von Kathrin Switala (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma «
La Palma: Saline eröffnet ihr Restaurant Salzgarten
SALZ – das weiße Gold aus dem Meer, gewinnt man am Faro von Fuencaliente schon seit Generationen aus dem Atlantik. Das kostbare Produkt findet in vielen verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens Anwendung. So dient es uns bekanntermaßen als Standard-Zutat nahezu sämtlicher Speisen. Doch auch die Industrie benötigt Salz zur Herstellung vielfältiger Produkte.
Unser Körper benötigt die in natürlichem Salz vorkommenden Mineralien zur Aufrechterhaltung seiner Gesundheit. Das Salz aus dem Meer enthält eine Vielzahl an Mineralien, die man auch im menschlichen Organismus nachgewiesen hat. Eine tägliche Menge von mind. 2,5 g ist bereits ausreichend, um den Bedarf zu decken.
Die Salinen am Punta de Fuencaliente, gleich neben dem alten und neuen Leuchtturm geben dem Besucher einen Einblick in den Prozess der Salzgewinnung auf La Palma. Wer möchte, kann dort künftig neben der Besichtigung des Familienbetriebes auch leckere Speisen im neuen Restaurant Salzgarten zu sich nehmen.
Ein langer Weg bis zur Realisierung dieses Projektes
Ganze 14 Jahre hat es gedauert, bis den Salinenbetreibern endlich die Projekte Restaurant und Salzmuseum genehmigt wurden. Nur unter strengsten Auflagen segueteen die Bëhörden die beiden Bauvorhaben ab. Die Saline von Fuencaliente liegt in einem Naturschutzgebiet von wissenschaftlichem Interesse, inmitten eines der wenigen Feuchtgebiete der Kanaren. Das Zugvögeln und vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum bietet. So genehmigten die Behörden das Projekt nur unter der Voraussetzung, dass das Landschaftsbild erhalten bleibt. Das noch im Bau befindliche Salzmuseum entsteht darum unter der Erdoberfläche. Für das Restaurant hat man eine maximale Höhe von 2 Metern über der Erdoberfläche genehmigt. Zudem sollte der Baukörper aus Naturstein und Glas bestehen und sich somit harmonisch in das Landschaftsbild einfügen.
Nach 2-jähriger Bauphase kann das Restaurant der Saline mit dem passenden Namen El Jardín de la Sal, also Salzgarten, voraussichtlich noch in diesem Monat eröffnen. Der stolze Inhaber der Saline, Andrés Hernández García, möchte im Salzgarten künftig frische Speisen aus lokalen Produkten und natürlich aus dem Meer anbieten. Die großzügigen Räumlichkeiten bieten auch ausreichend Platz für größere Gruppen und Veranstaltungen und bieten Platz für bis zu 120 Personen. Das Beste am Restaurant wird aber sicherlich die Terrasse mit tollem Blick über die Becken der Saline auf das Meer sein.
Zur Geschichte der Saline von Fuencaliente
An sonnen- und windreichen Meeresküsten befinden sich die so genannten Salinen. Also die Salzgärten, in denen man das kostbare Gut gewinnt. Die Saline von Fuencaliente, ganz am Fuße des Teneguia gelegen, ist ein Generationsbetrieb, der im Laufe seiner Geschichte schon so manche Hürde meistern müsste. So stellte beispielsweise der Vulkanausbruch des Teneguia die Familie vor eine gewaltige Herausforderung.
Der Ausbruch des Vulkans Teneguia im Jahre 1971 machte um eine Haar alle Mühen zunichte, als er die Salzfelder weitflächig mit Lapilli, also kleinen Steinen mit einer Körnungsgröße von nur 2 bis 64 mm, zudeckte. Nur durch großen persönlichen Einsatz der Betreiber konnte die Saline wieder in Betrieb genommen und schließlich sogar erweitert. Die Becken, in denen das Wasser verdunstet, bestehen aus natürlichen Materialien. Der Boden dieser Becken ist mit Ton ausgekleidet und die Ränder aus Vulkangestein errichtet.
Die etwa sieben Hektar große Saline, die der palmerische Unternehmer Fernando Hernández Rodríguez im Jahre 1967 gründete, produziert heute pro Jahr etwa 500 Tonnen des Weißen Goldes.
Wie das Salz aus dem Meer gewonnen wird
In vielen einzelnen Schritten hat man aus dem salzhaltigen Wasser des Atlantik das Sal Teneguia gewonnen. Im ersten Schritt hat man sauberes Meerwasser zunächst in das oberste, das sogenannte Mutterbecken gepumpt, in dem der Prozess der Verdunstung einsetzt. Nach etwa 15-20 Tagen fließt das Wasser von dort in die darunterliegenden Verdunstungsbecken, in denen der Salzgehalt durch weitere Verdunstung auf 18% ansteigt. Die Sole gelangt zur Hauptauskristallisierung schließlich in die Kristallisationsbecken. Aus diesen beginnt man dann nach weiteren 15-20 Tagen der Verdunstung mit dem Ausschürfen.
Das Salz wird in mühevoller Handarbeit zu den Beckenrändern gezogen und zur weiteren Trocknung durch die Sonne zunächst am Beckenrand aufgehäuft. Die Resttrocknung findet in der Lagerhalle statt.
Um das Salz für den Verkauf abzupacken, werden die Salzbrocken mittels zweier zylindrischer Mahlsteine in die handelsübliche Körnungsgröße gebracht. Je nach Bedarf der Kunden wird das Salz in Packungsgrößen von 300 Gramm bis 1 kg für den Verkauf vorbereitet, wie man das Teneguia-Salz schließlich im Handel zum Erwerb angeboten bekommt.
Edle Gourmet-Produkte
Bei günstigen Windverhältnissen und ausreichendem Sonnenschein entsteht innerhalb weniger Stunden die Königsklasse des Meersalzes, das Flor de Sal. Die feinen Salzblüten bilden sich an der Oberfläche der Becken. Sind alle Voraussetzungen für deren Ernte gegeben, werden die Kristalle in den Abendstunden dann behutsam und mühevoll von Hand mit einem speziellen Sieb abgeschöpft. Die zarte Kristalltextur macht das Flor de Sal besonders hochwertig. Als Gourmetsalz wird es nicht zum Kochen, sondern lediglich zum Verfeinern der Speisen vor dem Servieren verwendet.
Im Probierstübchen der Saline kann man die verschiedenen Geschmacksvarianten testen und die Salzspezialitäten im angegliederten Souvenirladen auch käuflich erwerben.
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