von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Teneriffa «
Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört
Lange hat man geplant und gerechnet, doch jetzt können sich die Einwohner und Besucher von Santa Cruz, der Hauptstadt Teneriffas, darüber freuen, dass sie bald keine gefährlichen Straßen mehr überqueren oder unendliche Umwege machen müssen, um vom Zentrum der Stadt ans Meer bzw. in den Hafen zu gelangen. In nicht einmal einem Jahr soll die Trennung von Hafen und Stadt überwunden sein. Die direkte Verbindung ist die erste Maßnahme, die man im Rahmen einer umfassenden Neugestaltung des Hafengebietes realisiert. Die Gesamtinvestitionen für das ambitionierte Großprojekt betragen nach Angaben der Hafenverwaltung etwa 200 Millionen Euro.
Kreuzfahrtterminal und Brücke sind die wichtigsten Projekte
Darin enthalten sind nicht nur die Kosten der dringend notwendigen Anbindung an die Stadt, für die erste vorbereitende Arbeiten bereits begonnen haben, sondern auch die für einen schicken neuen Kreuzfahrerterminal. Bislang muss sich die stetig steigende Zahl dieser speziellen Touristengruppe noch mit einer wenig standesgemäßen Lösung begnügen. Wenn das 11 Millionen Euro teure Gebäude fertiggestellt sein wird, kann die tinerfenische Kapitale ihre Gäste endlich auf angemessene Art und Weise willkommen heißen.
Zuvor jedoch müssen die alten Lagerhallen, in denen fast ausschließlich Tomaten auf ihren Abtransport warten, abgerissen werden. Auf der so geschaffenen Freifläche werden die Besucher der Stadt nach Verlassen des Terminals dann eine repräsentative Promenade und einen einladenden Park erblicken. Auch die Arbeiten dafür sollen schon in zirka einem Monat beginnen.
Der wichtigste Fortschritt für die Sicherheit und den Komfort der Schiffspassagiere dürfte jedoch die schon erwähnte Verbindung zwischen dem Terminal und der Innenstadt darstellen. Bislang ist das Hafengebiet, das sich immer mehr auch zu einem Ort mit einem erhöhten Freizeitangebot entwickelt, nur auf abenteuerlichen und umständlichen Wegen vom Stadtkern aus zu erreichen. Der direkte Zugang wird in Zukunft dafür sorgen, dass der Hafen weitaus enger mit der Stadt zusammenwächst, als dies bisher der Fall ist. Ohne Umwege können die ankommenden Kreuzfahrer dann vom Terminal unmittelbar auf die Plaza de España gelangen. Über eine etwa 120 Meter lange Brücke, die die stark befahrene Küstenstraße überspannen wird, ist dann endlich eine gefahrlose Überquerung dieser für die Mobilität in der Stadt wichtigen Verkehrsader möglich.
Auch der Yachthafen wird aufgewertet
Neben dem Hafen für die Kreuzfahrtschiffe wird auch der Sportboothafen eine nicht unwesentliche Aufwertung erfahren. In der unmittelbaren Nachbarschaft zu den Segel- und Motorbooten können Flaneure dann nicht nur die zum Teil imposanten Privatyachten bewundern, sondern sich auch an einer gepflegten Parkanlage erfreuen, in der neben Spazierwegen und Bänken auch kleinere Restaurants und Bars zu finden sein werden. Hier werden dann wohl auch die Eigner und die Besatzungen der Megayachten anzutreffen sein, die nach den Plänen der Hafenbehörde vermehrt in Santa Cruz de Tenerife vor Anker gehen sollen. Durch die Zurverfügungstellung der notwendigen Infrastruktur für die Spielzeuge der Superreichen sollen die Voraussetzungen dafür jedenfalls schon bald geschaffen werden.
Die bürokratischen Hürden für all diese Maßnahmen sind nach Auskunft des Präsidenten der Hafenverwaltung, Pedro Rodríguez Zaragoza, zwar noch nicht alle genommen, er ist jedoch äußerst zuversichtlich, dass die Stadt die noch fehlenden Genehmigungen in Kürze erteilen wird. Erst dann kann die Inselkapitale endlich die Trennung vom Meer und dem Hafen überwinden, der für das Leben in der Stadt von jeher extrem wichtig gewesen ist. So wächst dann am Ende wieder zusammen, was eigentlich schon immer zusammengehört hat.
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