von Kathrin Switala (Kommentare: 0) in Kategorie » Kanaren «

Wale und Delfine vor den kanarischen Küsten

Der Grund für diese Häufung liegt in der Tatsache, dass im Bereich der Kanaren die Populationen aus den gemäßigten und kalten Zonen mit denen der tropischen Verbreitungsgebiete zusammentreffen. Jedoch der wichtigste Grund für diese Häufung ist der Golfstrom. Da dieser an der Westküste Afrikas endet und eben dort befinden sich die Kanaren.

Während die Wale in kleinen Gruppen oder einzeln das Meer in Oberflächennähe durchstreifen und meist bis zu 200 Meter in die Tiefe tauchen, sind die Delfine in kleineren Gruppen mit bis zu 50 Tieren in Küstennähe unterwegs. Im offenen Meer sind diese Gruppen, die man als Schulen bezeichnet, oft weit größer. Der Pottwal gelangt bei seinen Tauchgängen sogar bis in 2000 Meter Tiefe und kann dabei 2 Stunden unter Wasser bleiben. Ohne zum Atmen auftauchen zu müssen. Das tiefe Abtauchen liegt darin begründet, dass er ein Zahnwahl ist und seine Lieblingsspeise in den tiefsten Gewässern lebt, die Riesenkalmare.

Wale Watching vor den kanarischen Küsten

Zwei der regelmäßig zu beobachtenden, ortsansässigen Arten sind der Große Tümmler (Tursios truncatus) und der Pilotwal (Globicephala melas). Der auch unter der Bezeichnung Grindwal oder dem spanischen Namen Calderón tropical bekannt ist.

Der Große Tümmler, der den meisten Menschen wohl aus Fernsehserien als „Flipper“ in Erinnerung sein wird, erreicht erwachsen die stattliche Größe von 4 Metern bei einem Gewicht von 200 Kilogramm. Er wird bis zu 20 Jahre alt und ist bis auf die Polarregion in allen Weltmeeren zu finden. Das mit 6 bis 10 Jahren geschlechtsreife Weibchen bringt nach einer Tragzeit von 11 bis 12 Monaten ein Junges zur Welt. Das dabei schon einen Meter lang und bis zu 30 Kilogramm schwer ist. Das Männchen erreicht die Geschlechtsreife mit 10 bis 12 Jahren. Wie alle Wale bringen auch Delfine stets nur ein Junges zur Welt. Die bis zu sechs Jahren bei ihren Muttertieren bleiben.

Große Tümmler verständigen sich untereinander durch Bewegungen und Echolaute. Sie haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten und helfen sich gegenseitig. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Fischen, Tintenfisch und Krabben. Gegen die Angriffe von großen Haien verteidigen sie sich, indem sie mit ihrer 7 bis 8 Zentimeter langen Schnauze dem Hai in die Kiemen rammen.

Delfine leben in Gruppen, die allerdings nicht unbedingt fest zusammen bleiben. Die Mitglieder wechseln durchaus von einer zur anderen, dennoch bauen sie zum Teil starke Bindungen untereinander auf. Ihr soziales Verhalten zeigt sich besonders in der Fürsorge für kranke oder beeinträchtigte Gruppenmitglieder.

Der Pilotwal

Um im Schlaf die Orientierung und eine gewisse Aufmerksamkeit zu bewahren, lassen sie ihre Gehirnhälften getrennt einschlafen. Sie bleiben mit einer Hälfte des Gehirns stets wach. So kann die Atmung aufrechterhalten werden. Zum eigenen Schutze bleibt auch ein Auge immer geöffnet.

Der Pilotwal verdankt seinen Namen dem Umstand, dass die etwa 20 Tiere umfassenden Gruppen (Schulen) durch ein Männchen als Leittier geführt werden. Dem die Gruppe bedingungslos folgt. Die dicke Kugel am Kopf über dem Maul macht ihn auch für Laien leicht erkennbar. Pilotwale können 30 bis 50 Jahre alt werden. Die männlichen Tiere erreichen eine Größe bis 6 Meter (selten bis 8 Meter). Die Weibchen maximal 6 Meter bei einem Gewicht von bis zu 3 Tonnen. Nachts tauchen die Tiere bis in 600 Meter Tiefe nach Tintenfischen, von denen sie 50 Kilogramm am Tag fressen. Bei der im Sommer stattfindenden Geburt sind die im Frühjahr des Vorjahres gezeugten Jungen bereits 160 bis 190 cm lang. Sie werden dann zwei Jahre lang gesäugt.

Die Schulen folgen Wanderungen der Tintenfische. Mit etwa 6 km/h durchstreifen sie das Meer, sind aber durchaus zu Sprints bis 40 km/h fähig.

Gefahr durch den Menschen

Die grösste Gefahr für diese Tiere stellt der Mensch dar. Der die Meere verschmutzt oder in dessen Netze sich die Tiere verfangen und qualvoll ersticken. Eigens für Beobachtungen konzipierte Boote und geschultes Personal Wale Watching Anbietern stellen sicher, dass die Tiere während einer Erkundungstour nicht gefährdet, so wenig als möglich gestört und trotzdem aber aus nächster Nähe in ihrem Element unter sachkundiger Führung bewundert werden können.

Während sich weltweit Menschen und Organisationen für den Schutz der Meeressäuger mit großem Engagement einsetzen, kommt es regelmäßig auf den zwischen Island und Schottland gelegenen Färöer Inseln mitunter mehrmals im Jahr zur Grindadráp (Waltötung). Die Färiger (Bewohner der zwar zu Dänemark, aber nicht zur EU gehörenden Inseln) treiben dabei mit Booten Wale, die in Küstennähe kommen, in Richtung Strand, wo das Schlachten der Tiere stattfindet. Die Methode, bei der den Säugern das Rückenmark und die Schlagader durchstoßen werden, wird von den Jägern mit hergebrachten Traditionen begründet, findet jedoch weltweite Ablehnung.

Organisationen, darunter auch die Whale and Dolphin Conservation Society gGmbH (WDCS), die sich dem Schutz der Wale und Delfine verschrieben haben und für Unterstützung dankbar sind, findet man in Internet unter der Kategorie Walschutzorganisationen.

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