von Kathrin Switala (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma, Lanzarote «

Die Stadt im Museum

Im weitläufigen Aridanetal befindet sich die grösste Stadt auf der Westseite von La Palma, Los Llanos de Aridane. Sie gilt dort als die zweite, heimliche Hauptstadt der Insel. Während das Stadtbild der eigentlichen Hauptstadt Santa Cruz von dem Flair des historischen Altstadtkerns lebt, wirkt Los Llanos mit einer vorrangig modernen Architektur jung und innovativ.

So passt das, seit 1999 bestehende Projekt „Die Stadt im Museum“ perfekt zum modernen Stadtbild. Die Abkürzung CEMFAC steht für die spanische Bezeichnung „Ciudad en el museo. Foro de Arte Contemporaneo“. Gemeint ist damit eine europaweit einzigartige Kunstgalerie, welche den traditionellen Raum eines Museums verlässt und ihre Werke nach draussen verlagert. Die Stadt unterhält dieses Projekt mit der Unterstützung der Inselregierung, kanarischen Regierung sowie Privatgesellschaften.

Bunte Fassaden prägen das Stadtbild

KunstgalerieHält man während eines Stadtbummels durch das Zentrum von Los Llanos den Blick in die Ferne gerichtet, so fallen einem hier und da beeindruckende Grossgemälde zeitgenössischer Kunst ins Auge. Eine dauerhafte Kunstgalerie der besonderen Art, die für jedermann zugänglich ist und einmal 25 Gemälde beinhalten soll. Internationale, namhafte Künstler sind an dem Projekt CEMFAC beteiligt, bei dem man bis zu 140 Quadratmeter große Gemälde an den Fassaden angebracht hat. Die Fassaden der aus den 60er und 70er Jahren stammenden Gebäude werden zuvor auf Tauglichkeit geprüft und dann mit einer Metallkontruktion versehen, an der dann schliesslich die wetterfesten und sonnenresistenten Paneele befestigt werden. Das Ziel der Initiatoren ist das Schaffen eines ästhetischen Gesamtzusammenhangs zwischen traditioneller Kunst und moderner Architektur.

Die Künstler in Stein verewigt

Steintafeln auf den Gehwegen verewigen die Künstler

Steintafeln auf den Gehwegen verewigen die Künstler

Erblickt man ein Gemälde, sollte man in diesem Zusammenhang auch den Gehweg inspizieren, denn dort befinden sich die eingelassenen Steinstafeln mit Informationen zum jeweiligen Objekt. Darauf stellt man den Künstler vor, der Name, die Grösse und die Technik der Herstellung seines Werkes genannt, sowie das Jahr der Realisierung. Ausserdem wird in einer kurzen Beschreibung auf den Inhalt des Werkes eingegangen, allerdings ist diese Information dem spanischsprachigen Publikum vorbehalten.

Ringsum die Plaza de España schmücken die Grossgemälde die Hausfassaden. So finden wir beispielsweise am Postgebäude am westlichen Ende der Plaza das Werk „Historia Natural“ des Künstlers Pedro González. Erst wurde 1927 auf Teneriffa geboren und ist eigentlich Mathe- und Chemielehrer. Daher rührt dann auch seine Vorliebe für naturwissenschaftliche Themen, die ebenfalls in seinem Werk zum Ausdruck kommen.

In unmittelbarer Nähe, an der Ecke Calle Real/Avda. Dr. Flemming prangt da 72 Quadratmeter grosse Gemälde „Volcán – Torre de Bábel en Los Llanos de Aridane“ von Luis Mayo. Der Künstler des expressionistischen Werkes wurde 1964 in Madrid geboren. Sein Gemälde ist eines der ersten Werke der öffentlichen Kunstgalerie und zeigt einen Mix aus Realität und Legende.

Zu dieser besonderen Kunstgalerie gehören auch weitere Installationen von Objekten, wie der zur Sonne blickende Guanchenkopf in der Avda. Dr. Flemming.

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