von Thomas Vollmer (Kommentare: 10) in Kategorie » Kanaren «

Präsident der Kanarischen Inseln will Zahl der Touristen beschränken

Zu viele Besucher schaden den Inseln
Fernando Clavijo, gerade neu gewählter Präsident der kanarischen Regionalregierung, forderte bei einem Interview mit der Zeitung El Pais, die Zahl der Touristen im Land zu beschränken. Man soll mehr auf Qualität denn auf Quantität setzen. „Es nützt niemandem, wenn zwar 20 Millionen Gäste kommen, diese aber die Vielfalt der Angebote nicht nutzen, weil sie All-inclusive buchen“, verteidigte Clavijo seine Ansicht.

Mit seiner Meinung steht der neue Präsident nicht alleine da. Schon oft haben sich nicht nur die Betreiber von Restaurants und Bars über die unliebsame Konkurrenz der Hotels beschwert. Die mit ihren billigen All-inclusive-Angeboten dafür sorgen, dass alle anderen Lokale leer bleiben. Wenn die Feriengäste die Hotelanlagen kaum noch verlassen und kein Geld mehr in die übrige Wirtschaft fließt, wird dies auf kurz oder lang dazu führen, dass nicht nur die Attraktivität des touristischen Angebots leiden wird. Auch für die Umwelt hat das Folgen. Immer mehr Billigtouristen verursachen erhebliche Belastungen. Ohne dass dies mit entsprechenden Maßnahmen kompensiert werden könnte, weil das nötige Geld dafür einfach nicht eingenommen wird.

Clavijo erklärte, das die Kanarischen Inseln nur eine bestimmte Zahl an Gästen vertragen könnten, ohne dauerhaft Schaden zu nehmen. Deshalb plädierte er für neue Konzepte, die unter anderem eben auch die Beschränkung der Touristenzahlen beinhalten.

Auch bei einer anderen Frage bezog Clavijo, der der Regionalpartei Coalición Canaria angehört, klar Stellung. Gefragt ob er und seine Partei separatistische Absichten verfolgten, verneinte er dies ausdrücklich. Die Coalición Canaria, so der Präsident, habe sich zwar immer nachdrücklich für die Interessen der Menschen auf den Inseln eingesetzt aber niemals irgendwelche separatistischen Ziele verfolgt. Wie es Regionalparteien in anderen Teilen des Landes tun.

Kommentare

Kommentar von Maria Jesus Camarzana |

Bekloppter kann man nicht sein….ehrlich!!!

Kommentar von Sharon Ursula Rademacher |

eine Beschränkung hat hier wohl kaum Aussicht auf Erfolg und behebt in keiner Weise die Ursache des Problems , den immensen Konkurrenzkampf der Billig-Angebote des Flatrate – Bauchvollschlagen und Trinkens -.

Kommentar von Kathrin Kurth |

???

Kommentar von Chris Götz |

Ohhh krass

Kommentar von Rolf Hcabiew |

Voll beklopt

Kommentar von Fred Ackermann |

Wieder mal ein Politiker der seine „Macht“ total überschätzt. Auch Clavijo wird bald den Tatsachen ins Auge sehen müssen.

Kommentar von Wolfgang Schlicht |

Die Kanaren sind in der glücklichen Situation AI, hochwertigen Hotelurlaub und individual Tourismus anbieten zu können. Als ob von den AI Urlaubern ein größer Teil „umprogrammiert“ werden könnte. Gerade bei den aktuellen Arbeitslosenzahlen auf eine solche Idee zu kommen finde ich extrem bizarr.

Kommentar von Lancelotto |

Mir gefällt der Gedanke hinter der von der Presse vermittelten und gefilterten Aussage. Natürlich kann man anhand eines kurzen Presseartikels nicht opinieren.
Eine Besinnung auf das Wesentliche und die Kanarische Identität täte den Inseln und der Kultur gut. Ich habe nach 10 Jahren 2002 die Inseln verlassen, um nicht weiter mit der Tourismusindustrie zu kooperieren. Was bringen denn Arbeitsplätze in einem Industriejob? Lebens -und Kulturfremd? Ist es da nicht besser aus der Not eine Tugend zu machen? Rückbesinnung auf die Artesanal, agricultura, tourismo rural?

Kommentar von Pipilangstrumpf |

Naja…dann überwinter ich halt in Griechenland…

Kommentar von Sven |

…ja – da muss man erst einmal Luft holen. Grundsätzlich kein schlechter Gedanke, mehr für den Qualitätstourismus zu tun. ABER im gleichen Zuge wird die Vermietung von Ferienwohnungen und Ferienhäusern nach wie vor stark behindert und unter Strafe gestellt. Und aus eigener Erfahrung weiß ich nur zu gut, dass gerade diese Touristen die Nase voll haben vom All inclusive Einerlei, gut gefüllte Urlaubskassen mit auf die Inseln bringen und vor allem auch viel Leidenschaft und Entdeckungsdrang…ECHTE QUALITÄTSTOURISTEN, die man aber offensichtlich auch nicht auf den Inseln haben will…diese konzeptionslose Tourismus-Politik der letzten Jahre ist wirklich nur noch schwer zu ertragen….daher wäre es viel interessanter zu wissen, wie das Konzept des neuen Kanaren-Präsidenten denn im Detail aussieht, anstatt solche Plattitüden in die Presse zu setzen.

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