von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Teneriffa «
So ein Schei…
Es ist ein Problem, das nicht nur in La Laguna auf Teneriffa immer wieder für Aufregung und heiße Diskussionen sorgt: die unschönen und hygienisch bedenklichen Hinterlassenschaften von Hunden. Die Universitätsstadt auf der Urlaubsinsel griff nun zu einem ganz besonderen Mittel, um die Halter der Vierbeiner auf ihre Versäumnisse aufmerksam zu machen und die Diskussion über das Thema voranzubringen.
Wer in den vergangenen Tagen durch die Parks oder die Straßen und Plätze des hübschen Städtchens flanierte, sah sich immer wieder mit Exkrementen konfrontiert, die in Form und Farbe dem Ideal eines Hundehaufens entsprachen. Lediglich die Konsistenz und der Geruch ließen noch Raum für Verbesserung. Trotzdem boten die kleinen Skulpturen aber keinen besonders erfreulichen Anblick und erfüllten somit ihren vorherbestimmten Zweck.
Die Diskussion über Hundekot und Hundehalter, die sich wenig darum scheren, was ihre Lieblinge so im öffentlichen Raum hinterlassen, war erneut eröffnet. Es war der Ausschuss für öffentliche Gesundheit der Gemeinde, der die Plastikhaufen an verschiedenen Stellen der Stadt publikumswirksam und unübersehbar verteilt hatte. Bei Umfragen in der Bevölkerung war das Problem der nicht entsorgten Exkremente von den Bürgern ganz oben auf die Liste der zu lösenden Angelegenheiten in der Gemeinde, da es gefühlt immer mehr Hundebesitzer gibt, die sich einen Schei… um die Stoffwechselprodukte ihrer Tiere kümmern.
Schon im vergangenen Jahr hat man die Strafen für die Umweltverschmutzer bzw. ihre Eigentümer drastisch erhöht und die Kontrollen verstärkt.
Bis zu 1.500 Euro kann es einen Hundehalter in La Laguna im Extremfall kosten, wenn man ihn wiederholt dabei erwischt, wie er die braune Pest in der Stadt verbreitet. Offensichtlich haben diese Maßnahmen aber nicht wirklich gefruchtet, denn das Problem scheint vielen Bürgern durch die hohe Strafandrohung keinesfalls entschärft worden zu sein. Deshalb versuchen es die verantwortlichen Stellen in der Stadt jetzt auf die humorvolle Art und Weise. Mit der Verteilung der Plastikhaufen aus dem Scherzartikelladen haben sie es tatsächlich geschafft, das Thema erneut in die öffentliche Diskussion zu bringen und so den Druck auf die Hundehalter zu erhöhen, sich ihrer Verantwortung zu stellen. Unterstützt wird die Aktion mit den künstlichen Exkrementen auch durch ein Video im Internet. Auf nette Art und Weise versucht man hier, das Problem zu verdeutlichen und so die Aufklärungsarbeit voranzubringen.
Deftige Strafen brachten keinen Erfolg
Über Youtube unter youtube und in anderen sozialen Netzwerken wurde das kurze Filmchen mit dem Titel „Plaga de Excrementos en La Laguna“ verbreitet und bereits heftig kommentiert. Besonders ärgern sich aber viele verantwortungsvolle Hundebesitzer über diejenigen, die sich nicht die Mühe machen, die Kothaufen zu beseitigen. Durch das asoziale Verhalten dieser Menschen werden in der Öffentlichkeit oft alle, die mit einem Tier unterwegs sind, unter Generalverdacht gestellt, was das Zusammenleben mit dem hundelosen Teil der Bevölkerung nicht gerade erleichtert. Scheinbar ist es aber nur durch das öffentliche Anprangern der rücksichtslosen Übeltäter möglich, dem Problem beizukommen.
Nur wenn sie sich dem zunehmenden „Druck der Straße“ ausgesetzt fühlen, weil sie von den Bürgern der Stadt direkt angesprochen werden, wenn sie mal wieder ohne die obligatorische Kacktüte unterwegs sind, könnte dies zum Erfolg führen. Da alle Appelle an das Verantwortungsbewusstsein und die Vernunft sowie die Erhöhung der Strafen scheinbar nicht gefruchtet haben, ist es wohl nötig, auf diese Art und Weise die Verunreiniger bloßzustellen. Dabei wäre es so einfach, derartige Maßnahmen überflüssig zu machen. Etwas mehr Rücksicht auf die Interessen der Gemeinschaft, und das Problem wäre gelöst. Viele Hundebesitzer haben dies ja auch schon verstanden und verhalten sich entsprechend. Und die anderen bekommen wir auch noch. Früher oder später.
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