von Thomas Vollmer (Kommentare: 2) in Kategorie » Teneriffa «

Teneriffa: Industrieminister Soria bezeichnet Proteste gegen Ölbohrungen als Schwindel

José Manuel Soria, Minister für Industrie, Handel und Tourismus im konservativen Kabinett Rajoy in Madrid, stammt zwar von Gran Canaria. Doch scheinbar hat er sich besonders in letzter Zeit weit von seiner Heimat und den Menschen, die dort leben entfernt. Die Proteste gegen die Ölbohrungen kann er nicht verstehen.

Die Sorgen und Bedenken der kanarischen Bevölkerung gegen die Ölförderpläne des staatlichen Energiekonzerns Repsol will er einfach nicht hören. Geschweige denn ernst nehmen. Statt sich den berechtigten Fragen zu stellen, bezeichnete er am Samstag am Ende einer Forumsdiskussion über die Herausforderungen des Tourismus, die im Centro de Artes y Congresos Magma in Costa Adeje auf Teneriffa stattgefunden hatte, die Proteste gegen die Bohrungen als Schwindel. Gegenüber Journalisten erklärte der PP-Politiker, dass die Propheten einer ökologischen Katastrophe auf den Kanarischen Inseln sich seit Beginn der Bohrarbeiten am Montag der vergangenen Woche selbst demontieren und die Proteste deshalb bald beendet sein würden. Wie unzählige Male zuvor, aber weiterhin wenig überzeugend, wiederholte er, dass ,man bei den Bohrungen sämtliche Sicherheits- und Umweltschutzaspekte berücksichtigt. Alle die etwas anders behaupten, sollten bewusst die Unwahrheit sagen.

Soria will Proteste gegen Ölbohrungen verhindern

Für die Zentralregierung in Madrid, und damit besonders für Soria, sind die anhaltenden Aktionen gegen die Förderpläne, äußerst unangenehm. In der letzten Woche hat man deshalb einige Maßnahmen angeordnet, die die Proteste verhindern sollen. Zunächst waren drei Schlauchboote von Greenpeace von der Marine attackiert worden, wobei eine Aktivistin verletzt wurde. Dann beschlagnahmte man im Hafen von Arrecife auf Lanzarote das Forschungsschiff Arctic Sunrise der Umweltschutzorganisation. Außerdem verlangte man eine Sicherheitsleistung von 50.000 Euro, da dem Kapitän des Schiffes vorgeworfen wurde, gegen die Regeln der Seefahrt verstoßen zu haben.

Kommentare

Kommentar von Peter Radke |

35572 Tias / Lanzarote
Calle Libertad 62b 23.11.2014

Hallo Andreas,
ich freue mich jedesmal auf Deine Kanarischen Newsletter, obwohl die Nachrichten nicht immer erfreulicher Natur sind.
Als Residenten auf Lanzarote beunruhigen uns die angelaufenen Aktivitäten von REPSOL besonders stark, da auch wir aus Erfahrungen der Vergangenheit gelernt haben, dass seitens der politisch Verantwortlichen über Umweltschutz mehr geredet wird, jedoch dem PROFIT-DENKEN des Kapitals in den meisten Fällen zum Opfer fällt.
Schade !!!!!!!
In Erwartung besserer Nachrichten grüßen wir Dich herzlich aus Lanzarote.
Peter Radke und Familie.

Kommentar von Bernd Hennecke |

Solange die Politiker Marionetten der Banken und Industrie sind,
wird sich nichts ändern!

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