von Olaf Kröger (Kommentare: 0) in Kategorie » Spanien «
Spanien: Überwachung des Strassenverkehrs aus der Luft
Auf den Namen „Pegasus“ zugelassen fliegen Helikopter in Spanien künftig über Land und Nationalstraßen, um den Verkehr zu überwachen. Nun ist der Begriff „Überwachen“ an sich neutral, kann gut gemeint oder aber auch hinterhältig gemeint sein. Eine Überwachung ist meist die zielgerichtete Beobachtung von Personen, Objekten oder Ereignissen zum Zwecke der Informationserhebung. Doch hat der Begriff „Überwachung“ in den letzten Jahren zunehmend eine negative Besetzung erhalten. Die Überwachung der Bürger ist zu einem Lieblingsthema der Politik geworden. Selbstverständlich alles nur aus Gründen der inneren Sicherheit und des gesellschaftlichen Lebens. „Pegasus“ ist aber auch im Wappen des Templerordens als Zeichen der Armut abgebildet. Diese Armut will der Staat nun offenbar mit Hilfe der Bürger beseitigen.
Der Helikopter „Pegasus1“ hat bereits in einem Jahr 1441 Temposünder überführt und sie davon überzeugt, dass eine Geldstrafe für zu schnelles, oder zu dichtes Auffahren zu entrichten ist. Neu ist diese Vorgehensweise keineswegs, denn die Skandinavischen Länder praktizieren diese Art der Überwachung schon seit Jahren mit durchschlagendem Erfolg. Die Helikopter werden aus Steuergeldern bezahlt und amortisieren sich binnen kürzester Zeit. Mit neuester Computertechnik und hochauflösenden Kameras ausgestattet, fliegen sie in 300 Meter Höhe und fotografieren die Kennzeichen, nehmen die Situation auf und delegieren am Boden das Personal, um den „Raser“ zu stoppen und den Vorgang abzuschließen.
Die Verdienstmöglichkeiten der Obrigkeit sind unermesslich. Zu dichtes Auffahren, Überholen, zu schnelles oder auch zu langsames Fahren kann in Euros umgewandelt werden. Bei zu langsamen Fahren liegt der Verdacht nahe, dass der Fahrer telefoniert. Durch die Haltererkennung, die mit dem Kennzeichen-Scan nur Sekunden braucht, ist auch gleichzeitig zu überprüfen, welche Telefonnummer auf den Halter zugelassen ist. Nun ist es nur noch ein weiterer Klick, um festzustellen, ob der Fahrer gerade telefoniert. Wie die rechtliche Frage zu klären ist, wenn zwei Personen im Fahrzeug sitzen und der eine mit dessen Telefon telefoniert, bleibt abzuwarten. Im Zweifel wird auch dazu ein Gesetz erlassen, welches auch dem Mitfahrenden das Telefonieren verbietet.
Maßlose Überwachung der Bürger
Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, wann der Bürger diesen Überwachungswahn satt hat. Wie viele Beispiele zeigen, sind die Planungen der Regierung meist fehlerhaft oder von Befindlichkeiten geprägt. So befahren in Spanien beispielsweise entgegen der projizierten Kalkulation immer weniger Autofahrer die mautpflichtigen Straßen, was, ganz in Gegensatz der politischen Erwartung, nicht mehr Steuereinnahmen zur Folge hat, sondern weniger. Der Bürger hat also schon Einfluss auf das Geschehen. Es ist ihm leider nur viel zu selten bewusst. Wenn der Bürger nun doch nicht der „Raser“ und Verkehrsraudi ist, den sich die Staatskassen wünschen, dann kann die Investition der vier weiteren geplanten Helikopter auch nach hinten losgehen.
Zur Not könnte aber La Palma diese Helikopter gebrauchen und sie zur Brandbekämpfung umarbeiten. Sie hier als Verkehrsüberwachung in den Dienst zu stellen wird sich nicht lohnen. Wo sollten denn hier auch schon nennenswerte Delikte geahndet werden. Und der Verdacht, das es sich bei einem langsam fahrenden Auto um jemanden handelt, der gerade telefoniert, ist hier ein ganz spezieller Treppenwitz. Wer möchte, der fährt hier eben langsam und macht im Zweifel einem Schnelleren einfach kurz den Weg frei. Die unzähligen Kurven drosseln die Durchschnittsgeschwindigkeit auf den Straßen von La Palma auf knapp 40 km und längere Geraden kann man inselweit wahrscheinlich an einer Hand abzählen.
Unser geschätzter, stationärer Blitzer am „Centro de Visitantes“, auf eben einer dieser Geraden, ist auch nur für die Touristen tätig und die bekannten silberfarbenen Citroen C5 Limousinen kennt ja mittlerweile auch schon jeder. Also fürs erste müssen wir hier nicht in Deckung gehen.
Gute Fahrt…und immer schön das Tempo halten…….
Ihr Jean-Bas
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