von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Kanaren «

Kurz nachgehakt – so ging es weiter

Täglich gibt es an dieser Stelle eine neue Geschichte über die Dinge, die die Menschen auf den Kanaren beschäftigen. Viele dieser Nachrichten gehen danach aber noch weiter. Bei einigen haben wir nachgeschaut, wie sie sich entwickelt haben, nachdem wir über sie berichteten.

Probebohrungen in Kanarischen Gewässern

Das Thema Ölbohrungen vor Fuerteventura und Lanzarote wird uns wohl auch in der Zukunft noch einige Zeit begleiten. Am Montag dieser Woche hat Repsol die definitive Erlaubnis bekommen, mit den Probebohrungen in den kanarischen Gewässern beginnen zu können. Der für das Verfahren zuständige Direktor hat die entsprechende Genehmigung nun definitiv erteilt. Sodass der Ölkonzern jetzt mit den Bohrungen beginnen darf. Noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten aufgenommen werden.

Trotz der massiven Bedenken von Umweltgruppen und lokalen Politikern gegen das Projekt und des großen Widerstandes in der Bevölkerung. Die Genehmigung wurde am Ende doch erteilt. 13 Jahre lang, seit dem Dezember des Jahres 2001, hatte Repsol um die Erlaubnis gekämpft, diese Bohrungen vornehmen zu dürfen. Die Gegner des Projektes werden aber nichts unversucht lassen, um weitergehende Genehmigungen zu verhindern. Natürlich werden wir auch weiterhin darüber berichten.

Miserable Arbeitsbedingungen führten zu zwei Todesfällen

In der vergangenen Woche sind zwei Taucher bei ihrer Arbeit an der Südküste Gran Canarias ums Leben gekommen, weil ihre technische Ausrüstung mangelhaft war und jegliche Arbeitsschutzbestimmungen von ihrem Arbeitgeber nicht eingehalten worden sind.

Nun ist klar: Die beiden jungen Männer im Alter von 22 und 26 Jahren mussten sterben, weil die Profitgier ihrer Chefs größer war, als die Sorge um die Sicherheit der Beschäftigten. Wie ehemalige und noch aktive Mitarbeiter des Unternehmens berichteten, mussten die Taucher mit unzulänglich gewarteten und zum Teil defekten Beatmungsgeräten ihrer Arbeit nachgehen. Schon zuvor war es bei Reparaturarbeiten an den Käfigen eines Fischzuchtbetriebes immer wieder zu kritischen Situationen gekommen. Weil die Ausrüstung mangelhaft war und die Taucher deshalb in permanenter Lebensgefahr schwebten. Einige wagten den Widerspruch und konnten sich daraufhin gleich einen neuen Job suchen.

Die große Zahl der Arbeitssuchenden machte es den Unternehmern leicht, Ersatz für Mitarbeiter zu finden, die etwas genauer hingeschaut haben. Viele, die eine Familie ernähren müssen, sind das Risiko trotzdem eingegangen und haben für nur wenig mehr als 1000 Euro pro Monat bis zu 10 Stunden am Tag ihr Leben auf Spiel gesetzt. Auch wenn den Chefs der beiden jungen Männer nun eine Strafe von bis zu 180.000 Euro droht, weil das Schiff, von dem aus die Tauchgänge durchgeführt worden sind, nicht über die erforderlichen Genehmigungen verfügte, wird dies den Familien ihre Angehörigen nicht zurückbringen. Sie lassen derzeit prüfen, ob genügend Beweise vorliegen, um die skrupellosen Unternehmer in einem Zivilprozess auf Schadenersatz verklagen zu können. Auch darüber werden wir noch berichten.

Jugendliche in Arrecife auf Lanzarote dürfen mit ihren Eltern feiern

Die Gemeindeverwaltungen von Tías, Teguise und Haría hatten bei den Feierlichkeiten zu Ehren ihrer Heiligen in den letzten Wochen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren verboten, an den traditionellen Tanzveranstaltungen teilzunehmen, selbst dann, wenn sie in Begleitung ihrer Eltern waren. Diese Regelung führte nicht nur zu Widerstand in der Bevölkerung, sondern auch dazu, dass sich die Jugendlichen in unmittelbarer Nähe der Festplätze zu sogenannten Botellones trafen und dabei unbeaufsichtigt Alkohol konsumierten. Ohne eine gewisse soziale Kontrolle durch die Familien wurde das Problem alkoholtrinkender Jugendlicher größer statt kleiner. In der Stadtverwaltung von Arrecife hat man das Problem erkannt und will nun bei den Feiern zu Ehren von San Gines Jugendlichen ab 16 Jahren den Zutritt zu den Festen gewähren. Jüngere Kinder und Jugendliche dürfen das Festgelände nur in Begleitung ihrer Eltern oder anderer Erwachsener betreten. In diesem Falle hat sich erfreulicherweise der gesunde Menschenverstand gegen regelungswütige Beamte durchgesetzt.

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