von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma «
TransVulcania – La Palma tanzt auf dem Vulkan
La Palma, die Isla bonita, die schöne Insel, liegt etwas abseits am westlichen Rande des kanarischen Archipels. Am heutigen Samstag ist sie für die Anhänger extremer sportlicher Anstrengungen aber der Nabel der Welt.
Die Teilnehmer der TransVulcania sind zu Gast auf der Insel. Die an normalen Tagen für die Schönheit der Landschaft und eine ruhige, entspannte Lebensart bekannt ist. Tranquilo und relaxt werden es die Teilnehmer dieser außergewöhnlichen sportlichen Herausforderung aber bestimmt nicht angehen lassen. Denn um die 83 Kilometer quer über die Insel von Fuencaliente bis nach Los Llanos del Aridane in einer Rekordzeit hinter sich zu bringen, sind enorme Anstrengungen erforderlich. Nicht nur, dass bei einem ständigen Auf und Ab insgesamt Höhenunterschiede von 8.525 Meter zu überwinden sind. Sondern es gilt auch noch, diese Strecke in einer Zeit zurückzulegen, in der untrainierte Wanderer nicht einmal die Hälfte des Weges auf ebenem Terrain schaffen würden.
Im vergangenen Jahr war es der Nordamerikaner Dakota Jones, der nach 6 Stunden, 58 Minuten und 44 Sekunden als erster das Ziel erreichte. Heute aber sind einige ernst zu nehmende Konkurrenten an den Start gegangen. Sie sind fest entschlossen, den Rekord zu brechen und neue Maßstäbe in diesem Extremsport zu setzen. Im internationalen Starterfeld sind in der Szene durchaus bekannte Namen zu finden. Sie werdem als Favoriten für den Sieg auf La Palma gehandelt. Neben Anton Krupika gehören auch Salomon Nature und Killian Jornet dazu. Sie alle machen sich Hoffnungen auf einen Platz auf dem Siegerpodest. Bei den Frauen werden Emelie Forsberg, Nuria Picas und Fernanda Maciel Chancen auf die vorderen Plätze eingeräumt.
Um die Belastungen der größten Mittagshitze zu vermeiden, sind die Läufer bereits am frühen Morgen gestartet. Denn die körperlichen Anstrengungen sind auch für gut trainierte Athleten derart hoch, dass zusätzlich extreme Temperaturwerte zu einem nur schwer zu kalkulierenden Risiko würden.
Neben Spitzensportlern treten auch Amateure bei der TransVulcania an
Doch nicht nur Topathleten sind in La Palma am Start. Auch Amateure versuchen sich bei der TransVulcania zu beweisen. Neben dem Halbmarathon, der über eine Distanz von 26,8 Kilometern geht, sind spezielle Strecken für Nachwuchsläufer vorgesehen. Und auch passionierte Wanderer können die sportliche Herausforderung annehmen und auf einer 15,7 Kilometer langen Stecke, die vom Refugio del Pilar bis zum Ziel auf der Plaza de España in Los Llanos de Aridane führt, ihre Kondition unter Beweis stellen. Veranschlagt werden für diesen Weg etwa 4 bis 5 Stunden. Der Vergleich mit den Profis zeigt hier einmal mehr, welchen nahezu unmenschlichen Strapazen die Extremsportler während ihres Runs ausgesetzt sein müssen.
Das sportliche Großereignis gehört mittlerweile zu den Höhepunkten im Veranstaltungskalender von La Palma. Unterstützt werden die Insulaner bei der Organisation nicht nur von offiziellen Stellen der Inselregierung, sondern auch von der Guardia Civil und militärischen Einheiten, die für einen sicheren und geordneten Ablauf sorgen.
Eine Veranstaltung wie die TransVulcania ist in ihrer Werbewirkung für die touristische Destination La Palma kaum zu überschätzen. Für kurze Zeit steht eine Insel im Fokus der interessierten Öffentlichkeit, über die sonst nur wenig berichtet wird. In den Tagen des Laufs richtet sich nicht nur das Interesse einer kleinen ambitionierten Gruppe von Extremsportlern auf den Austragungsort. Auch die Journalisten gucken was die Insel zu bieten hat. Für den Tourismus auf La Palma sind nicht nur die Tage des Marathons, an denen fast alle Zimmer ausgebucht sind, von enormer Wichtigkeit. Viel mehr sind es die positiven Nachwirkungen, die von der TransVulcania ausgehen.
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