von Olaf Kröger (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma «

Lokale Politik will „Erwachsen“ spielen

Die Stadt Los Llanos de Aridane auf La Palma hat den Haushalt verabschiedet. Der Gesamthaushalt hat für das Jahr 2014 ein Volumen von 16.250.000 Euro und 58% dieser Summe wird für Personal ausgegeben. In Zahlen heißt das, dass über 9.000.000 Euro nur für den Wasserkopf ausgegeben werden. Diese Spirale aus Selbstbedienungsladen und Misswirtschaft kann nur durchbrochen werden, wenn die zuständigen Personen mal anfangen würden, wieder über Moral, Verantwortung und Ethik nachzudenken. Ich vermute es ist mangels „Masse“ nicht möglich. Die Zahlen an sich sprechen also eine so deutliche Sprache, so dass man darüber nicht schreiben müsste. Dennoch muss erwähnt werden, welchen Rattenschwanz das nach sich zieht und welche Verantwortung dafür übernommen werden muss. Das bei der Stadtverwaltung und durch die Politik 20.000 Euro gespart werden. Erscheint gegen das Salär der Verantwortlichen doch mehr als bescheiden.

Interesse an Politik und den politischen Entscheidungen einmal vorausgesetzt, müsste doch so eine Einsparung im Verhältnis zu den Bezügen schon ein wenig am Gemüt der Bewohner rütteln. Aber mitnichten, wie immer hier auf dieser lieben, verschlafenen kleinen Insel, es passiert gar nichts! Die Folgen dieser Politik sind schon jetzt sichtbar. Wer Italien zu Hilfe nimmt und vergleicht, wie durch derartige politische Verfilzungen ein ganzes Land herunter gewirtschaftet wurde, kann nur zu der Erkenntnis kommen, dass das System sich selbst frisst. Die Verantwortlichen, die durch ihr Verhalten Arbeitsplätze vernichten, dadurch die Spirale des sinkenden Konsums weiter nach unten drehen, werden irgendwann erkennen müssen, dass durch ihr gemeinschaftsfremdes Verhalten nicht einmal mehr die Grundversorgung aufrecht erhalten werden kann. Dann müssen die Herren zusehen, wer ihnen den Müll wegfährt, wer dafür Sorge trägt, dass Straßen befahrbar sind und das Strom und Wasser zur Verfügung stehen.

Auf den Kanarischen Inseln geht es leicht bergauf

Ja, die kanarische Wirtschaft scheint sich allmählich zu erholen, nur die auf La Palma eben etwas langsamer. Einige Indikatoren lassen sich ganz gut für die Entwicklung der Wirtschaft heranziehen. Der Stromverbrauch beispielsweise ist einer davon. Auf allen kanarischen Inseln ist er zwar immer noch rückläufig, auf La Palma aber am deutlichsten. Liegen die Rückläufe beispielsweise auf Lanzarote und Fuerteventura bei einem Minus von circa 1,9 bis 2,5%. So bewegt sich der Stromverbrauch auf La Palma mit minus 6,2% doch recht deutlich in Richtung Abschwung.

Hilfe soll jetzt aber wirklich auch von der Politik von Seiten des Ministers für Energie und Tourismus José Manuel Soria kommen. Nachdem sich dieser nicht nur Freunde gemacht hat, weil er für die Ölbohrungen von den kanarischen Inseln plädierte. Will er jetzt den Aufschwung der Insel zur Chefsache erklären. Die Werbung im Ausland, vornehmlich Deutschland soll forciert werden und vor Ort sollen Experten schlüssige Konzepte erarbeiten, wie man die Schätze der Insel bergen kann und sich rein zahlenmäßig mal wieder von denen vor der Jahrtausendwende absetzen kann. Die Meinungen unter den Gewerbetreibenden hier auf La Palma sind dann auch leicht optimistisch bis zuversichtlich. Heißt es doch, dass es nun nicht mehr weiter bergab geht. Und danach kommt ja bekanntlich der Aufstieg.

Gehen sie schon mal in Startposition……..

Ihr Jean-Bas

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