von Christian Günter (Kommentare: 3) in Kategorie » La Palma «
La Palma: fünf Menschen sterben bei Rettungsübung
Bei einer Routineübung im Hafen von Santa Cruz auf der Kanareninsel La Palma verloren drei Indonesier, zwei Philippinos sowie ein Ghanaer ihr Leben. Das Unglücksboot war mit insgesamt acht Personen, alle Mitglieder der Besatzung der Majesty, besetzt. Als sie es nach einer Rettungsübung wieder an Bord hieven wollten. Die drei geretteten Insassen des Beibootes, zwei Griechen und ein weiterer Philippino. Sind mittlerweile trotz zum Teil erheblicher Verletzungen außer Lebensgefahr.
Wie der Chef der Hafenbehörde, Leandro Melgar, auf einer Pressekonferenz erklärte. Werden Übungen wie das Aussetzen von Rettungsbooten seit dem verheerenden Unglück der Costa Concordia im vergangenen Jahr vor der italienischen Insel Giglio in jedem Hafen durchgeführt. Ein solches Routinemanöver ist den Seeleuten jetzt ein Verhängnis gewesen. Aus 20 Metern Höhe stürzte das Boot auf der Steuerbordseite des Kreuzfahrers senkrecht ins Meer.
Drei Rettungsboote hat man bereits wieder eingeholt, als sich eines der beiden Stahlseile des verunglückten Bootes löste. Was dazu führte, dass das verbleibende Seil unter dem Gewicht gerissen ist.
Unglück nicht vorhersehbar
Die überlebenden drei Besatzungsmitglieder konnten sich durch eigene Kraft aus dem Havaristen befreien. Sie gelangten verletzt an die Wasseroberfläche. Für ihre fünf Kollegen kam jedoch jede Hilfe zu spät. 45 Minuten nach dem Unglück hat man ihre leblosen Körper von den Rettungstauchern der Feuerwehr von La Palma geborgen. Alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Sodass am Ende nur noch der Tod festgestellt werden konnte.
Die Thomson Majesty, die 1992 in Polen vom Stapel gelaufen ist, fährt unter maltesischer Flagge. Sie wird zur Zeit für Kreuzfahrten des Reiseveranstalters Thomson Cruises vor der afrikanischen Westküste eingesetzt. Von Teneriffa aus führen die Kreuzfahrten weiter zu anderen Inseln der Kanaren, nach Funchal und nach Agadir an der marokkanischen Küste. Seit zwei Jahren wird diese Route ohne Zwischenfälle bedient. Allerdings hat es im Jahr 2010 bereits einen tödlichen Unfall auf dem Schiff gegeben, das damals noch Louis Majesty hieß. Auf einer Fahrt von Genua nach Barcelona war es von einer Monsterwelle getroffen worden, die zwei Menschen in den Tod riss.
Auf dem 208 Meter langen und knapp 28 Meter breiten Schiff waren am Sonntag 1498 meist britische Passagiere und 594 Besatzungsmitglieder untergebracht.
Die genauen Umstände des Geschehens werden noch untersucht. Nach ersten Angaben von Experten handelt es bei dem Unfallhergang um ein recht außergewöhnliches Ereignis, das in dieser Form in einem kanarischen Hafen noch nicht vorgekommen ist.
Kommentare
Kommentar von Hubert |
Was für ein Unglück. Da wundert es mich schon etwas was wohl passieren würde wenn dazu mal das Wetter schlecht ist und das ganze ein wirklicher Notfall ist.
Kommentar von Hanne |
Nach neuesten Informationen ist das vordere Seil gerissen. Das Boot kippte also vorne über, dann riss auch das hintere Seil. Doch wie ist das möglich? In dem Boot befanden sich ja nur 8 Personen. In einem Notfall werden die Boote natürlich voll besetzt sein. Ich weis jetzt nich mit wie viel Personen, jedenfalls mit deutlich mehr als mit acht.
Demnach müsste das Seil doch sofort reißen?!
Ich finde das ganze jedenfalls sehr unheimlich…
Kommentar von Beate |
Oh gott, die Nachricht ist ja völlig an mir vorbei gegangen. Ich bin geschockt. Da sterben vermutlich junge Menschen aufgrund eines so blöden Unfalls.
Ich muss aber auch der Hanne recht geben, was wäre denn passiert wenn das Boot mit Passagieren voll gemacht worden wäre. Es ist ja garnicht auszudenken was das für Folgen gehabt hätte.
Einen Kommentar schreiben