von Wolfgang Heinrichs (Kommentare: 0) in Kategorie » Teneriffa «
Teneriffa: Dramatischer Anstieg bei Wohnungseinbrüchen
Um erschreckende 300 % stieg im ersten Quartal des Jahres 2013 die Zahl der Einbrüche in Häuser und Wohnungen in der Provinz Teneriffa. Auch die Geschäftsinhaber wurden im Vergleich zum Vorjahr 2012 immer öfter zum Opfer von Überfällen und Einbrüchen. Die Zahl fiel hier mit einem Anstieg von 86 % ebenfalls beunruhigend hoch aus.
Wirtschaftliche Krise treibt in die Kriminalität
Als Grund für diese Entwicklung sehen die Experten in erster Linie die wirtschaftliche Krise in Spanien. In keinem anderen Land der Europäischen Union haben sich die Arbeitslosenzahlen in den letzten Jahren derart dramatisch entwickelt wie auf der Iberischen Halbinsel und den Urlaubsinseln im Mittelmeer und im Atlantik. Auch wenn die Kanarischen Inseln nicht ganz so stark vom Dahinschmelzen der Arbeitsplätze betroffen sind wie die Bewohner des Festlandes, haben jedoch auch hier viele Beschäftigte ihre Stellen verloren. Die Flucht in die Kriminalität stellt für viele einen attraktiven Ausweg dar.
Und diese gesteigerte Bereitschaft zu kriminellen Handlungen trifft auf ein anderes Problem. Hinzu kommt die chronische Unterbesetzung von lokalen Polizeiwachen. Diese Zustände sind allerdings kein spezifisch spanisches Problem. Sie werden von Kollegen aus anderen europäischen Ländern mit schöner Regelmäßigkeit ebenfalls angeprangert.
In den Kommissariaten der Provinz Teneriffa wäre nach Ansicht der Polizeivertreter ein Ausbau der Stellen um etwa 10% erforderlich, um die Bekämpfung der Kriminalität effektiv vorantreiben zu können. Außerdem beklagen die Vertreter der Staatsmacht, dass seit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise in den Polizeiposten neben zahlreichen Computern, mit denen Anzeigen aus der Bevölkerung aufgenommen werden können, auch Streifenwagen fehlen, um die Präsenz in den Straßen zu verstärken, damit potenzielle Täter durch die demonstrative Anwesenheit der Ordnungshüter von ihrem schändlichen Tun abgehalten werden können.
Besonders Hauseinbrüche nehmen zu
Auffällig ist jedoch, dass die Gesamtzahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich gestiegen ist. Die Kriminalität insgesamt bewegt sich etwa auf dem gleichen Level wie in den ersten drei Monaten des Jahres 2012. Der Anstieg beschränkt sich auf ganz bestimmte Delikte, wie eben Einbrüche in Gebäude und Überfälle auf Geschäfte. Es scheint demnach so, als seien Banden gebildet worden, die sich auf diese Taten spezialisiert haben. Denn andere gewalttätige Delikte mit Vermögensschäden, wie etwa Einbrüche in Autos oder auch einfache Diebstähle, sind nicht signifikant angestiegen. Es handelt sich also um ein beträchtliches kriminelles Potenzial, das hier deutlich wird. Nach Ansicht von Experten spricht dies für professionelle Tätergruppen und nicht für Ersttäter. Dieser Entwicklung kann nur durch gut ausgebildete und angemessen ausgestattete Polizeibeamte entgegengewirkt werden.
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