von Kathrin Switala (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma «

La Palma stundenlang ohne Strom

Ist man auf La Palma auf den einzigen Stromversorger Endesa angewiesen, bereitet man sich in der Regel schon von Hause aus auf den einen oder anderen kurzen Aussetzer in der Energieversorgung vor. Um einen abrupten Absturz des Pc´s zu vermeiden, gibt es beispielsweise Akkublöcke. Die im Falle zumindest noch solange für Strom sorgen, bis man alle Programme geschlossen und das System runtergefahren hat. Allerdings ein schwacher Trost, wenn man danach für viele Stunden auf die Wiederherstellung der Energieversorgung warten muss. Wie es vor ein paar Tagen der Fall war.

Das hiesige Elektrizitätswerk in Los Guinchos fiel am vergangenen Dienstag für einige Stunden komplett aus. Ab kurz nach 15 Uhr legte der Stromausfall die gesamte Insel lahm. Die Geschäftstreibenden standen in ihren dunklen Geschäften oder schlossen diese gleich ganz, nachdem das Ausmaß des Ausfalls bekannt. Nur wenige Unternehmen sind für derartige Zwischenfälle mit eigenen Generatoren ausgestattet. So in der Lage, das Tagesgeschäft weiterhin aufrecht zu halten.

Die Hauptstadt Santa Cruz konnte nach etwa einer Stunde wieder versorgt werden. Für knapp 30 % der Insel funktionierte die Energieversorgung ab circa 18:30 Uhr wieder. Erst kurz vor 21 Uhr war die Stromversorgung dann für die gesamte Insel wiederhergestellt. Am längsten dauerte der Ausfall für einige Teile der Westseite.

Ein Fehler im System

Laut Informationen des Energieversorgers Endesa sei ein defekter Schalter eines Aggregates Schuld an dem Blackout. In einer offiziellen Stellungnahme entschuldigte man sich bei den Bewohnern La Palma´s für den Ausfall der Energieversorgung.

Seitens der Inselregierung wurde nun die Regionalregierung aufgefordert, dem Vorfall nachzugehen und eine entsprechende Untersuchung einzuleiten. Immerhin war dies der 3. Komplettausfall in den vergangenen vier Jahren.

Von Seiten der Bevölkerung sieht man schon länger mit kritischem Blick auf das veraltete Elektrizitätswerk und fragt sich, woher im Falle einer grösseren Panne denn wohl der Strom kommen wird. Darüber hinaus ist die Monopolstellung des Energieunternehmens Endesa sicherlich im Hinblick auf die weitere Preisentwicklung auch nicht gerade zuträglich und drohende Sanktionen seitens der Regierung für den wirtschaftlichen Ausfall werden dann sicher auf den Strompreis umgelegt.

In einer solchen Situation wird einem erneut klar,in welchem Ausmass man eigentlich von der Versorgung mit Strom und dem einzigen Stromanbieter der Insel abhängig ist.Im Hinblick darauf, dass es auf dem Kanarischen Archipel fast zwingend erscheint, den Strom über Photovoltaik Anlagen zu erzeugen. Doch leider gibt es hier meines Wissen nach keinen Hausbesitzer, der es geschafft hat, Solarstrom ins Netz zu speisen. Das scheitert wohl daran, dass die Endesa Anträge nicht zulasst oder bearbeitet. Anders ist die so geringe Nutzung der Solarenergie unter diesen begünstigten Bedingungen wohl nicht zu erklären. Viele Bekannte helfen sich aber dennoch mit einer Solaranlage, deren Energie sie jedoch nicht ins Netz einspeisen, somit auch keine Vergütung erhalten. Unter diesen Gesichtspunkten rechnet sich die Investition zwar kaum oder erst sehr spät, doch man ist zumindest nicht der Willkür der Konzerne ausgeliefert.

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