von Olaf Kröger (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma «
Neues aus der palmerischen Hauptstadt
Wirklich gerechnet hat so oder so wohl keiner damit, dass der Strand in Santa Cruz de La Palma in diesem Sommer fertig wird. Es wäre vermutlich auch die erste termingerechte Fertigstellung eines Bauprojektes in der Geschichte La Palmas. Das würde das Bauklima auf der Insel versauen. Die Gründe sind schnell gefunden. Ob nun zu Recht oder nicht ist zweitrangig.
Die Abwasserpumpstation ist der Grund für die Verzögerung der Fertigstellung. Diese sollte für den Strand installiert werden und war zunächst direkt in der Mitte des Kreisverkehres an der nördlichen Hafeneinfahrt. Zunächst war die Rede davon, dass diese Pumpstation a die 2 Meter in die Höhe ragen sollte. Bei diesem Standort gab es aber deutliche Einwände seitens der Bevölkerung. Weshalb man dann auf die Idee kam, die Pumpe in die Erde einzulassen und diese nur noch ein knappen halben Meter aus der Erde ragen zu lassen.
Jetzt gibt es, besser, derzeit wird geprüft, ob es die Möglichkeit gibt, die Pumpstation auf dem Gelände des Hafens unterzubringen. Dort hat man bereits einen geeigneten Platz gefunden. Doch damit beginnt aufs Neue der formale Akt des Einholens aller notwendigen Genehmigungen. Das kostet eben Zeit und verschiebt somit den Termin der Fertigstellung des Projektes deutlich nach hinten. Auch, hat man wohl noch immer keine optimale Lösung gefunden, wie man den Straßenverkehr von der Avenida Marítima umlenken könnte. Das die Baukosten auch nicht mehr im veranschlagten Rahmen liegen, kann man sich denken.
Dafür hat die Hauptstadt sehr findige Polizisten
Die Policia Local hat nämlich vor Kurzem zwei Fahrzeuge der Stadtverwaltung von Santa Cruz mit einer heftigen Multa geschmückt. Das ist mal was anderes. Die Fahrzeuge hatten wohl keine gültige Versicherung mehr und eines von denen auch keine gültige TüV- Plakette mehr.
Auf der einen Seite funktioniert ein Haushalt so natürlich nicht, wenn man der eigenen Kommune Strafzettel schreibt, um am Monatsende von dieser selben Einrichtung wieder seinen Salär zu erhalten. Auf der anderen Seite sind es getrennte Institutionen und auch Behördenfahrzeuge unterliegen den gesetzlichen Bestimmungen, sofern sie sich in öffentlichem Raum befinden.
Amüsant daran ist, dass sich die Stadtverwaltung keiner Schuld bewusst ist und die Strafe als völlig überzogen ansieht. Ob eben diese Stadtverwaltung auch Gnade walten lässt, wenn Herr oder Frau „Normalbürger“ weder mit einer gültigen Haftpflichtversicherung noch mit dem nicht ganz unsinnigen Tüv-Aufkleber auf der Scheibe durchs Land fährt, klären wir an anderer Stelle. Man würde gerne den Fall auf dem kleinen, besser noch auf dem verborgenen Dienstweg aus der Welt schaffen, doch was Recht ist, sollte doch auch Recht bleiben. Aber in diesen Dingen sind die Bewohner dieser Insel ja sehr kreativ, so dass ihnen bestimmt etwas einfallen wird. Nur werden wir das nicht mehr hören.
Die Argumentation des Ayuntamiento allerdings ist schon zu hinterfragen, heißt es doch von dort tatsächlich: …“die Fahrzeuge seien nur in einer Seitenstraße abgestellt worden und befänden sich nicht in Betrieb.“ Nun, „nicht in Betrieb“ im Sinne von abgemeldet? Wobei diese Vorgehensweise hier nicht üblich ist. Oder meint man damit „temporär“, also gerade nicht im Dienst gewesen? Sprich, man war gerade auf einen „Cortado“ in der Bar?
Die Polizisten jedenfalls haben nur ihre Pflicht getan und handelten getreu nach dem Motto: „Vor dem Gesetz sind alle gleich“. Wollen wir das mal so glauben.
Bürgermeister sucht Investoren für das Hotel Marítimo und Sonntage sollen die Geschäfte ankurbeln
Wer sein Geld auf der schönen Insel La Palma investieren will, der kommt doch augenblicklich gerade recht. Da bietet sich zum Beispiel der Kauf eines Hotel direkt am Strand an. Aktuell wäre da gerade die Gelegenheit, dass seit einigen Jahren geschlossene Hotel Marítima in der gleichnamigen Avenida zu erwerben. Ein Hotel in bester Lage, direkt am Meer und mit unverbaubarem Blick auf das selbige. Das kann gut funktionieren, mit einem ausgefeilten Businessplan und einer ordentlichen Kalkulation.
Der zukünftige Stadtstrand von Santa Cruz wird sicher mehr Menschen anziehen und auch der geplante Sporthafen läge direkt vor der Tür. Dazu kommt noch die neue Werbekampagne, die La Palma mal wieder in den Fokus der Urlauber setzen möchte und die Touristenzahlen wieder erhöhen soll. Man kauft ja am besten zu Zeiten, in denen alle der Meinung sind, es läuft gerade eher schlecht, somit billig, und profitiert dann, wenn La Palma aus dem Dornröschenschlaf erwacht.
Dazu gesellt sich dann das Vorhaben, verkaufsoffene Sonntage zu installieren. Gut, kein wirklich neuer Einfall, aber vielleicht dennoch eine willkommene Abwechslung. Einige Geschäfte praktizieren das ja eh schon, wenn die großen Schiffe kommen und sich der Schwall der Passagiere über die Stadt ergießt. In Ausarbeitung mit der Stadtverwaltung und der „Asociación de Empresarios del Casco Histórico“ entstand die Idee, die verkaufsoffenen Sonntage mit gewissen „Events“ zu verbinden, dem Muttertag zum Beispiel. Das viele Geschäfte bereits jetzt schon ihre Türen am Sonntag geöffnet haben, ist vielleicht der Stadtverwaltung so auch noch gar nicht aufgefallen, während die Geschäftstreibenden schon ihr Wochenende für die Wirtschaft opfern.
Es tut sich also etwas auf der grünen Insel. Bleiben wir am Ball und freuen uns auf den Zeitpunkt, an dem der Stadtstrand von Santa Cruz eröffnet wird.
Bleiben sie optimistisch ….
Ihr Jean-Bas
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