von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Teneriffa «

Präsidentenvilla fand keinen Käufer

Sie suchen nach einer standesgemäßen Unterkunft auf Teneriffa? Ihr Budget für die Immobilie Ihrer Träume liegt bei etwa 1 Millionen Euro? Dann könnten Sie demnächst in der Hauptstadt Santa Cruz zuschlagen. Die Casa del Presidente im Stadtteil Bella Vista sollte in dieser Woche für mindestens 1,2 Millionen Euro versteigert werden. Allerdings fand sich nicht ein einziger Bieter, der Interesse an dem Bau aus den 30er Jahren gefunden hätte. Deshalb wird es in Kürze einen zweiten Versteigerungstermin geben, bei dem man das Minimalgebot auf 1.014.050 Euro senkt.

1987 war der kleine Palast von der Autonomen Region der Kanaren für umgerechnet etwa 390.000 Euro gekauft worden. Man wollte ihn zum offiziellen Wohnsitz des Präsidenten der Kanarischen Regierung zu machen. Am Ende stellte sich jedoch heraus, dass die jeweiligen Amtsinhaber lieber in ihren eigenen vier Wänden leben wollten, als in dem aufwendig renovierten Altbau. Vom derzeitigen Präsidenten, Paulino Rivero, wurde das Gebäude bislang fast gar nicht genutzt. Trotzdem fallen regelmäßig beträchtliche Unterhaltskosten für die weiße Villa an. In Zeiten leerer Kassen will man sich nun von dieser unnötigen Belastung trennen. Doch wer in Zeiten der Krise seine Immobilie loswerden will, der wird kaum den Preis erzielen, den er sich ursprünglich einmal vorgestellt hat. Das mussten nun auch die Immobilien- und Finanzverwalter der kanarischen Regierung feststellen.

Interessenten nicht vorhanden

Beim ersten Versteigerungstermin in dieser Woche waren die Bänke der Interessenten auffallend leer. Nicht ein einziger potenzieller Käufer war erschienen, um bei einem Mindestgebot von knapp 1,2 Millionen Euro zuzuschlagen. Dabei hat das repräsentative Anwesen in bester Stadtlage eine Menge zu bieten.

Im Grundbuch der Stadt ist die Villa als Einfamilienhaus eingetragen, was jedoch leicht untertrieben ist. Auf einem Grundstück von 2.715 Quadratmetern Größe sind nicht nur das Haus, sondern auch noch ein bis zu vier Meter tiefer Pool, sowie eine überdachte Fläche, die man heute wohl als Chill-out-Area bezeichnen würde, zu finden. Hier kann man jedoch nicht nur abhängen und grillen, sondern bei Bedarf auch auf einem fest installierten Trampolin herumhüpfen. Es wär sicher nett gewesen, den Präsidenten der Kanarischen Regierung einmal dabei zu beobachten, wie er mit seinen offiziellen Gästen dieses Sportangebot wahrgenommen hat.

Auch die inneren Werte der Präsidentenvilla können überzeugen. Vom Hauswirtschaftsraum, über insgesamt sechs Schlafzimmer, bis hin zu standesgemäßen Räumlichkeiten für Empfänge und Arbeitsbesuche ist alles vorhanden, was wichtige Menschen so benötigen.

Wem dies alles aber noch nicht reicht, für den hält die Regierung noch ein anderes Angebot bereit, das um einiges größer, aber auch teurer ist. Das alte Finanzamt von Teneriffa steht ebenfalls zum Verkauf. Allerdings ist wohl auch da niemand bereit 5,2 Millionen Euro in die Staatskasse fließen zu lassen.

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