von Thomas Vollmer (Kommentare: 1) in Kategorie » Gran Canaria «

Brennender Fischtrawler 15 Meilen vor Maspalomas gesunken

Das am vergangenen Samstag im Hafen vom Las Palmas de Gran Canaria aus bisher ungeklärten Umständen in Brand geratene russische Fischereischiff Oleg Naydenov ist in der Nacht zum Mittwoch etwa 25 Kilometer südlich von Maspalomas gesunken. Auf Grund der mehr als 1400 Tonnen Treibstoff in den Tanks des Schiffes ist nicht auszuschließen, dass es zu einem weiteren massiven Austritt von Schweröl kommt. Sowie die Umwelt dadurch erheblich Belastungen ausgesetzt wird. Derzeit sieht es allerdings so aus, als würde ein bereits entdeckter, etwa 12 Quadratkilometer großer Ölteppich nicht auf die Strände des touristisch geprägten Südens der Insel zutreiben, sondern aufs offene Meer.

Im Moment wird das Wrack des 108 Meter langen Fischereischiffes, das in einer Tiefe von 2400 Metern auf dem Meeresboden liegt, von einem Unterwasser-Roboter untersucht. Der Aufschluss über den genauen Zustand des Havaristen geben soll. Ein Spezialschiff zur Bekämpfung von Ölkatastrophen befindet sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe des gesunkenen Trawlers.

Unzureichende Informationspolitik

Auf der politischen Bühne Gran Canarias sucht man unterdessen nach Schuldigen für die ganze Geschichte. Kritisiert hat man in erster Linie die unzureichende Informationspolitik der zuständigen Stellen auf Gran Canaria. Das Schiff war in der Nacht zum Sonntag aufs offene Meer hinausgezogen worden. Weil eine Verschmutzung der Küstengewässer vermieden werden sollte. Zum Zeitpunkt des Sinkens befand sich der Trawler doch scheinbar schon wieder auf dem Weg in den Hafen. Wo man ihn reparieren wollte.

Auch wenn die Strände vom Maspalomas derzeit wohl nicht von einer Ölpest bedroht sind, wurde von der Inselregierung eine Umweltwarnung der niedrigsten Stufe ausgerufen. Ob die Gefahr für die Küste bei veränderten Windverhältnissen und weiter austretendem Treibstoff wirklich gebannt ist, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Aber auch so sind die Folgen für die Meeresfauna- und Flora in dem betroffenen Gebiet nicht zu unterschätzen.

 

 

Kommentare

Kommentar von Quast |

Leider haben die spanischen Behörden absolut gar nichts aus dem Prestige-Unglück vor mehreren Jahren gelernt. Den Brand hätte man im Hafen optimal bekämpfen könne, das Schiff eventuell danach heben und den Treibstoff abpumpen, sowie Ölsperren ausbringen können. In absolut zuverlässiger Inkompetenz schleppt man das Schiff mit 1500 Tonnen Treibstoff auf das offenen Meer, vergrößert somit das Schadgebiet und lässt es im Atlantik versinken, als wäre der kein Ökosystem. Wir reden hier von einer Umweltstraftat! Es muss hier etwas geschehen! Es werden wieder mehrere Nationen betroffen sein. Weshalb gibt es hier noch keine Koordinierung für solche Schadensfälle aus Brüssel?

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