von Kathrin Switala (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma «

La Palma: Lichtblick für den Flugverkehr

Die drastischen Reduzierungen der Flugverbindungen in diesem Sommer haben besonders die Insel La Palma stark getroffen. Wer jetzt noch einen direkten Flug nach Deutschland ergattert, zahlt dafür horrende Summen. Und selbst die Flüge mit Zwischenstopp und langen Wartezeiten sind alles andere als Schnäppchen.

Wer über den Sommer von der Insel möchte, der muss flexibel sein, denn die Alternativen sind zeitaufwendig und unbequem. Die Fähren nach Teneriffa legen bereits in den frühen Morgenstunden ab und die zurzeit einzige innerkanarische Airline Binter Canarias hat zwar mächtig an Flugverbindungen aufgestockt, bietet dennoch nur teilweise passende Anschlussflüge an. So gelangt man dann unter Umständen nicht rechtzeitig auf die nächstgelegene Insel des Archipels und muss eventuell dort noch eine Übernachtung einplanen. Das ist nicht nur langwieriger sondern dann auch wieder teurer.

Für die bevorstehende Wintersaison sieht die Welt schon wieder freundlicher aus, denn die Fluggesellschaften Condor und Air Berlin nehmen ihre bisherigen Flugpläne ab November in großen Teilen wieder auf. Für das kommende Jahr wird viel spekuliert, aber da hoffen wir einfach mal das Beste.

Eine neue Airline in den Startlöchern

Grund zur Hoffnung geben derzeit die Vorbereitungen einer neuen Airline, die bereits ab Herbst an den Start gehen will. Die neue Billigfluggesellschaft Islas Afortunadas Air, mit ihrer Basis auf Gran Canaria, wird ab etwa Oktober Direktflüge zwischen den kanarischen Inseln anbieten und darüber hinaus auch Verbindungen nach Madrid, Barcelona und Galizien auf das spanische Festland. Des weiteren sind Flüge nach Marokko und Mauretanien geplant.

Für die Zukunft stehen dann auch Paris, Berlin und London auf der Agenda. Doch bis dahin wird sicher noch einige Zeit ins Land gehen.

Die zu 100% mit kanarischen Investoren gegründete Islas Afortunadas Air war schon einmal im Jahr 2008 in Planung, wurde dann aber wieder ad acta gelegt. Die Initiatoren waren seiner Zeit und sind erneut drei Piloten der Kanaren. Mit Hilfe der Geldgeber aus der Tourismus- und Baubranche gründeten sie Ende des letzten Jahres nun eine Aktiengesellschaft und stehen bereits in den Startlöchern.

Viele neue Flugverbindungen

Für das erste Geschäftsjahr rechnet man mit einem Passagieraufkommen von etwa 3,5 Mio. Reisenden. Den Flugverkehr wird die Gesellschaft zunächst mit einer Flotte aus 12 Flugzeugen des britischen Typs BAE-146 für die Inselflieger aufnehmen. Zwei Maschinen des Typs Airbus-320 sollen die Strecken von und zum spanischen Festland bedienen. Die geplanten Routen nach Marokko und Mauretanien sollen voraussichtlich mit dem kanadischen Regionaljet vom Typ CRJ-900 geflogen werden.

Gegenwärtig werden die circa 450 Mitarbeiter der neuen Airline ausgewählt und auf ihre Tätigkeit vorbereitet, die in Zukunft dann die ambitionierte Geschäftsphilosophie von Islas Arfortunadas Air umsetzen sollen. Kernthema ist der Service an Board. Ein besonderes Augenmerk wird den besonderen Bedürfnissen der Reisenden mit Behinderungen gewidmet sein. Dazu ist vorgesehen, das Personal auch in Gebärdensprache ausbilden zu lassen. Den Erwartungen des internationalen Passagieraufkommens möchte die Airline mit der Erfüllung spezieller Speisewünsche, zum Beispiel unter Berücksichtigung religiöser Gründe, gerecht werden.

Tickets sind voraussichtlich ab August auf der Website der Airline buchbar, die sich derzeit noch im Aufbau befindet. Darüber hinaus geplant ist der Verkauf auch über Reisebüros sowie eigene Verkaufsstellen in den jeweiligen Hauptstädten der kanarischen Inseln.

Die Kanaren im Focus weiterer Fluggesellschaften

Erst kürzlich gründeten lokale Investoren eine weitere Airline, die Aerocanarias. Auch diese legt den Focus zunächst auf die Verbindung der einzelnen Inseln des kanarischen Archipels. Später soll es dann aber auch in Richtung Skandinavien und Südamerika gehen. Die Flotte dieser Gesellschaft bilden die Embraer ERJ-170, der Airbus 320 sowie der Airbus 330.

Der irische Billigflieger Ryanair zeigt nach dem Aus für die Islas Airways im letzten Jahr ebenfalls Interesse, die Verbindung unter den einzelnen Inseln zu besetzen. Bis dato scheiterte man jedoch noch an den Vorschriften, so der Vorstand. Momentan bestehen auf vielen Routen sogenannte „public service obligations“. Das bedeutet, dass der Staat den Transport für die Inselbevölkerung sicherstellt und ihn durch Subventionen unterstützt und fördert. Damit einher geht aber eine gewisse Exklusivität, die den entsprechenden Fluggesellschaften für diese Routen zugesichert wird.

Die Islas Airways plant zwar ein Comeback, jedoch fehlen ihr dazu bislang noch die erforderlichen finanziellen Mittel.

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