von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Kanaren «

Sonne, Strand und keine Liegen

In der Semana Santa, der Osterwoche, sind die Strände auf den Kanarischen Inseln traditionell nicht nur von Besuchern aus dem Ausland, sondern auch von Einheimischen gut besucht. Die kurze Arbeitswoche und die direkt aufeinanderfolgenden Feiertage ab Donnerstag sind eine beliebte Gelegenheit für einen Kurzurlaub oder einen Tagesausflug ans Meer. Umso bedauerliches ist es, dass es der Gemeinde Arona im Süden Teneriffas bis heute nicht gelungen ist, den Strand des Touristenortes Los Cristianos mit Liegen und Sonnenschirmen auszustatten.

Außerdem gibt es weiterhin Probleme mit der Überwachung des Strandes, da man die Lebensretter seit August 2012 nicht mehr bezahlt hat. Entsprechende Gerichtsverfahren, in denen die Guardias ihr Gehalt einklagen wollen, sind derzeit noch anhängig. Zwischenzeitlich hat die Gemeinde ein neues Unternehmen mit der Sicherung des Strandes beauftragt, allerdings in einer abgespeckten Variante, die nur provisorischen Charakter hat. Nur 320 Euro pro Tag ist der Gemeinde die Sicherheit der Besucher an den verschiedenen Stränden des Ortes wert.

Von Sicherheit und Service keine Spur

Neben der Sicherheit fehlt es in den kommenden wichtigen Tagen aber auch an Strandliegen und Sonnenschirmen. Den Verantwortlichen in der Gemeindeverwaltung von Arona ist es innerhalb eines Jahres nicht gelungen, einen Vertrag mit einem neuen Pächter auszuhandeln. Der vorherige Betreiber des Geschäftes mit der Vermietung von Sonnenliegen hatte seine im vergangenen Jahr ausgelaufene Konzession nicht erneuert. Zwar hat man recht schnell einen neuen Betreiber gefunden, ein rechtsverbindlicher Vertrag kam jedoch bislang nicht zustande. Die Firma Union Temporal de Empresas, die von Juan León Correa und Celedonia León Correa betrieben wird, hat zwar die geforderte Kaution in Höhe von 50.100 Euro und die nötigen Papiere der Behörden vorgelegt und den Zuschlag im Gemeinderat erhalten, der endgültige Vertrag, der einige Änderungen zu dem Regelwerk enthält, das zuvor die Grundlage für die Konzession war, konnte von der Gemeinde bis heute aber nicht vorgelegt werden.

So müssen die Strandbesucher in der kommenden Woche immer noch entweder ihre eigenen Liegen und Schirme mitbringen oder direkt am Boden mit dem weichen Sand vorlieb nehmen. Gerade in einer so wichtigen Zeit wie der Semana Santa ein echtes Armutszeugnis. Für eine Gemeinde, deren Einnahmen nicht unerheblich aus dem Geschäft mit den Touristen bestritten werden, ist es schon recht blamabel, eine der grundlegenden Serviceleistungen am Strand nicht anbieten zu können.

Pünktlich zum Ende der Hauptsaison soll alles geregelt sein

Der verantwortliche Stadtrat Antonio Sosa bleibt dennoch gelassen und vertröstet die Strandbesucher auf den Mai. In diesem Monat sollen alle Verträge und Vereinbarungen endgültig ausgehandelt und unterschrieben sein. Damit wäre der Strand von Los Cristianos pünktlich zum Beginn der besucherarmen Nebensaison dann so ausgestattet, wie es in der Hauptsaison in den Wintermonaten und zu Ostern wünschenswert gewesen wäre. Ob bis dahin auch das Problem mit der Sicherheit und der angemessenen Bezahlung der Rettungskräfte gelöst werden kann, ist jedoch weiterhin fraglich. Gerade aber bei diesem Thema besteht dringender Handlungsbedarf, wie die Häufung der Badeunfälle in der letzten Zeit beweist. Bei der Sicherheit zu sparen schadet nicht nur der Gesundheit der Badegäste, sondern auch nachhaltig dem Image der Kanarischen Inseln als Ziel für Strandurlauber.

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