von Kathrin Switala (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma «

TransVulcania 2014 - Jubel, Trubel und Recorde

Wer gerne läuft und hin und wieder an außergewöhnlichen Wettkämpfen teilnimmt, der ist hier auf La Palma goldrichtig. TransVulcania heist das Mega-Event, welches, zumindest gefühlt, die komplette Bevölkerung der Insel auf die Straße lockt und in seinen Bann zieht und morgens um 5 Uhr den Verkehr auf den Straßen ins Stocken geraten lässt?

Stau, das ist hier eigentlich ein Fremdwort, es sei denn, eine Baustelle behindert den Verkehr. Wenn aber einmal im Jahr in den frühen Morgenstunden der Start der TransVulcania ansteht, dann springt die halbe Insel nachts aus dem Bett, um gen Süden zu eilen. So mancher Palmero trainiert hart, um selbst teilzunehmen.

Fuencaliente
Sensationelles Feeling beim Start in Fuencaliente

Der Lauf hat die Herzen der Menschen im Sturm erobert. Jung und Alt säumen die Wege und jubeln den Läufern zu. Jeder Teilnehmer bekommt seine Portion an Motivation und die braucht es auch, wenn man schon nach der ersten Etappe von etwa 7 Kilometern vom Faro hinauf bis zum Ort Fuencaliente die ersten 700 Höhenmeter hinter sich hat und schon völlig geschafft ist.

Die Temperaturen sind für den Mai gerade außergewöhnlich hoch und sorgten auch am vergangenen Samstag für erschwerte Bedingungen. Hinzu kam heftiger Wind im Süden, der den Läufern während der ersten Kilometer kräftig entgegen blies.

Um 6 Uhr morgens, noch in der Dunkelheit, strömte das riesige Starterfeld auf den schmalen Wanderpfad zu und die unzähligen Stirnlampen der Läufer bildeten die berühmte Lichterkette durch die Nacht. Ein sensationelles Bild, welches jedem Zuschauer Gänsehaut über den Rücken jagt.

Glückliche Gewinner in Los Llanos de Aridane

Emilie Forsberg
Herzlicher Empfang und Gratulation der verletzungsbedingt ausgefallenen Emilie Forsberg

Die Gewinnerin der TransVulcania 2013, Emilie Forsberg aus Schweden, stürzte und musste das Rennen leider bereits kurz nach dem Start abbrechen. Sie verletzte sich so schwer am Handgelenk, dass es ihr nicht möglich war, das Rennen fortzuführen. Nach ärztlicher Versorgung und mit dickem Verband um den Arm fand sie sich aber dennoch am Ziel ein, um dort Heather Frost zu empfangen. Von allen liebevoll nur „Frosty“ genannt, gewann Heather Frost die diesjährige TransVulcania und stellte mit ihrer Zeit von 8:10:41 einen neuen Rekord bei den Frauen auf. Zweitplatzierte wurde die Spanierin Maite Mayora Elizondo mit 8:20:29. Auf den dritten Platz lief ebenfalls eine Spanierin, Uxue Fraile Azpeitia holte sich die Bronzemedaille in 8:48:01.

Bei den Herren führten die bereits aus 2013 bekannten Sportler das Rennen an. Zu Beginn dominierte der Amerikaner Sage Canaday den Lauf, gefolgt von den Spaniern Kilian Jornet und Luis Alberto Hernando, die ihn schliesslich ein- und überholten und mit seinen 7:11:39 auf Rang 3 verwiesen. Das Duell der Spanier endete mit dem Sieg von Luis Alberto Hernando in 6:55:41 und dem 2. Platz für Kilian Jornet mit 7:01:30. Publikumsliebling Kilian bleibt mit seinen 6:54:09 aus dem vergangenen Jahr somit weiterhin Rekordhalter. Bester Deutscher bei der TransVulcania 2014 wurde Stephan Hugenschmidt mit einer Topzeit von 7:27:10, die ihn auf den 5. Platz brachte.

Jubel, Trubel, Heiterkeit empfing die Läufer im Ziel in Los Llanos. Menschenmengen drängten sich dicht an dicht, um den Läufern einen gebührenden Empfang zu bescheren. Ein tolles Feeling verströmt die Insel in diesen Tagen.

Ein jeder ist ein Held

Noch bis spät in die Nacht hinein blitzten an der Steilwand von Puerto de Tazacorte die kleinen Stirnlampen der letzten Läufer auf, die ihre mitgeführte Beleuchtung nun zum zweiten Mal an diesem Tage zum Einsatz brachten. Auch sie wurden von Zuschauern bis zum Schluss angefeuert und für die letzten Meter motiviert. Sport verbindet, das wird hier wieder einmal deutlich und darum gilt ein besonderer Dank auch allen Helfern, die großen Anteil an einem gelungenen Wettkampf haben.

Die Sieger der weiteren Distanzen werden in den kommenden Tagen auf der offiziellen Website www.transvulcania.com veröffentlicht.

Start in Fuencaliente
Sensationelles Feeling beim Start in Fuencaliente

Blick Tenerife
In der Ferne taucht die Nachbarinsel Teneriffa aus den Wolken auf

Heather Frost
Glückliche Siegerin 2014, Heather Frost

emilie frosty
Herzlicher Empfang und Gratulation der verletzungsbedingt ausgefallenen Emilie Forsberg

Bester Deutscher 2014
Bester Deutscher, Stephan Hugenschmidt lief auf den 5. Platz

Der Sieger
Der Sieger der TransVulcania2014, Luis Alberto Hernando

Kilian Jornet
Kilian Jornet, Sieger aus 2013, wurde Zweiter

Drei Sieger
von Links: Kilian Jornet, Luis Alberto Hernando und Sage Canaday

Sage Canaday
Der Amerikaner Sage Canaday lief auf den 3. Platz

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