von Leonie Reuter (Kommentare: 0) in Kategorie » Teneriffa «

Teneriffa Wandern: Von Garachico nach San Juan del Reparo

Unsere heutige Wanderung kombiniert in idealer Weise eine gemütliche Wandertour den Berg hinauf mit der Stadtbesichtigung von Garachico. Die Wanderung startet auf dem großen Parkplatz, der in Garachico unmittelbar am Meer neben dem Castillo de San Miguel liegt. Garachico, dessen Gründung auf das Jahr 1500 zurückgeht, hat heute ein wenig mehr als 5000 Einwohner. Die Stadt liegt unmittelbar am Meer und durchschnittlich gerade einmal 10 Meter über dem Meeresspiegel.

Plaza de la Libertad und Kirche Santa Ana in Garachico

Gleich neben dem großen Parkplatz liegt das Castillo de San Miguel, das Teil der Hafenfestung von Garachico ist und im 16. und 17. Jahrhundert erbaut wurde. Zu dieser Zeit war Garachico der wichtigste Hafen der Insel. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte kam es dann zu mehreren größeren Katastrophen, die über die blühende Hafen- und Handelsmetropole Garachico hereinbrachen. Durch eine große Sturmflut im 17. Jahrhundert ertranken viele Menschen. Noch am Ende desselben Jahrhunderts zerstörte eine große Feuersbrunst über hundert Häuser in der belebten Stadt.

Doch der größte Einschnitt in der Stadtgeschichte folgte mit dem Vulkanausbruch über der Stadt. Dieses Ereignis wird auch heute noch überall und immer wieder auf Teneriffa erzählt. Diese letzte große Katastrophe suchte die Stadt Garachico am 5. Mai 1706 heim. Oberhalb des Ortes in der Montaña Negra brach der Vulkan Garachico aus und verschüttete mit seiner ausströmenden Lava große Teile des Städtchens sowie den Hafen von Garachico. Nur die Kirche und wenige Gebäude in der Stadt wurden verschont. Zwei Lavaströme hatten mit einem Schlag die gesamte Stadt zerstört. Sie wurde zwar wieder aufgebaut. Doch die wirtschaftliche Bedeutung von Garachico war mit diesem Ereignis über Nacht erloschen.

Seit dem Jahr 2012 gibt es nun wieder einen neuen kleinen Hafen für Privatboote, der sich zu besuchen lohnt. Doch nicht nur der Hafen, sondern die gesamte kleine Stadt mit den vielen bunten Häusern ist einen Besuch wert. Garachico mit seinen vielen kleinen hübsch angelegten Gassen und Parks ist heute ein ständiger Anziehungspunkt für viele Tagestouristen. Die Bedeutung der Stadt liegt heutzutage nicht mehr im Handel. Wichtig sind die Touristen, die täglich das Geld in die Gemeinde bringen. Auf den Parkplätzen der Stadt halten die großen Busse. Und in den kleinen Gassen sind in allen Sprachen laut die Reiseführer zu vernehmen, die die Touristen durch die Stadt führen.

Auch für uns bietet es sich auf dieser Wanderung an, vor oder nach dem Spaziergang eine Stadtbesichtigung zu unternehmen. Wir können durch die Gassen der hübschen Stadt wandern, die Wege entlang der Küste, im Hafen oder in der verkehrsfreien Zone in der Innenstadt genießen. Zwischen den Lavafelsen findet sich für Freunde des kühlen Nass zudem ein großes Meerwasserschwimmbecken.Garachico_18 Die Kirche Santa Ana bietet für den Besucher im Anbau ein kleines Museum. Und auch die Klosterkirche, das Konvent San Francisco, das Rathaus mit dem Stadtmuseum sowie gut restaurierte Herrenhäuser in der Stadt lohnen einen Besuch.

Um auf unseren Camino zu kommen, passieren wir neben dem Castillo de San Miguel stadteinwärts die große Kirche Santa Ana. Hinter der Kirche kommen wir auf den Freiheitsplatz (Plaza de la Libertad). Auf der anderen Seite der Kirche finden wir einen schön angelegten Park vor. Am Platz liegen das Rathaus, das Konvent San Francisco und die Kirche Nuestra Señora de los Ángeles.

Rechts geht ein Weg am Rathaus und der Polizeistation vorbei den Berg hinauf. Der Wanderweg TF-43 ist weiß gelb gekennzeichnet und mit großen Tafeln sehr gut ausgeschildert. Die Straße wird nach kurzer Zeit zu einem schmalen Pflastersteinweg, der uns bereits nach fünf Minuten wieder auf eine Straße führt.

Wanderweg durch Kiefernwald

Dort geht es wenige Meter rechts an der Straße entlang, die wir sodann kreuzen. Von nun an geht es ständig aufwärts. Nach weiteren guten fünf Minuten kommen wir nochmals an eine Straße, der wir rechts herum folgen. Wir passieren nach kurzer Zeit eine Schranke und wandern ab jetzt einen Sandweg, der ab und zu ein wenig geröllig ist, aufwärts. Es geht vorbei an einer abgedeckten Wasserleitung und in weiten Serpentinen immer weiter bergauf durch mit Kiefern bestandene Hänge.

Der Blick auf das unter uns liegende Garachico und das Meer wird mit zunehmender Höhe immer schöner. Die kleinen bunten Häuser muten nach einigen Hundert Metern Höhe tatsächlich wie Spielzeughäuser an.

Nach einer guten Stunde treffen wir aus dem Waldweg kommend dann auf die ersten asphaltierten Wege von San Juan del Reparo. Nun geht es noch ein wenig weiter steil hinauf. Quer durch den Ort steuern wir auf die Hauptstraße und die nicht zu verfehlende Dorfkirche zu. Hier auf dem Kirchplatz lohnt sich eine kurze Rast, bevor wir wieder den gleichen Weg zurückwandern.

Informationen:

Höhenunterschied: ungefähr 500 Meter von Garachico bis San Juan del Reparo.

Anforderung: Dieser Wanderweg ist mit Hin- und Rückweg ca. 4 Kilometer lang und in 2,5 Stunden leicht zu absolvieren. Er ist breit und bequem begehbar und dabei durch Schilder sehr gut ausgezeichnet. Bei dieser Wanderung handelt es sich daher eher um einen gemütlichen Spaziergang mit fantastischen Ausblicken auf Garachico und das Meer. Wird der Weg von Garachico aus begangen, geht es ständig bergauf, so dass ein wenig Kondition vorhanden sein sollte.

Kirchplatz in San Juan del Reparo

Startpunkt: Der Parkplatz von Garachico an der TF- 42 neben dem Castillo de San Miguel. Hier kann man umsonst parken. Wer mit dem Bus anreisen will kann die Buslinien 107 und 363 benutzen, die aus Santa Cruz und aus Puerto de la Cruz kommend in Garachico halten.

Zeit: reine Wanderzeit zwischen 2 bis 2,5 Stunden

Hinweis: Wer nicht über ausreichend Kondition für den Aufstieg verfügt, hat auch die Möglichkeit, die Wanderung bzw. den Spaziergang von San Juan del Reparo bergab zu machen. Im Ort halten die Busse, die zwischen Puerto de la Cruz und der Südküste verkehren (u. a. die Linien 325 und 392). An der Hauptstraße gegenüber der Kirche befindet sich das erste Schild, das bergab auf den Wanderweg führt.

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