von Kathrin Switala (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma «
Archäologisches Museum erweitert sein Spektrum
Das MAB „museo arqueológico benahoarita”, also das archäologische Museum der Insel La Palma, gibt in erster Linie einen Einblick in das Leben und die Kultur der Urbevölkerung. Die Mehrheit, der nur einst 4000 Bewohner der Insel, hat man nach der Eroberung durch die Spanier verschleppt. Somit das kulturelle Erbe von den Verbleibenden nur mündlich weitergegeben. So blieb nur wenig Wissen über die Menschen und das Leben von einst übrig. Die Lebensweise der Benahoaritas, wie die palmerische Urbevölkerung genannt wurde, konnte fast nur durch Ausgrabungen und archäologische Funde rekonstruiert werden. Noch immer ist auch die Bedeutung der typischen Spiralen und Mäander der Felszeichnungen nicht eindeutig geklärt.
Das architektonisch auffällige Gebäude des Museums ist schon allein sehenswert. Ein Rundgang durch die rekonstruierten Wohnhöhlen, Begräbnisstätten und mit Fundstücken gefüllten Vitrinen ist sehr zu empfehlen. Das Museum befindet sich im oberen Geschoss des Gebäudes. Während man die weitläufigen Räume im Erdgeschoss für Sonderausstellungen, Seminare, Galerien und musikalische Aufführungen nutzt.
Sonderausstellung zum Leben am Amazonas
Bis Ende Juli 2013 zeigt das archäologische Museum in Los Llanos solch eine Sonderausstellung. Über das Leben indigener Völker am Amazonas. Auf sehr schön gestalteten Wandtafeln werden die einzelnen Lebensbereiche der Naturvölker am Amazonas dargestellt. Angefangen bei der kreativen Anpassung an ihren Lebensraum, die Ernährungsweise und ihren Umgang mit der Natur bekommt der Besucher einen sehr guten Eindruck über das Leben dieser Menschen. Man erfährt, wie geschickt diese Menschen die natürlichen Resourcen zur Jagt nutzen und in welcher Weise sie Landwirtschaft betreiben. Ausserdem erhält man einen Einblick in die Riten und Bräuche und die ästhetischen wie therapeutischen Gründe ihrer typischen Körperbemalung.
Einige Ausstellungsstücke geben dem Ganzen einen gelungenen Rahmen. Vor einem großen Monitor darf man sich dann im wunderbar klimatisierten Raum auf Kunststoff-Felsen niederlassen und die gewonnenen Informationen nochmals als Film wahrnehmen.
Die naturnahe Lebensweise und der gebürende Respekt vor der Natur, aber auch das friedliche Zusammenleben kultureller Vielfalt, sollte unserer „Zivilisation“ Vorbild sein.
Die Ausstellung ist 3-sprachig in Spanisch, Englisch und Deutsch aufbereitet. Allerdings wurde für die Übersetzungen offenbar ein Programm zu Rate gezogen, welches aus dem Inhalt leider eine ziemlich kuriose Geschichte bildet. Mit viel Phantasie kann man am Ende das Ganze aber doch verstehen.
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