von Thomas Vollmer (Kommentare: 3) in Kategorie » Teneriffa «
Einkauf im Internet wird einfacher und günstiger
Bislang ist es für die Bewohner der Kanarischen Inseln praktisch unmöglich, Waren im Internet zu bestellen. Die bürokratischen Vorschriften in der steuerlichen Sonderzone sind so umfangreich und kompliziert, dass viele Anbieter es ablehnen, an Kunden auf den Kanaren zu verkaufen. Dies soll sich ab April nun grundlegend ändern.
Wer auf den Kanarischen Inseln lebt und im Internet einkaufen möchte, macht nicht selten die Erfahrung, dass er bei den Verkäufern außerhalb des Archipels nicht besonders willkommen ist. Diese befürchten, dass ihnen eine Sendung auf die Inseln mehr Ärger und Verdruss als Gewinn einbringt. Ein vermeintliches Schnäppchen kann für Käufer auf den Inseln auf Grund zusätzlicher Abgaben am Ende recht teuer werden. Dieses nahezu unkalkulierbare Risiko und die enorm langen Laufzeiten, die durch die komplizierte Abwicklung beim Zoll produziert sind, sorgen nicht nur bei den Käufern für Verdruss, sondern auch bei den Händlern, die sich mit ständigen Nachfragen und schlechten Bewertungen durch die Kunden konfrontiert sehen.
Interneteinkauf für Bewohner der Kanaren bislang fast unmöglich
Die große bunte Warenwelt des Internets blieb für die Menschen auf den Inseln vor der westafrikanischen Küste bislang nahezu verschlossen. Dieses Problem soll jedoch ab dem kommenden Monat keines mehr sein. Nach langen Verhandlungen wurde zwischen Madrid und den Kanaren eine Lösung gefunden, die dafür sorgen soll, dass die Bewohner des Archipels in Zukunft für ihre Einkäufe im Internet nicht mehr bezahlen müssen, als jeder andere Bürger in der Europäischen Union auch.
Waren, die mit der Post oder mit einem Paketservice auf die Inseln gelangen und deren Wert unter 10.000 Euro liegt, profitieren demnächst von diesen neuen Bestimmungen. Dabei ist es gleich, ob es sich um Handelswaren für kleinere Unternehmen handelt oder um private Einkäufe. Die zolltechnische Abwicklung erfolgt dann online in stark vereinfachter Form. Das berühmt-berüchtigte Documento Único Administrativo (DUA) ist in Zukunft nicht mehr nötig. Außerdem man kann dieses Prozedere vom Verkäufer für seinen Kunden im Vorhinein erledigen, sodass die Preisgestaltung transparenter ist und niemand mehr von unerwarteten Kosten überrascht ist. Der Gang zum Zollagenten, der für seine Bemühungen nicht selten saftige Gebühren verlangt hat, bleibt den Kunden in Zukunft erspart.
Internethandel wächst stetig an
Der Handel im Internet wächst seit Jahren beständig an. Die nahezu unbegrenzte Auswahl und oftmals günstigere Preise als bei den lokalen Händlern machen den wachsenden Erfolg des Internethandels aus. Dass die Menschen auf den Kanarischen Inseln ebenfalls davon profitieren wollen, ist nur allzu verständlich. Die bislang bestehenden Hürden machten dies bisher jedoch nahezu unmöglich. Am Ende wurde der Druck nicht nur aus der Bevölkerung, sondern auch von Seiten der Wirtschaft auf die zuständigen Stellen so groß, dass neue Wege und Lösungen gefunden werden mussten.
Während der letzten Monate hatte es intensive Gespräche zwischen der Agencia Tributaria in Madrid und der Consejería de Hacienda der kanarischen Regierung gegeben, deren Ergebnisse nun präsentiert wurden. Die Grundlagen für ein vereinfachtes Verfahren sind jetzt gelegt. Händler wie Kunden werden dies begrüßen. Leider war es aber in der Vergangenheit bei anderen Projekten immer wieder so, dass der Anspruch mit der Realität nicht immer mithalten konnte. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Anfangsschwierigkeiten und die Probleme bei der Umstellung in diesem Fall in überschaubaren Grenzen halten. Den Menschen auf den Inseln und den Händlern außerhalb der steuerlichen Sonderzone der Kanaren wäre es zu wünschen.
Kommentare
Kommentar von Parcelmed Versandapotheke |
Hallo Thomas!
Danke für den interessanten Bericht. Die Kunden unserer Apotheke auf den Kanaren dürfte das freuen. Wo bekomme ich weitere Informationen zur Regelung und evtl. sogar zur vereinfachten Abwicklung der Prozedur? Eine NIE-Nummer für Lieferungen aufs Festland haben wir schon.
Kommentar von Thomas |
Hallo,
die beste Anlaufstelle für Fragen des Handels mit Spanien ist die Deutsche Handelskammer für Spanien (www.ahk.es). Hier sollten nähere Informationen zu den neuen Regelungen und zum Prozedere zu bekomen sein.
Kommentar von Hahn |
Die canarische Post das einnehmende Wesen! Trotz Online-Einkauf
auf dem spanischen Festland, bereits bezahlter Versandkosten von 5,99€, berechnet die Correos nochmals 13,74€ fürs Anliefern, was eigentlich ohnehin ihre Aufgabe ist. Beschäftigt aber hier auf Lanza-
rote nur Aushilfskräfte mit geringstem Lohn und wenig Ausbildung.
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