von Kathrin Switala (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma «
Villa de Mazo im finalen Blütenrausch
Die Gemeinde Villa de Mazo, die sich südlich der Hauptstadt von La Palma, oberhalb des Flughafens befindet und ein Gebiet von der Cumbre bis zum Meer umfasst, bereitet das wichtigste Fest der Ortschaft vor. Seit Wochen sind hier die vielen fleissigen Helfer nun schon dabei, unzählige Blüten, Pflanzensamen, Blätter, Moos, Getreide, Muscheln und viele andere Utensilien zusammenzutragen, aus denen dann die prächtigen Straßendekorationen entstehen, die das Corpus-Christi-Fest hier zu einer wahren Atraktion werden lassen. Es wird berichtet, dass der Brauch etwa um 1870 auf die Insel kam.
Die Gemeinde gliedert sich in 14 verschiedene Ortsteile, aus denen sich die Einwohner jährlich zusammen finden, um in ihrer Gemeinde das Fest zu einem künstlerischen Erlebnis werden zu lassen. Was die Bewohner der Insel hier zustande bringen, ist schier unglaublich und man kommt nicht umhin, von wahren Kunstwerken zu sprechen.
In den arbeitsreichen Wochen und Monaten vor dem Fest werden die zusammengetragenen Utensilien aus Mutter Natur dann zu imposanten, meterhohen Bögen und Säulen, sowie zu Wandgemälden und Straßenteppichen verarbeitet. Um die einzelnen Teile miteinander zu verkleben, wird ein Gemisch auf Mehlbasis verwendet. Jedes Jahr aufs Neue entstehen tolle kreative Ideen und sind schließlich das wesentliche Merkmal des Festes.
Einen Tag vor dem offiziellen Beginn der 14-tätigen Feierlichkeiten um Corpus Cristi, dieses Jahr am 29. Mai 2013, werden die vorgefertigten Teile des Straßenschmuckes dann an die vorbestimmte Stelle gebracht und aufgebaut. In den steilen Gassen von Mazo legen unzählige Mitwirkende mit Hilfe von Schablonen die Naturmaterialien zu wunderschönen Mustern aus und verbinden so die einzelnen Arcos und Säulen miteinander. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und bedeuten für die Mitwirkenden lange, arbeitsintensive Tage und Abende, damit schließlich alles reibungslos klappt.
Die Eröffnung der Festtage
Schon in wenigen Tagen, nämlich am 30. Mai 2013, ist es dann soweit. Die Festtage beginnen. Die offizielle Eröffnung des Fronleichnahmsfestes findet um 17 Uhr im Casa Roja statt. Das Casa Roja beheimatet das Stickereimuseum und stellt zudem in einer Fotogalerie den Straßenschmuck der vergangenen Jahre aus.
Ab 17:30 Uhr spielt Musik auf der Plaza Pedro Pérz Díaz und bringt die Menschen in festliche Stimmung. Die Prozession mit dem Heiligen Sakrament beginnt um 19:30 Uhr und führt im bunten Reigen durch die geschmückten Straßen. An die Priesterschaft und einigen auserwählten Gemeindemitgliedern schließt sich die Musikkapelle an, gefolgt von der restlichen Menschentraube. Feierlich werden die Altare abgeschritten, während an jedem einzelnen Halt gemacht wird und Salven in den Abendhimmel donnern. Anschließend wird gefeiert.
Auf der Website gibt es das gesamte Programm als PDF zum Download. Dieses beinhaltet eine detaillierte Auflistung der vielen Events, von Konzerten, Wettkämpfen und Ausstellungen über Musik und Tanz. In den kommenden 14 Tagen wird der ruhige und beschauliche Ort zum Publikumsmagneten.
Sehenswerte Gebäude sind in Mazo übrigens die Kirche San Blas aus dem 16. Jahrhundert mit kunstvoll geschnitztem Altar, das im klassizistischen Stil errichtete Rathaus und auch das bereits erwähnte Casa Roja (Stickereimuseum).
Hintergründe zum Fronleichnamsfest
Die Einführung des Fronleichnahmsfestes geht auf das Jahr 1264 zurück, in dem Pabst Urban IV. festlegte, dass das Fest in Erinnerung an den Gründonnerstag immer 60 Tage nach dem jeweiligen Ostersonntag stattfinden soll. Es fällt somit immer in die Zeit zwischen 21.Mai und 24. Juni. Corpus Cristi, wie es im lateinischen heißt, ist ein Hochfest im Kirchenjahr der katholischen Kirche.
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