von Thomas Vollmer (Kommentare: 1) in Kategorie » Gran Canaria, Teneriffa «
Kanarische Hauptstädte vereinbaren Zusammenarbeit
Sie sind die beiden wichtigsten Inseln des Kanarischen Archipels und stehen normalerweise in ebenso herzlicher wie unerbittlicher Konkurrenz um Urlauber und Investoren. Jetzt aber haben die Hauptstädte Las Palmas und Santa Cruz eine gemeinsame Marke ins Leben gerufen, die sie mit vereinten Kräften zum Erfolg bringen wollen.
Kreuzfahrer landen in den großen Hauptstadthäfen
Auch wenn sich die meisten Gäste der beiden Urlaubsinseln für die Touristenhochburgen in den südlichen Gebieten der Eilande entscheiden, so stieg jedoch in den letzten Jahren auch die Bedeutung der Hauptstädte Santa Cruz und Las Palmas kontinuierlich an. Das liegt in erster Linie am Boom der Kreuzfahrtindustrie, deren schwimmende Hotels in der Regel nur in den großen Häfen der Hauptstädte festmachen können. Meist bleiben die Kreuzfahrer nur einen oder zwei Tage an den einzelnen Stationen ihrer Reise, um dann zur nächsten Etappe aufzubrechen.
Um ihren Gästen in dieser kurzen Zeitspanne attraktive Angebote machen zu können, haben sich die Städte in der letzten Zeit eine Menge einfallen lassen. Das Shoppingangebot hat man ausgebaut, Kulturveranstaltungen organisiert und interessante Freizeitmöglichkeiten geschaffen. Die Pläne für die Zukunft sind äußerst ambitioniert und warten mit einigen Überraschungen auf. Das projektierte Meerwasseraquarium im Hafen von Las Palmas, das zu den besten der Welt gehören wird, ist nur ein Beispiel für diese gesteigerten Anstrengungen.
Statt Konkurrenz gemeinsame Anstrengungen
Statt sich gegenseitig Konkurrenz zu machen, haben die Vertreter der Fremdenverkehrsämter der beiden Inseln nun beschlossen, in Zukunft die kanarischen Hauptstädte gemeinsam zu vermarkten. Auf den wichtigen internationalen Touristikmessen werden sie zusammen auftreten und mit attraktiven Urlaubspaketen versuchen, Gäste auf beide Inseln zu locken. Diese Angebote richten sich in erster Linie an Kreuzfahrttouristen, die auf ihrer Seereise nur eine der beiden Inseln anlaufen würden. Mit interessanten Pauschalangeboten will man die Reisenden nun davon überzeugen, dass auch die Schwesterinsel einiges zu bieten hat. Mit dem Flieger oder der Schnellfähre wollte man die Gäste auf die jeweils andere Insel bringen, wo bereits das Zimmer im Hotel vorbereitet ist und ein umfangreiches Freizeitprogramm dafür sorgt, dass keine Langeweile aufkommt.
Wie Florentino Guzmán, der Stadtrat von Santa Cruz, und sein Kollege aus Las Palmas, Pablo Barbero, bei der Vorstellung der neuen Kooperation erklärten, will man die Kanarischen Inseln als gemeinsame Marke etablieren. Mit vereinten Kräften werden neue kulturelle Aktivitäten wie Musikfestivals, Gourmetmessen und andere Veranstaltungen organisiert, die Besucher dazu animieren sollen, auch Gran Canaria zu besuchen, wenn ihr Schiff in Santa Cruz liegt und umgekehrt nach Teneriffa zu fliegen, wenn sie auf ihrer Kreuzfahrt einen Stopp im Hafen von Las Palmas eingelegt haben.
Abkommen muss jetzt mit Leben gefüllt werden
Der Grundstein für diese Zusammenarbeit ist nun gelegt. Jetzt geht es daran, die Vereinbarung mit Leben zu füllen. Ein Logo muss kreiert, ein griffiger Slogan gefunden und eine Marketingstrategie ausgearbeitet werden. Bis zu den wichtigen Reisemessen des nächsten Jahres in Madrid und Berlin muss eine Kampagne stehen, die mehr sein soll als eine kurzfristig angelegte Promotiontour. Guzmán und Barbero streben eine langfristige Zusammenarbeit an, die für beide Inseln wichtige Impulse im Tourismus liefern kann.
Kommentare
Kommentar von Yvonne Bleckert |
Mit grossem Interesse lese ich Ihre Beiträge.
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