von Wolfgang Heinrichs (Kommentare: 0) in Kategorie » Kanaren «

Unwetter auf den Kanaren fordert ein deutsches Todesopfer

Auch am Montag hielt das Unwetter auf den Kanarischen Inseln die Bewohner weiter in Atem. Nach einem stürmischen Wochenende, an dem starker Wind und heftige Regenfälle zahlreiche Probleme verursacht hatten, ging es am ersten Tag der neuen Woche ähnlich unangenehm weiter. Vorsichtshalber schlossen die Schulen und Universitäten auf fünf Inseln, zahlreiche weitere Aktivitäten fielen aus.

Unwetter
Unwetter mit dramatischen Folgen

Nachdem sich das Wetter jetzt beruhigt hat beginnt man nun damit die entstandenen Schäden aufzunehmen und zu beseitigen. Neben den materiellen Verlusten gibt es ein tragisches Todesopfer zu beklagen. Eine 26-jährige deutsche Touristin erlag am Montag in der Universitätsklinik auf Teneriffa ihren zahlreichen Verletzungen. Ein Felsen hat die junge Frau auf La Gomera erfasst und schwer verletzt. Obwohl zu dieser Zeit bereits eine Unwetterwarnung herrschte, hatte sich die Wanderin im Valle Gran Rey auf den Weg von Vueltas nach Argaga gemacht. Um ca. 12.30 Uhr kam es dann zu dem fatalen Unfall, der der Frau das Leben kosten sollte.

Nach einer Erstversorgung durch die Helfer der AEA (Ayuda en Emergencias Anaga) und in einem Centro de Salud auf La Gomera, brachte ein Hubschrauber sie ins Uniklinikum nach Teneriffa, wo am gestrigen Morgen ihr Tod bekannt gegeben wurde.

Das Chaos scheint unendlich

Auf Grund von tragischen Ereignissen in der Vergangenheit werden die Unwetterwarnungen auf den Kanarischen Inseln seit einigen Monaten auch auf Twitter und in englischer Sprache veröffentlicht. Man hofft dadurch die Touristen zu erreichen, die keine Kenntnisse der Landessprache besitzen. Die Maßnahme war ergriffen worden, nachdem eine 78- jährige Britin bei einer organisierten Wanderung auf Gran Canaria an einem Hitzschlag gestorben war und zwei weitere Wanderer in einem kritischen Zustand in eine Klinik eingeliefert werden mussten.

Die deutsche Touristin blieb bei diesem Unwetter das einzige Todesopfer. Weitere Verletzte oder gar Tote sind glücklicherweise nicht gemeldet. Auch wenn sich die Wettersituation nun beruhigt hat, sollten Wanderer weiterhin auf der Hut sein. Immer noch kann es durch Unterspülungen zu gefährlichen Steinschlägen kommen. Gesperrte Wege nicht benutzen!

Die verantwortlichen Stellen machen sich nun daran eine Bilanz des Unwetters zu erstellen. Die spektakulärsten Ereignisse in diesem Zusammenhang waren die Schließung des Busbahnhofs von Tamaraceite, der wegen herumfliegender Dachplatten evakuiert werden musste, so wie ein abgerissener Balkon in Las Palmas, dessen Metallstruktur sich gelöst hatte und beim Herabstürzen zwei Autos beschädigt hatte. Neben den Schäden durch abgedeckte Dächer und überflutete Häuser, hat das Wetter zahlreiche Behinderungen im Verkehr mit sich gebracht. Es gab 25 gestrichene Flüge, 18 gesperrte Straßen und einen eingeschränkten Schiffsverkehr. Darüber hinaus waren Stromausfälle und Störungen im Kommunikationssektor zu beklagen.

Trotz der Entspannung besteht auch heute noch für einige Gebiete der Kanarischen Inseln eine Unwetterwarnung der Stufe gelb. Aktuelle Informationen von offizieller Seite dazu gibt es bei Twitter unter @112canarias.
Einen Eindruck von den Zuständen während des Unwetters erhalten Sie in dem kurzen Video, das hier auf unserer Seite zu finden ist. Es wurde am Sonntag auf La Palma aufgenommen.

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