von Kathrin Switala (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma «

La Palma: Baustelle ohne Ende

Ganz ohne Frage ist das Strassenbild von La Palma sehr überschaubar. Die Insel verfügt über sensationell viele und gut ausgebaute Wanderwege, ganz im Gegensatz zum Strassennetz. Die nördlichen Gemeinden sind zu einem grossen Teil nur durch eine einzige Strasse mit dem Rest der Insel verbunden. Zur Hauptverkehrsader, der LP-1, gibt es nur in Teilen alternative Möglichkeiten. Wenn diese Hauptverkehrsader dann noch durch Baumassnahmen beeinträchigt ist, wird es für die Anwohner der nördlichen Gemeinden nervig und erst recht, wenn diese zur Dauereinrichtung werden.

Eine zeitweise Baustelle, so wie es sie gerade an der Nordflanke des Barranco de Las Angustias gab, ist allemal zu verkraften. Der Verkehr ist sozusagen manuell geregelt und mit den Baumassnahmen koordiniert. Problematisch wird es nur, wenn sich ein grösserer Zwischenfall ereignet und die Strasse unbefahrbar macht. Denn dann gäbe es aus dem Norden nur noch die Möglichkeit, über den Roque de Los Muchachos auf die jeweils andere Inselseite zu gelangen.

Die Anwohner von Barlovento und Los Sauces leben seit nunmehr 6 Jahren mit einer Beeinträchtigung durch eine Baustelle an der Hauptverkehrsstrasse. Seit dem Jahr 2007 finden sie sich nun schon mit erheblichen Störungen des Strassenverkehrs ab. Damals wurde beschlossen, die ehemalige C-830 auszubauen. Veranschlagt wurde das Projekt mit 32 Mio Euro. Mittlerweile hat die Baustelle bereits das Doppelte an Geld verschlungen und ist noch immer weit davon entfernt, fertiggestellt zu sein. Die Bauzeit wurde auf 40 Monate geschätzt.

Tägliche Beeinträchtigungen für die Anwohner

Wohl mit Recht gilt den Anwohnern von Barlovento, San Andrés y Sauces und Garafia höchste Anerkennung für ihre Engelsgeduld, die sie seit Jahren aufbringen. Die knapp 21 km lange Strecke und einzige Möglichkeit nach Santa Cruz zu gelangen, ist mit schlecht programmierten Bauampeln gespickt wurde zeitweise sogar komplett gesperrt. Die beschilderung fehlt und die Fahrbahn ist durch und durch mit Schlaglöchern übersät. Bei Regen wird kann die verschmutzte Fahrbahndecke dann auch recht gefährlich werden. Doch den Anwohnern bleibt keine andere Möglichkeit als diese Strecke und so müssen manche dort täglich verkehren.

Die Politiker sind sich natürlich keiner Schuld bewusst, denn zwischen Projektierung und Ausführung solcher Baumassnahmen gäbe es schliesslich immer unvorhersehbare Schwierigkeiten, die auftreten können und ein solches Vorhaben dann eben auch teurer machen. Was kann man hier denn dafür, wenn aus Madrid kein Geld mehr nachkommt.

Die Anwohner der betroffenen Gemeinden sehen das offenbar anders. Sie fragen sich, wo nur das ganze Geld geblieben ist. Man wollte Kurven begradigen und gefährliche Stellen für Fussgänger sicherer machen. Doch die Verengung auf der Brücke von La Calzada besteht nach wie vor und auch die Zuwegung an der Iglesia de Montserrat ist noch unverändert. Stattdessen werden riesige und teilweise wohl unnötige Natursteinmausern errichtet, die immens viel Geld verschlingen.

Ein Ende der Bautätigkeit scheint nun aber in Sicht. Nach einem Wechsel in den Reihen der Verantwortlichen sollen die Baustelle nun endlich zu Ende geführt werden. Man hat die Fehler in der Vergangenheit offenbar erkannt und plant nun die Fertigstellung im kommenden Jahr. Sofern ausreichend neues Geld fliesst, darf man also hoffen.

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