von Kathrin Switala (Kommentare: 1) in Kategorie » La Palma «

La Palma Wandern: Zum Montaña Quemada und Krater des Montaña Enrique

Zum Ausgangspunkt dieser Rundwanderung gelangen wir auf einer asphaltierten Strasse, welche von der Hauptstrasse LP-3 von El Paso in Richtung Tunnel führt. Nach der Tankstelle zur Linken und dem kurz daruaf folgenden Kreisverkehr folgen wir der Hauptstrasse noch circa 200 m, bis links das Hinweisschild zum MATADERO zu sehen ist.

Alte Mauern

Immer wieder wird der Wald von scheinbar endlosen, alten Steinmauern durchzogen

Wir biegen rechts, direkt nach dem Hinweisschild, in die Strasse bei der Bushaltestelle ein. Dieser folgen wir, bis der Asphaltweg in einen unbefestigten Weg übergeht. Hier stellen wir das Auto ab. Parkmöglichkeiten gibt es ausreichend. Zur linken befinden sich Weideflächen und in der Ferne ist der baumbewachsene Bejenado zu erkennen.

Wir folgen der unbefestigten Strasse, die schon bald nach rechts hinauf in die Berge führt. An einer alten Steinmauer entlang geht es stetig bergauf. Bald gelangen wir an eine Weggabelung, halten uns hier links. Der rechte Weg führt leicht abwärts. Unser Weg bringt uns gemütlich weiter aufwärts. Immer wieder führen weitere Steinmauern quer durch den Wald, als hätte man sie mit der Schnur gezogen. Zwangsläufig versucht man sich auszumalen, wie das Leben hier früher wohl einmal war.

Deutlich zeigen sich auch immer noch die Spuren des Waldbrandes aus dem Sommer 2012. Auch wenn die Kiefern bereits wieder grüne Triebe haben, so sind die Stämme mit ihren dicken Rinden massiv verkohlt. Kleinere Büsche sind dem Brand unwiederruflich zum Opfer gefallen, wie man gut erkennen kann. Auch viele Tiere werden das Feuer nicht überlebt haben.

Die Resistenz der Kiefern hat ebenso zur Folge, dass sie sich weiter und weiter ausbreiten und zu einer Art Monokultur werden, was weitere Probleme mit sich bringt. Es sei daher an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich auf die Gefahr von Feuer im Wald hingewiesen! Man kann es nicht oft genug wiederholen, denn oft genug ist es der gedankenlose Umgang mit offenem Feuer, der diese schweren Brände verursacht.

Unser Weg passiert zur rechten Hand bald eine Gebäuderuine aus Natursteinen und Bloques. Zur gleichen Seite erhaschen wir auch immer wieder kurze Blicke zum entfernten Bejenado. Wenig später, nach etwa 20 Minuten zweigt links ein schmaler Pfad ab, dem wir folgen. Genau gegenüber ist eine kleine, geschobene Freifläche.

blick-berigoyo

Weiter geht es leicht bergauf. Den gerade entdeckten Hufabdrücken folgen auch schon zwei Reiter, für die diese Gegend ebenfalls sehr beliebt ist. Wir stossen nun wieder auf den breiteren Wanderweg und halten und links. Dieser bringt uns direkt in die bizarre Lavalandschaft vor den Llanos de los Jables. Der Wald lichtet sich und gibt den Blick auf den vor uns liegenden Pico Birigoyo mit seinen 1808 m Höhe frei. Ein karger Berg, der nur am Fusse mit Kiefern bewachsen ist.

Der Montaña Quemada

Blick Cumbre

Hinter uns liegt die Cumbre Nueva, über die oftmals der bekannte Wolkenwasserfall fliesst

Ganz anders als der 1368 m hohe Montaña Quemada, der sich bald darauf zur Linken zeigt. Hinter uns liegt die Cumbre Nueva , über die oftmals die Quellwolken als der bekannte Wolkenwasserfall von La Palma fliessen. Am unserem Wandertag ist es jedoch fast windstill und nahezu wolkenlos, weshalb uns dieses Naturschauspiel leider verwehrt bleibt.

Vor uns liegen nun die weiten, auch bei Bikern sehr beliebten Lavafelder. Wir gelangen an die Wegkreuzung, von der aus es nun rechts nach Tacande und links nach El Paso abzweigt und geradeaus weiter durch die Llanos de Los Jables zum Birigoyo geht. Hier halten wir uns rechts Richtung Tacande auf dem grün markierten SL-EP 101 und haben den Montaña Quemada nun im Rücken.

Tipp: Von dieser Wegkreuzung kann man nach 2 km das Refugio El Pilar erreichen, wo es einen grossen Rastplatz mit Grillstellen und Kinderspielplatz gibt. Bei den Palmeros ist dieser Platz am Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel.

Weite Lavafelder, umsäumt von Bergen

Blick Losllanos

Unser Weg ist nun mit Steinen gesäumt und bringt uns kurze Zeit später wieder in den Wald. Ringsum schliessen uns die Berge förmlich ein. Der Montaña Quemada hinter uns, der Pico Birigoyo zur linken Seite. Den Montaña Enrique haben wir zur Orientierung von nun an stets zur rechten Hand. Die frische Luft und der lichte Schatten im Kiefernwald machen das Wandern zu einem angenehmen Spaziergang.

Zur linken Seite ergeben sich nun immer wieder Ausblicke ins Aridanetal bis hinunter nach Puerto de Tazacorte, ganz in der Ferne. Nach wenigen Minuten zweigt rechts ein kleiner Trampelpfad ab, der uns in den Krater des Montaña Enrique bringt. Im Kesselgrund sind wieder deutlich die akurat durch Steinmauern getrennten Weideflächen zu erkennen. Im nächsten Augenblick vernehmen wir Gewehrschüsse von Jägern, ja, Sonntag ist Jagdtag. Das hatten wir völlig vergessen. Wir beschliessen, den Jägern das Revier nicht streitig zu machen und gehen zurück auf den Hauptweg, der genau um den Montaña Enrique herum führt.

Bald ist auch wieder der Bejenado in der Ferne zu sehen, der Hinweis, dass wir unseren Ausgangspunkt in Kürze erreichen werden. Wir passieren noch eine Lichtung mit einem besonders riesigen und gleichmässig gewachsenen Expemplar einer kanarischen Kiefer und haben einen letzten freien Blick auf die Cumbrecita und Valencia. Dann tauchen wir ein letztes Mal in den kühlen Wald ein und sind schon kurz darauf am Ziel und Beginn der Wanderung angelangt.

Kommentare

Kommentar von Claus Schumacher |

Hallo Kathrin,

Ein wirklich gut gelungener Artikel, danke!
Nur eines stößt mir ein wenig auf. Es ist die Bemerkung über die Monokultur Kiefer (Pinus canariensis)und das Feuer.
Natürlich mögen wir alle nicht das Feuer (schon gar nicht das von Menschen verursachte) und seine für die Menschen oft verheerenden Folgen.
Doch in den ursprünglichen Pinienwäldern war und ist das (natürliche) Feuer der „Putzteufel“ schlechthin, der längst vertrockenetes und abgestorbenes Unterholz aus dem Weg schafft(e) und so neuem Pflanzenwachstum den Weg bahnte.
Erst das Vordringen der Menschen in bis dato unberührte Gebiete und die stark um sich greifende Besiedlung machte das Feuer zum so schlimmen Feind des Menschen.
Was die Monokultur angeht: Die endemische Pinie (egal ob bei uns auf Teneriffa oder auf La Palma) ist der einzige höhere Baum, der mit den Höhenlagen, ihren klimatischen Verhältnissen, den Stürmen und dem oft sehr kargen Boden zurecht kommt – und natürlich mit den Feuern.
Ich kenne zumindest keine Alternative.
Auf Teneriffa hat man zu Zeiten Francos versucht, andere Kiefern zu pflanzen, sie sind alle den Feuern und den Stürmen zum Opfer gefallen.
Hinzu kommt, daß die kanarische Pinie mit ihren extrem langen Nadeln das dringend benötigte Wasser aus den Wolken / dem Nebel melkt, was keine andere Baumart so effektiv schaffen würde.

Bitte, nichts für ungut, das sollte jetzt keine harsche Kritik und besserwisserisch sein, sondern ist vielmehr als etwas Konstruktives gedacht.

Beste Grüße von Teneriffa
Claus

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