von privateHOLIDAY (Kommentare: 0) in Kategorie » Teneriffa «
Abades – faszinierende Geisterstadt im Süden
Abades ist spanisch und bedeutet Äbte, doch es ist auch ein Ort an der Südküste Teneriffas mit einer etwas ungewöhnlicheren Geschichte. Hier gibt es viele hübsche weiße Bungalowhäuschen, welche die Straßen säumen. Doch sie sind nicht der ursprüngliche Kern des Dorfes – dieser befindet sich auf einem Hügel in direkter Nähe. Entdecken Sie die faszinierende Geisterstadt von Abades.
Sanatorio de Abona – das ursprüngliche Abades
Viele alte Ruinen stehen einsam östlich des Ortes Abades. Bereits von der Autobahn aus kann man eine große Kirche erkennen, welche umringt ist von vielen Bungalows. Man wandert durch eine Wüsten-ähnliche Landschaft. Kommt vorbei an verlassenen und halb zerfallenen Häusern und fragt sich natürlich sofort, was hier geschehen ist? An diesem Ort wurde im Jahr 1943 ein Dorf als Lepra-Station unter dem Namen „Sanatario de Abona“ geplant. Da die Gefahr der Krankheit groß war, begann man kurze Zeit später mit dem Bau. Noch heute erkennt man vor allem die Kirche im Franco-typischen Stil mit einem großen Kreuz auf der Spitze. Sie liegt oberhalb des Ortes und beherrscht diese ungewöhnliche Szenerie. Darüber hinaus wurden ein Krankenhaus, ein Krematorium und einige administrative Gebäude erbaut. Außerdem natürlich eine Vielzahl kleiner Bungalows, in welchem die Bewohner untergebracht werden sollten.
Nun ist es nur noch eine verlassene „Geisterstadt“ an der Küste. Das Projekt wurde nie beendet, da ein Heilmittel gegen Lepra noch während des Baus entdeckt worden ist. Bis zum Jahr 2000 wurde das Gelände für militärische Übungszwecke genutzt. Seitdem steht es ungenutzt und verlassen da.
Die Geisterstadt als ungewöhnliche Kulisse
Die „Geisterstadt“ ist nun ein Geheimtipp für Besucher Teneriffas. Sie liegt malerisch direkt an der Küste mit wundervollem Blick auf das Meer. Vor allem bei Fotografen ist sie als Kulisse sehr beliebt. Hier bieten sich ungewöhnliche Kontraste, zwischen dem Meer und der Wüsten-ähnlichen Landschaft und den verlassenen Gebäuden der Lepra-Station und dem eigentlichen Ort Abades mit seinen neuen hübschen weißen Häusern. Auch in den Ruinen gibt es viel zu entdecken. Hierher kommen immer wieder Künstler und nutzen die einzigartige Umgebung als Leinwand für ihre Kunstwerke. An jeder Ecke findet man große, kleine, aufwendige oder auch einfache Bildnisse von Künstlern aus aller Welt.
Man erreicht die Geisterstadt, indem man mit dem Auto entweder über den Nachbarort Punta de Abona fährt. Vorbei am Leuchtturm Faro de Abona kommt man sehr nah an die ehemalige Lepra-Station heran. Oder man fährt direkt nach Abades. Hier kann man sein Auto an der kleinen Strandpromenade abstellen und läuft dann über den Strand den Hügel hinauf in die faszinierende Geisterstadt.
Entwicklung des Ortes Abades
Ende der 70er Jahre wurden der Flughafen Reina Sofia und die Autobahnstrecke ausgebaut. Im Zuge dessen kümmerte man sich auch um diese Gegend an der geplanten Lepra-Station. Es wurden zunächst viele einfache Holzhütten als Wochenendhäuser für die Einheimischen der Insel erbaut. Ende der 80er Jahre ersetzte man sie dann durch massive Steinhäuser und Bungalows. Das idyllische Dörfchen Abades ist gegründet worden. Im Laufe der Jahre stellte man noch eine Kapelle, ein Tennisplatz und ein Park fertig. In den mehreren hundert Bungalows wohnen vor allem Einheimische Teneriffas. Einige sind jedoch auch im Besitz von deutschen Touristen. Hier gibt es viele Mietobjekte für Kurz- und auch Langzeiturlauber, welche beispielsweise auf Teneriffa überwintern möchten.
Die Gegend wird auch immer weiter modernisiert. So befindet sich zum Beispiel etwas oberhalb von Abades eine ökologische Ferienanlage auf Teneriffa mit vielen kleinen Bungalows. Diese sind in ökologischer Bauweise mit Stein und Holz errichtet worden und werden durch Energie aus Photovoltaik Anlagen unterstützt. Abades ist ein ruhiger, aber dennoch für Touristen attraktiver Ort. Er ist vor allem durch seine unmittelbare Lage am Meer und den Bars und Restaurants in direkter Strandlage beliebt. Außerdem gibt es an dem bei Tauchern beliebten Ort auch eine eigene Tauchschule.
Abades ist ein schöner Ort zum Entspannen und Baden. Außerdem kann man hier eine geheimnisvolle und faszinierende Siedlung und einen Teil der Geschichte der schönen Insel Teneriffa entdecken.
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