von Thomas Vollmer (Kommentare: 1) in Kategorie » La Palma «
Spektakulärer Sprung sorgte für Aufregung und Unterhaltung auf der AIDAstella
Da war ganz schön was los im sonst so beschaulichen Hafen der Hauptstadt von La Palma. Als das Kreuzfahrtschiff AIDA stella am Montag auf der Isla Bonita, der schönen Insel eintraf, ahnten weder die Besatzung noch die Reisenden, dass auf dieser Etappe ihrer Reise ein junger Mann reichlich Abwechslung in ihr ruhiges Kreuzfahrerdasein bringen würde.
Bordparty statt Busrundreise
Während ein Großteil der Gäste bereits an Land gegangen war, um die kleine aber feine Insel am westlichen Rand des kanarischen Archipels zu erkunden, beschloss ein 23-jähriger Tourist, der am Tag zuvor in Santa Cruz de Tenerife gemeinsam mit seinen Freunden an Bord des Clubschiffs gegangen war, sich mal so richtig die Kante zu geben. In einer der 12 Bordbars haben die jungen Leute dann scheinbar den Umsatz richtig an- und sich selbst mächtig aufgeheizt. Durch den unverhältnismäßig starken Konsum berauschender Substanzen in flüssiger Form in seinen rationalen Fähigkeiten eingeschränkt, entschied der junge Mann, seinen Freunden ein echtes Highlight auf dieser Reise zu bieten.
Er forderte sie auf, ihre Handykameras bereitzuhalten, um seine spektakuläre Aktion für die Nachwelt und all diejenigen, die seiner Performance nicht live beiwohnen konnten, auf Speicherkarten zu bannen.
Auf dem siebten Deck des Kreuzfahrtriesen, der insgesamt über deren 14 verfügt, befindet man sich in einer Höhe von etwa 25 Metern über dem Wasser. Eine Höhe, die den meisten Menschen Respekt einflößen würde. Nicht so jedoch unserem besoffenen Helden. Er kletterte über die Reling des Schiffes und beförderte sich selbst mit einem beherzten Sprung in das Hafenbecken, das für derartigen Badespaß jedoch nicht unbedingt geeignet ist. Es war wie zu erwarten ein recht heftiger Aufprall in dem kühlen Nass des Atlantiks. Langsam dämmerte den Reisebegleitern des Mannes, dass diese Art der Freizeitgestaltung nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen zu haben ist. Da ihr Freund nach dem Eintauchen ins Wasser nicht wieder auftauchte und ihre Filmchen so ohne Happyend blieben, informierten sie schließlich die Besatzung des Partyschiffes über die ebenso spektakuläre wie unverantwortliche sportliche Einlage ihre Kumpels.
Heftiger Aufprall aus 25 Metern Höhe
Was dann geschah übertraf alle Erwartungen. Denn nun wurde das Ganze zu einem echten Event, das erheblich zur Unterhaltung der Kreuzfahrtgäste beigetragen haben dürfte. Die Alarmsirenen lieferten die passende Begleitmusik zu der unverzüglich eingeleiteten Suchaktion, zu der auch die Guardia Civil und professionelle Rettungskräfte eingeladen wurden. Zunächst blieb die Suche nach dem im wahrsten Wortsinne untergetauchten Freestyle-Springer jedoch erfolglos. Einige Zeit später allerdings war er fröhlich planschend zwischen den Booten im Hafen zu bewundern. An der Mole wurde der zumindest körperlich weitgehend unbeschädigte junge Mann – über seinen Geisteszustand wird noch angeregt diskutiert – nicht nur von einer größeren Menschenmenge, sondern auch von der Polizei erwartet, die ihn zunächst zu einer Untersuchung ins Krankenhaus und anschließend auf die Wache beförderte, um seine Darstellung der Ereignisse zu Protokoll zu nehmen. Ob auch aus dieser Richtung noch unangenehme Folgen auf den Mann zukommen werden, war bislang nicht zu erfahren.
Der Kapitän der AIDA stella, Nico Berg, war jedoch ganz und gar nicht begeistert von der Einlage seines Passagiers. Er erteilte ihm „Hausverbot“. Seine gerade erst begonnene Reise wird der junge Mann jedenfalls nicht auf dem Kreuzfahrer beenden. Aber es gibt Schlimmeres als auf La Palma zu stranden, denn schließlich gibt es auf der kleinen Insel schicke Bars und Lokale, in denen der Über-Bord-Springer auf seinen Heimflug warten kann. An den wahren Schönheiten der Isla Bonita hat er wahrscheinlich nicht besonders viel Interesse.
Kommentare
Kommentar von mcgee |
Auf dieser Reise war D. Kreikemeyer der Kapitän.
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