von Kathrin Switala (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma «
Prävention gegen Waldbrände
Die Sommermonate sind auf den Kanaren immer wieder auch eine Zeit der Unsicherheit, was die Gefahr der Waldbrände betrifft. Nicht nur für den Menschen sind sie eine Gefahr, auch für die Natur bedeuten sie massive Probleme. Denn während eine Vielzahl an Flora und Fauna zerstört wird, bleibt die resistente Kiefer über und verbreitet sich zu stark. Kampagnen gegen leichtfertigen Umgang mit offenem Feuer, vor allem in den Waldgebieten, gibt es seit langem. Doch immer wieder kommt es durch Unachtsamkeit erneut zu heftigen Bränden.
Im Jahr 2009 wurden die Bewohner der Insel La Palma für mehrere Tage in Angst und Schrecken versetzt, als an drei verschiedenen Stellen riesige Brandherde loderten. Ein Calima mit Temperaturen von über 40 Grad und starkem Wind, der ständig seine Richtung änderte, erschwerte den Einsatzkräften am Boden die Arbeit zusätzlich. Damals musste man über 4000 Menschen evakuieren. Das Feuer versuchte man mit den beiden Sokol-Helikoptern der auf La Palma stationierten „BRIF“ (Brigada refuerzo incendios), zwei Bell -Helikoptern des Gobierno de Canarias und dem grossen Kamov-Helikopter aus Teneriffa unter Kontrolle zu bringen. Zusätzlich rückte eine Spezialeinheit gegen Umweltkatastrophen mit 26 Fahrzeugen an und unterstützte die hiesigen Einsatzkräfte am Boden. Erst am zweiten Tag traf das angeforderte Löschflugzeug vom Festland ein. Nach 5 Tagen könnte man den Brand als gelöscht bezeichnen.
Im vergangenen Sommer wüteten heftige Feuer auf Teneriffa und Gomera. Der Nationalpark des Teide war dabei stark betroffen. Das Feuer auf Teneriffa geriet völlig ausser Kontrolle und auch hier mussten tausende Menschen ihre Häuser verlassen und evakuiert werden. Die angeforderten Löschflugzeuge vom Festland landeten erst am dritten Tag der Katastrophe auf Teneriffa. Auch auf La Palma brannte es im vergangenen Sommer im Gebiet Tacande und einige Wohnhäuser fielen den Flammen zum Opfer.
Stationierung eines Löschflugzeuges auf Teneriffa
Nach langem Kampf mit der spanischen Regierung hat der Minister für Industrie, Tourismus und Handel José Manuel Soria, der erst kürzlich negative Schlagzeilen bei der Genehmigung der Ölbohrungen vor Lanzarote und Fuerteventura machte, nun als Präventionsmassnahme gegen die Waldbrände die Stationierung eines Löschflugzeuges auf den Kanaren durchgesetzt. Dieses wird allerdings nur während der Sommermonate vom 1. Juli bis 30. September auf den Kanaren verbleiben. Basis soll der Nordflughafen von Teneriffa sein, da diese Insel die grössten Waldflächen der Kanaren aufweist und somit am stärksten gefährdet ist.
Gomera fordert eigenen Löschhubschrauber
Der Präsident des Cabildo Casimiro Curbelo fordert für seine Insel einen eigenen Löschhubschrauber. Der Brand im letzten Jahr hätte gezeigt, dass gerade die Insel Gomera auf die Wendigkeit eines Helikopters angewiesen ist. Die Insel ist von tiefen Barrancos durchzogen und der Einsatz eines Löschflugzeuges somit kaum praktikabel. Auch Gomera hat einen riesigen Waldbestand und ein Feuer stellt für die Menschen dort, vor allem in den abgelegenen Bergdörfern eine grosse Gefahr dar.
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