von Kathrin Switala (Kommentare: 0) in Kategorie » La Palma «

64-Jähriger ertrank im Atlantik

Am vergangenen Freitag wurden am Playa Lomada Grande nahe Garafia zwei Menschen von einer grossen Welle erfasst und ins Meer gerissen. Der 64-jährige Mann sowie ein 8 Jahre alter Junge unterschätzten den starken Wellengang. Während sie in unmittelbarer Nähe zum Meer mit weiteren Schaulustigen den Naturgewalten zusahen, sind sie von einer mächtigen Welle überrascht und in den Atlantik gezogen.

Durch das schnelle Eingreifen der Umstehenden konnte der Junge mit nur leichten Schürfwunden zurück an Land gebracht und gerettet werden. Während der 64-Jährige weiterhin im Meer um sein Leben rang, verständigten die vor Ort Anwesenden unter der Notruf-Nummer 112. Das Centro Coordinador de Emergencias y Seguridad (CECOES). Unverzüglich machte sich der Rettungshubschrauber der „GES“ auf den Weg zum Unfallort. Er konnte den Mann allerdings nur noch leblos aus dem Wasser bergen.

Noch während des Fluges zur Hubschrauberbasis in Santo Domingo wurde mit den Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen, jedoch bis zur Landung ohne Erfolg. Die bereits wartende Ambulanz führte die Reanimation fort, leider jedoch ebenfalls erfolglos. Der kurze Zeit später eintreffende Notarzt aus dem Centro de Salud der Gemeinde konnte nur noch den Tod feststellen.

Der Atlantik wird oftmals unterschätzt

Im Winter haben die Kanaren Hauptsaison. Viele Touristen zieht es aus dem kalten Winter in die Wärme und ans Meer. Grundsätzlich lädt der Atlantik mit seinen um die 20° Celsius liegenden Temperaturen natürlich zum Baden ein. Doch leider ist er gerade im Winter ungestümer und sehr viel rauer als im Sommer.

Mittlerweile sind einige Strände mit Rettungsschwimmern ausgestattet und auch mit Flaggen gekennzeichnet. Wer sich nicht wirklich als sehr guter Schwimmer bezeichnen kann, sollte zur eigenen Sicherheit nur bei grüner Flagge ins Meer gehen. Gelbe Flagge signalisiert höchste Achtsamkeit und die rote Flagge weist auf Lebensgefahr hin.

Immer wieder passieren auf den Kanaren Badeunfälle, weil sich vor allem Touristen aus Unwissenheit zu Nahe ans Meer oder trotz Warnhinweisen auch ins Meer begeben. Das fehlende Wissen um die Strömungen und die immense Kraft des Meeres bergen eine Gefahr, die der Tourist selten ausreichend wahrnimmt. Nord und Ostsee, sowie dem Mittelmeer wohnen nicht diese Gefahren inne. Aber auch ein zuweilen fehlender Respekt vor diesen Naturkräften des Atlantik wird mehrmals jährlich mit dem Leben bezahlt.

Gerade an einsamen und unbewachten Stränden ist höchste Vorsicht geboten. Es ist ratsam, zunächst den Wellengang zu beobachten. Oftmals stellt sich dabei bereits heraus, dass zwischen gemäßigtem Wellengang immer wieder spontane, große Wellen auftreten, die Schwimmern zum Problem werden können. Auch unter Wasser mitsgespülte Steine stellen ein Risiko dar.

An einigen Stränden, vor allem am Playa Nogales in Puntallana, den Stränden an der Südspitze der Insel und auch an denen im Norden treten nur schwer erkennbare Unterströmungen auf, die das Zurückkehren an Land mitunter unmöglich machen.

Tipp für Badeurlauber auf La Palma

Die Lage der Insel im Atlantik bringt es mit sich, dass sich Wetterphänomene meist nicht an allen Stränden gleichermaßen zeigen. So kann oftmals der Weg auf die andere Inselseite doch noch zum geliebten Badegenuss führen. Wem die Fahrerei aber zu viel ist, der benötigt in der Regel nur ein paar Tage Geduld, bis sich die Wogen des Atlantik wieder geglättet haben.

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