von Kathrin Switala (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma «

Ausstellung zum Hirtenwesen auf La Palma

Die Sonderausstellung des Archäologischen Museums in Los Llanos de Aridane präsentiert eine 2000 Jahre alte Geschichte und zwar die des Hirtenwesen auf La Palma. Felipe Jorge País País und Carlos Cecilio Rodríguez López zeigen in ihrer Dokumention die enge Verbundenheit sowie achtungsvollen Umgang mit den Tieren. Welchen die Ureinwohner von La Palma, die Benahoaritas pflegten. Die Viehherden, welche aus Ziegen und Schafen bestanden, sicherten ihr Überleben. Daneben hielten sie auch Schweine. Die Dokumentation schildert anschaulich die Art und Weise der Viehhaltung in der damaligen Zeit und deren Entwicklung bis heute.

Am Beginn der Ausstellung wird man von einem interessanten Exponat empfangen, einem Keramikfund aus der Zeit der Benahoare. Das Tongefäss stellt mit den, nach einem deutlich erkennbaren Schema angeordneten Nuten am Rand und den Spiralen in der Mitte die Wechselwirkung von Sonne und Mond in einer Art Sonnen-Mond-Kalender dar und zeigt, dass bereits die Urbevölkerung natürliche Zyklen erkannt hatten und danach lebten.

Auf grossformatigen Plakaten und mit Hilfe vieler Bilder sowie einiger Exponate zeigt die Dokumentation in spanischer, englischer und deutscher Sprache die Herdenhaltung in vorspanischer Zeit, zu der auch immer schon

die Hunde als intelligente Helfer der Hirten gehörten. Man geht auf die Schlachtung des Viehs nach einem genau geregelten Plan und der äusserst effizienten Verwertung des Schlachtviehs ein. So wurden restlos alle Teile des Tieres geschickt verertet. Zum Beispiel nahm man die Hörner als Spitze der Hirtenstäbe, mit denen sie sich in unwegsamem Terrain bergab bewegten. Das planvolle Vorgehen sicherte über das gesamte Jahr die Versorgung mit Nahrungsmitteln.

Die Weidewirtschaft der Ureinwohner

Sonne MondkalenderDie Weidewirtschaft der Ureinwohner La Palmas erstreckte sich von den niederen Lagen in Küstennähe bis hoch hinauf in die Berge. So trieben sie ihre Herden für die Sommermonate hinauf auf die Bergweiden und hielten sich im kalten Winterhalbjahr an der Küste auf. Die Benahoaritas lebten eng mit ihren Tieren zusammen. Und auch nach nach der spanischen Eroberung wurde diese Tradition weitergeführt. Die Ausstellung zeigt, wie man das Vieh auf den Weiden vor Wind und Wetter schützte, indem man saisonale Unterstände errichtete.

Ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang waren natürlich auch das Wasser, natürliche Quellen und damit verbundene Rituale. So bestehen alte Weidewege zu den Quellen und Weiden noch heute. Auf den sogenannten Passwegen, die vom Rande der Caldera de Taburiente ins Innere des Kessels führten, kamen in dem steilen und unwegsamen Gelände die bereits erwähnten Hirtenstäbe zum Einsatz. Eine Tradition, die es noch heute gibt. Einer der bekanntesten Passwege führt zum Felsen und der Höhle von Tajodeque, dem einzigen Fundort von Petroglyphen in Schriftform.

Wer neugierig geworden ist, hat noch bis zum 10. Januar Gelegenheit, diese Ausstellung zu besuchen. Der Eintritt ist frei.

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