von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Lanzarote «
Altstadt von Arrecife 365 Tage im Jahr geöffnet
In den touristisch geprägten Zonen der Kanarischen Inseln dürfen Geschäfte auch zu Zeiten geöffnet sein, die für ihre Konkurrenten außerhalb dieser Gebiete tabu sind. Zu diesen bevorzugten Gegenden gehört ab sofort auch die Altstadt von Arrecife auf Lanzarote. Wie man gestern im Boletin Oficial de Canarias veröffentlicht hat, hat die Regierung der Kanaren einer entsprechenden Regelung jetzt zugestimmt. Bislang galt die Erlaubnis zum Rund um die Uhr-Shopping an jedem der 365 Tage des Jahres nur für die kleineren Geschäfte der Stadt.
Kultur und Kommerz
Zunächst hatte man angestrebt, die Ladenschlusszeiten in der gesamten Stadt aufzuheben, man beschränkte sich dann jedoch auf die Altstadt, weil hier die meisten Besucher zu erwarten sind. Historische und kulturell bedeutsame Gebäude wie die Castillos de San José und San Gabriel, die Kirche San Ginés oder die Puente de las Bolas, gehören zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Arrecifes. Sie liegen in unmittelbarer Nähe zum Hafen der Inselhauptstadt, die zunehmend auch von Kreuzfahrttouristen besucht ist. Mit der unbegrenzten Öffnung der Geschäfte soll die gesamte Zone attraktiver gestaltet werden. Im geschichtsträchtigen Ambiente der Altstadt sollen in Zukunft Kultur und Kommerz eine fruchtbare Symbiose eingehen. Das attraktive Zentrum der Stadt soll mit interessanten Großveranstaltungen und großzügigen Einkaufsmöglichkeiten die Anziehungskraft der gesamten Insel steigern und dafür sorgen, dass Einheimische und Touristen die Straßen der Altstadt auch an den bislang ruhigeren Tagen mit Leben erfüllen.
Neben großen Teilen der Rambla Medular gehören auch zahlreiche kleinere Straßen in Hafennähe zu der privilegierten Zone. Darüber hinaus dürfen in Zukunft die Geschäfte in der Zona Centro und den Stadtvierteln Valterra, El Lomo, La Vega, sowie Teilen von Altavista und Los Alonso an Sonn- und Feiertagen ihre Tore öffnen.
Größtmögliche Flexibilität
Mit der neuen Regelung haben die Geschäftsinhaber nun die größtmögliche Flexibilität bei der Gestaltung ihrer Öffnungszeiten. Wie die einzelnen Unternehmen diese Freiheit ausgestalten werden, bleibt abzuwarten. Die Hoffnung, dass durch die Ausweitung der Geschäftszeiten auch neue Arbeitsplätze entstehen, hat sich leider an anderen Standorten mit gleicher Struktur längst nicht immer erfüllt. Für die Angestellten in den betroffenen Geschäften bedeutet die Flexibilisierung nicht selten Mehrarbeit und weniger geregelte Arbeitszeiten. Nachteile, die oftmals nicht durch gesteigerte Löhne ausgeglichen werden.
Von Seiten des Einzelhandelsverbandes wurde beklagt, dass große Teile der Stadt immer noch von der neuen Regelung ausgeschlossen sind. Besonders die großen Geschäfte in Argana bleiben weiterhin an Sonn-und Feiertagen geschlossen und können deshalb nicht von den kaufkräftigen Touristen profitieren, die mit Kreuzfahrtschiffen an diesen Tagen auf die Insel kommen. Die Besitzer dieser Läden werden weiter daran arbeiten, eine Ausweitung der Zone zu erreichen, um ebenfalls Kunden an jedem Tag des Jahres bedienen zu können.
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