von Leonie Reuter (Kommentare: 0) in Kategorie » Teneriffa «
El Médano – Surfer Paradies mit Blauer Flagge
In einer kleinen Bucht an der Südostküste von Teneriffa liegt der kleine Ort El Médano. Médano bedeutet kleine Sanddüne. Mit kleinen Sanddünen sind hier die Windwellen im Sand gemeint, die über den gesamten Strand wunderschöne Muster zeichnen. Und von dem gemusterten Sand gibt es in El Médano reichlich. Denn diese kleinen sandigen Dünen sind überall dort zu finden, wo starker Wind längere Zeit aus der gleichen Richtung über Sandflächen weht. In El Médano formt der Passatwind aus Nordost die Sandmuster. Er macht dabei auch nicht vor Häusern und den zahlreichen Restaurants halt. So sind deren Besitzer häufig am Sand kehren, müssen sich aber letztendlich immer wieder geschlagen geben, denn Wind und Sand gehören nun einmal zu El Médano.
Auch wenn der Wind den Besuchern von El Médano den Sand in die Augen bläst. Dies scheint die Attraktivität der kleinen Gemeinde keinesfalls zu schmälern. Vielleicht liegt es daran, dass der Ort sehr vielseitig ist und für jeden Besucher abwechslungsreiche Freizeitmöglichkeiten bietet. Jeder kommt auf seine Kosten, da sich neben langen Sandstränden, vielen Wassersportarten auch wunderschöne Spaziergänge am Strand und in das südlich des Ortes liegenden Naturschutzgebiet um die Montaña Roja anbieten.
El Médano ist ein Ortsteil der Gemeinde Granadilla de Abona mit ungefähr 7500 Einwohnern. Für Wassersportler und insbesondere für Wind- und Kitesurfer ist El Médano ein sehr beliebtes Urlaubsziel. Denn hier finden sie täglich genau den kräftigen und beständigen Wind, den sie für ihren Wellenritt brauchen.
El Médano – ein Surfer Paradies
Bereits beim ersten Rundgang durch die Stadt fällt auf, dass El Médano ein Surfer Paradies ist. Überall in der Stadt preisen kleine Läden ihre Ware rund um den Surfbedarf an. Hinweisschilder auf Surfkurse und Surfbrettverleih fehlen an keiner Hauswand. Und noch etwas sticht bei einem Gang durch El Médano sofort ins Auge. Das Publikum hier ist weitaus jünger als in den anderen Orten der Insel.
Während in Puerto de la Cruz und Las Americas zumeist die ältere Generation gemächlich über die Promenade schlendert, sind in El Médano viele junge Leute anzutreffen. Ganze Gruppen von surfbegeisterten Jugendlichen und auch junggebliebenen Damen und Herren mittleren Alters sind in der Stadt und am Strand unterwegs. Sie tragen ihre Surfboards lässig unter dem Arm – bereit zum nächsten Ausritt. Sportliche und lässige Kleidung ist bei den Surfern ohnehin angesagt. Und wer über solche bislang nicht verfügt, kann sich in El Médano zu moderaten Preisen damit versorgen.
Überall deuten Campingmobile und zum Wohnen umgebaute Busse darauf hin, dass hier nicht unbedingt im Hotel gewohnt wird. Der Surfspaß steht eindeutig im Vordergrund. Und wenn die Surfer auf ihren Brettern über die Wellen fegen, scheint der Spaß grenzenlos zu sein. Der Strand von El Médano ist mittlerweile zum Mekka der Wassersportler auf Teneriffa avanciert.
Für Liebhaber von langen Sandstränden
Die offizielle Bestätigung dafür hat der Ort mit der Genehmigung. Dort nationale und internationale Windsurfer- und Kite Wettbewerbe auszutragen, im letzten Jahr erhalten. El Médano ist nicht nur ein Paradies für Surfer. Sondern auch für Liebhaber von langen Sandstränden, die auf Teneriffa ansonsten eher Mangelware sind. Der Bürgermeister von Granadilla erklärte der Presse dazu, dass er sehr glücklich sei, dass es der Verwaltung in El Médano gelungen sei, die Interessen der Strandnutzer und der Surfer gut zu vereinigen und für beide Interessengruppen von Nutzern die optimale Sicherheit zu gewährleisten.
Wie sich unschwer an der gut angelegten Promenade erkennen lässt, möchte die Gemeinde jedoch nicht nur die jungen Leute anziehen, sondern hat sehr viel dafür getan, allen Generationen hier am Meeresrand Abwechslung, Unterhaltung und Entspannung zu bieten. Neue Erste Hilfe Posten wurden eingerichtet. Überall sind neue mehrsprachige Hinweisschilder auf Flora und Fauna sowie über die Geschichte des Ortes angebracht. Kinderspielplätze sind angelegt und 24.000 € in neue Toilettenanlagen investiert worden. Entlang der Promenade gibt es neuerdings sogar verschiedene Sportgeräte für Jedermann, die den Promenaden Bummler zu sportlicher Aktivität animieren sollen. Beim entspannten Sitzen auf der Promenadenbank kann der Benutzer zum Beispiel Beinmuskeln und Kondition trainieren, indem er nebenbei in die dort angebrachten Pedale tritt.
Blaue Flagge
All diese Einrichtungen sollen dazu beitragen, die prestigeträchtige Blaue Flagge, mit der die Gemeinde El Médano von der europäischen Umweltorganisation ADEAC-FEE ausgezeichnet wurde, zu sichern. Die Blaue Flagge ist eine Auszeichnung und eine Zertifizierung der Qualität für Umweltmanagementsysteme. Sie wird von der FEE (Foundation for Environmental Education) seit dem Jahr 1987 vergeben. Die Verleihung der Blauen Flagge wird durch die Organisation jährlich überprüft. Da El Médano die Blaue Flagge für die Gemeinde auch in diesem Jahr wieder sichern möchte, müssen der Zustand der Strände, Häfen, Boote und auch die Leistungen der Gemeinden im Gesundheitsbereich, hinsichtlich Sauberkeit, Sicherheit, Umwelt und Management den geforderten Kriterien entsprechen.
„Der rote Berg“
Für Natur- und Wanderfreunde bietet sich ein Ausflug in das südlich von El Médano gelegene Naturschutzgebiet und den Montaña Roja an. Von El Médano kann der Spaziergänger auf der mit Holzbohlen neu angelegten Promenade Richtung Süden wandern oder auch unmittelbar am Wasser entlang laufen. Wenige Kilometer östlich des Flughafens Teneriffa Süd erhebt sich der Vulkangipfel unmittelbar und steil aus dem Meer. „Der rote Berg“ oder La Montaña Roja ist der erodierte Rest eines alten Schlackenkegels, der unter Naturschutz steht. Die Spitze des Berges lässt sich von El Médano genauso gut erwandern, wie von der nahe gelegenen Playa de la Tejita.
In weiten Serpentinen geht es zunächst gemächlich und später auf einem steinigen Schotterweg recht steil auf die 173 Meter hohe Spitze des Berges. In einer Stunde ist auch ein gemütlicher Wanderer dort oben und kann die Aussicht in alle Richtungen genießen. Wer im Süden der Insel Urlaub macht und neben Badeurlaub einen kleinen Berg besteigen möchte, der sollte ruhig mit La Montaña Roja anfangen. Die Anstrengung lohnt sich. Bei gutem Wetter reicht der Blick nicht nur weit aufs Meer hinaus und über den Flughafen hinweg zum Teide, sondern in beiden Richtungen entlang der Küste kann der Gipfelstürmer weit über die Orte El Médano, Las Chafiras und deren benachbarte Gemeinden hinweg blicken.
Naturschutzgebiet
Das gesamte Gebiet um den Montaña Roja wurde zum Naturschutzgebiet (Reserva Natural Especial) erklärt, da es die einzige gut erhaltene Dünenlandschaft der Westlichen Kanaren ist. Wie der Wanderer den angebrachten Hinweisschildern entnehmen kann, ist diese Küstenwüste durch Wind, hohe Temperaturen und geringe Niederschlagsmengen gekennzeichnet. In diesem geschützten Gebiet leben über 100 verschiedene Pflanzen- und Vogelarten. Neben den einheimischen Arten sollen hier über 70 verschiedene Arten von Zugvögeln Rast machen.
Wer nicht in den hübsch angelegten Buchten einen Strandtag einlegen möchte oder selber Wassersport betreiben will oder beides bereits gemacht hat, der kann er sich in einer der zahlreichen Bars und in einem Restaurants mit Meerblick gut gehen lassen. Bei einem duftenden Café con Leche mit Blick aufs Meer und die wagemutigen Kite Surfer, wird auch eine kleine „Médano Sanddüne“ im Restaurant nicht stören.
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