Verwirrung um Touristenzahlen auf La Palma

Wenn es um den Tourismus auf La Palma geht, gibt es unter den Politikern der Insel scheinbar äußerst unterschiedliche Ansichten darüber, wie viele Besucher denn nun in den letzten Monaten tatsächlich auf die Isla Bonita gekommen sind, um hier ihre Ferien zu verbringen.

Während der für den Tourismus zuständige Rat der Inselregierung, Raúl Camacho, von stetig steigenden Urlauberzahlen zu berichten weiß, behaupten die Vertreter der Coalición Canaria, dass immer weniger Besucher nach La Palma kommen. Dass Statistiken alles und nichts aussagen können, ist ja gemeinhin bekannt. Auch, dass man Zahlen so lange hinbiegen kann, bis sie genau das beweisen, was man bestätigt haben möchte ist, ist keine neue Weisheit.

Aussagekraft der Statistiken recht fraglich

In der Frage der Touristenzahlen auf La Palma ist das wohl ähnlich. Aber wo liegt denn nun die Wahrheit zwischen dem 15,7 prozentigen Wachstum, von dem Camacho ausgeht, und dem Rückgang um 24 %, wie es Guadelupe Gonzaléz Taño von der CC behauptet. Wahrscheinlich wie so oft in der Mitte. Davon könnte man zumindest ausgehen, wenn man die Zahlen betrachtet, die die AENA, die staatliche Betreibergesellschaft des Flughafens von La Palma, herausgegeben hat. Nach ihren Angaben sind in den ersten drei Monaten diesen Jahres 5 % mehr Passagiere auf dem kleinen Inselflughafen angekommen, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Während Raúl Camacho behauptet, die CC wolle mit den manipulierten Zahlen nur von ihrem Versagen auf anderen Gebieten ablenken und den angeblichen Rückgang des Tourismus für bestimmte Missstände auf La Palma verantwortlich machen, gibt die Gegenseite an, dass sich der Tourismusrat seine Zahlen schön rechnet, um in einem besseren Licht dazustehen.

Recht haben sie wahrscheinlich alle ein wenig. Statt sich jedoch über die selbst manipulierten Statistiken zu streiten, sollten die Politiker aber vielleicht doch einmal das tun, wozu sie eigentlich gewählt worden sind: die offensichtlichen Defizite beseitigen. Ist das geschafft, müssten sie sich auch keine Gedanken mehr darüber machen, wie die Zahlen so hingebogen werden, dass sie am Ende keinen echten Wert mehr haben.