von MariAnne Jaeger (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma «

La Palma - Ein Stück Himmel im Atlantik

Begleiten Sie mich auf eine Reise in die Vergangenheit auf die kanarische Insel La Palma. Vor der Eroberung durch die Spanier, hieß La Palma „Benahoare“ was mit „Meine Heimat, meine Erde“ übersetzt werden kann.

Im ersten Teil der Geschichte, erfahren Sie woher sie kamen und wovon sie lebten.
Kommen Sie mit in eine spannende Welt, in der wir viele Fragen nach heutigem Wissen beantworten können.

Woher kamen die Benahoaritas

Nicht genau belegt, datiert man die erste Ankunft um 2.500-2.000 v. Chr. Eine weitere Massenankunft von Ureinwohnern soll zwischen den Jahren 800-900 v. Chr. stattgefunden haben.
Vermutlich kamen sie aus Nord-West Afrika. Entweder wurden sie von den Eroberern vertrieben oder auf freiwilliger Basis nach La Palma geschickt. Es gibt heute mehrere Theorien woher die „Alt Kanarier“ stammen. Einige Wissenschaftler vertreten die europäische Variante. Der äußeren Erscheinung nach, hatten die Guanchen Ähnlichkeit mit hellhaarigen Bewohnern Europas. Ihre Frauen, denen man Mut und Tapferkeit nachsagte, sollen besonders attraktiv gewesen sein.

Der trickreiche Fernandez de Lugo

Tanausu rettet die Benhahoritas vor dem Untergang. Unangreifbar und kampfstark, bedeutet der Name Acero. Die heutige Caldera war der letzte Aufenthaltsort Tanausus mit seinen motivierten Männern. Nur mit einer List gelang es Fernandez de Lugo den König von Acero gefangen zu nehmen. Ein zum Christentum bekehrter Verwandter Tanausus, versuchte ihn zu überzeugen, das ein Friedensschluss mit den Spaniern eine gute Sache sei und lockte ihn in einen Hinterhalt. Doch die Spanischen Eroberer griffen zu und sperrten ihn ein. Er sollte per Schiff nach Spanien gebracht werden. Tanausu beugte sich jedoch nicht, trat in den Hungerstreik und starb noch während der Überfahrt. Seine Entscheidung machte ihn unsterblich.

Die Unterwerfung

Artikel-Serie

Teil 1: Ein Stück Himmel im Atlantik

Teil 2: Wie wohnten die Benahoritas

Teil 3: Die Erben der Ureinwohner

Dennoch wurde die Caldera eingenommen und seine Bewohner versklavt oder verjagt. Tanausu ermöglichte so einem Teil seines Volkes die Flucht in abgelegene Ortschaften La Palmas. Er hat dazu beigetragen, das es heute noch direkte Nachkommen der Guanchen auf der Insel gibt.
Die spanische Krone ebnete sich den Weg zu den restlichen Kanarischen Inseln durch weitere Eroberungen, wie Gran Canaria um 1483 und Teneriffa um 1496. Nach Vollendung der Unterwerfung an die spanische Krone, kamen Einwanderer, angelockt vom Reichtum der Insel, aus Portugal, Mallorca und Spanien nach La Palma. Zusammen mit diesen Völkergruppen, bildeten die verbliebenen Benahoaritas, den heutigen Stamm der Bewohner La Palmas.

Der Aufstieg in eine Neue Welt und die Piraten

Schon im 16. Jahrhundert deutete sich ein erheblicher Fortschritt an. Der Zuckerrohr und Malvasia- Weinanbau, sowie die Honigherstellung florierten.
Die Insulaner begannen die ersten Schiffswerften zu bauen. Im Hafen von Santa Cruz de La Palma entwickelte sich ein boomender Handelsverkehr mit Amerika und Europa.

Dieser aufkommende Wohlstand lockte aber auch Piraten an. Der berühmteste war „Pata de Palo“.
Er machte um 1553 dem Fortschritt ein jähes Ende, indem er Santa Cruz plünderte und in Brand steckte. Bedeutende Archive und Bauwerke wurden zerstört.
Doch schon Mitte des 18.Jahrhunderts war der Hafen der drittgrößte des Reiches, vor Amberes und Sevilla. Von hier aus legten die großen Handelsschiffe nach Amerika ab. Das erste Spanisch-amerikanische Gericht wurde gegründet.

Wovon lebten und ernährten sich die Ureinwohner?

Mit dem was die Natur ihnen bot, wie die Weidewirtschaft, Kräuter, Früchte, Honig, konnten sie sich gesund ernähren. Sie betrieben den Ackerbau mit Hülsenfrüchten, Gerste und Weizen. Auf der Insel gab es aber nur wenig ebene Flächen, deshalb legten sie terrassenförmige Stufen an und bewässerten sie durch lange Gräben. Jedoch hat man die Landwirtschaft nicht sehr gepflegt, deshalb erschwerten sie sich die Feldarbeit unnötig.
Getreide spielte eine große Rolle auf ihrem Speiseplan, sowie Meeresfrüchte, Fische und Muscheln.

Zur Aufbewahrung der Esswaren und Kräuter nutzen die Benahoaritas kleine Höhlen in denen es nachts sehr kalt war. Aus Lavablasen entstanden, konnte das Gestein die kühlen Temperaturen lange halten.
Die Viehzucht mit Schafen, Ziegen und Schweinen wurden in den Bergregionen betrieben. Der sogenannte „Hirtensprung“ oder Salto del pastor, welcher mit einer Lanze ausgeführt wurde, war für die Bauern gefährlicher Alltag.
Nicht jeder konnte die Riesensprünge über Felsen und Klippen überwinden. Oft kostete es einem Hirten das Leben.

Künstler und Handwerker

Die Technologie in der frühen Steinzeit war sehr einfach aber geschickt. Vorhandene Rohstoffe, wie Stein, Knochen oder Leder, wurden kunstvoll verarbeitet. Aus Halmen hat man Körbe geflochten, welche man stets technisch erweitert hat. Diese Flechttechniken wurden vom Vater auf den Sohn übertragen.

Aus Tierknochen, Steinen und Holz, stellten sie vielfältige Gebrauchs Gegenstände für ihr tägliches Leben her. Einfache Spachteln, Nadeln und Schmuck waren begehrte Utensilien.
Waffen für die Jagd gehörten auch dazu. Ihrer Kultur waren allerdings Webstuhl und Pflug unbekannt. Das Rad ebenso. Hart und beschwerlich musste der Alltag gemeistert werden.
Auf La Palma lebten zu dieser steinzeitlichen Ära etwa 4000 Ureinwohner.
Wie die Guanchen gewohnt haben und wie sie miteinander kommunizierten, erfahren Sie in Teil 2

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