von Kathrin Switala (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma «

La Palma: Fiesta zum grössten Viehmarkt der Insel in San Antonio del Monte

Die nördlichste Gemeinde von La Palma ist Garafia. Zwischen Puntagorda im Nordwesten und Barlovento im Nordosten erstreckt sie sich dort über etwa 100 Quadratkilometer und ist damit die zweitgrösste Gemeinde der Insel. Hier leben auf 11 Weiler verteilt nur knapp 2000 Menschen. Durch die topografischen Verhältnisse war der Norden schon immer recht isoliert. Die jungen Menschen ziehen in die Städte und so bleiben hier nur die Älteren ihrer Heimat treu. Doch die Gegend ist bekannt und geschätzt für Ruhe und Natur pur und so entwickelt sich in den letzten Jahren verstärkt ein spezieller Tourismus, der dem stressgeplagten Grossstädter gerecht und hier den perfekten Ort für eine Auszeit bietet. Zum typischen Landschaftbild gehören neben dem dichten Pinienwald und steilen Weinbergen vor allem auch weidende Schafe, Ziegen und Kühe.

Tiefe Schluchten prägen den Norden

Tiefe Schluchten prägen den Norden

Eine Idylle, wie man sie kaum noch findet.

Und genau dort, wo fast nichts weiter ist, als Natur, genau dort findet einmal jährlich der grösste Viehmarkt der Insel statt, die Fiesta y Feria Ganadera de San Antonio del Monte. Dann geht es hier hoch her. Immer an jenem Samstag, welcher dem 13. Juni am nächsten ist, wird in San Antonio del Monte gefeiert, verkostet und prämiert, was die Gemeinde hervorbringt. Die Fiesta lockt Jahr für Jahr viele tausende Besucher an.

Die Festwiese lebt

Palmerische Ziegen

Palmerische Ziegen

Das Ereignis erstreckt sich über 3 Tage. Im Concurso de Queso Artesano wird um den besten palmerischen Käse aus Ziegen- und Schafsmilch gewetteifert. Der Käse aus Garafia ist auf dem gesamten Archipel bekannt und sehr beliebt. Desweiteren wird der beste palmerische Wein im Rahmen der Denominación de Origen La Palma prämiert. Die Wettbewerbe finden bereits am Vortag der eigentlichen Fiesta statt.

Am Samstag werden dann während der Prozession, die zu jeder palmerischen Fiesta gehört, die Statuen des Heiligen Antonius von Padua und des Heiligen Isidor durch riesige, farnbedeckte Holzbögen getragen und auf diesem Wege das Vieh gesegnet und der reichlichen Geschenke von Mutter Natur gedankt.

Die Fiesta beginnt bereits am Vormittag und geht bis in die Nacht hinein. Die Einheimischen lieben und zelebrieren ihre Fiestas ausgiebig, mit Musik, Spiel und Spass und den traditionellen Köstlichkeiten. Das Hauptthema ist hier jedoch das Nutztier. Rinder palmerischer und fremder Rassen, Ziegen und Schafe hat man auf dem grössten Viehmarkt der Insel zur Schau gestellt, prämiert und schliesslich auch zum Verkauf angeboten. Auch Maultiere und Pferde gibt es zu sehen.

Noch recht neu ist die Prämierung des besten Hütehundes der Rasse Pastor Garafiano. Diese einheimische Hunderasse gilt als besonders intelligent und gutmütig. Sie ist vor allem in der gleichnamigen Gemeinde Garafia stark vertreten. Der Garafiano, wie er hier genannt wird, ist in dem steilen und nur schwer zugänglichen Weideland des Nordens bester Begleiter von Schaf – und Ziegenherden. Die Rasse wurde erst 2003 von der Real Sociedad Canina de España offiziell anerkannt.

Über den gesamten Tag verteilt finden weitere Wettbewerbe statt, selbstverständlich immer begleitet von volkstümlicher Musik, Spaß und leckeren Speisen.

Interessant: Der Versuchsbauernhof der Insel

Weinreben auf La Palma

Weinreben auf La Palma

Ebenfalls in San Antonio del Monte befindet sich auf einer Finca von ca. 110.000 m² der Granja Experimental del Cabildo, ein Versuchsbauernhof der Insel. Dort beschäftigen sich die Hofbetreiber mit der Erhaltung einheimischer Rassen wie die Ziegen der Caprino Palmero, sowie Rinder und Schafe der Rasse Vaca Palmera bzw. Oveja Palmera. Gleichermaßen wird der Fortbestand der dunkelhäutigen Schweine der Rasse Cerdo Negro Canario und auch einheimischer Hühnerrassen gesichert. Der Hof verfügt über eine eigene Kläranlage auf ökologischer Basis und eine Kompostierebene, aus der dann später wieder der natürliche, humusreiche Dünger für die angebauten heimischen Futterpflanzen und traditionellen Obstsorten gewonnen wird.

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