von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Kanaren «
Neue Webseite gibt wichtige Infos für Schwule und Lesben auf den Kanaren
Schwule und Lesben sind seit vielen Jahren gern und oft gesehene Gäste auf den Kanarischen Inseln. An manchen Orten, wie etwa dem Einkaufszentrum Yumbo in Maspalomas auf Gran Canaria, ist eine besondere Konzentration des Freizeitangebots für diese Besuchergruppe zu beobachten. Auch in Corralejo auf Fuerteventura haben Menschen mit gleichgeschlechtlicher sexueller Orientierung einen Platz gefunden, an dem sie sich besonders wohl fühlen.
Gern gesehen sind die sogenannten LGTBs (lesbisch, gay, transsexuell und bisexuell) bei den Betreibern von Bars, Restaurants und Geschäften nicht zuletzt deshalb, weil sie im Durchschnitt weitaus mehr Geld an ihrem Urlaubsort lassen, als andere Touristengruppen. Die meist größeren finanziellen Möglichkeiten von Lesben und Schwulen machen sie zu einer besonders umworbenen Kundengruppe. Dieser Werbung hat sich nun auch die Kanarische Regierung angeschlossen. Mit einer neuen Internetseite, die Ende des vergangenen Monats an den Start gegangen ist, will man die LGTBs gesondert ansprechen und für einen Urlaub auf den Kanarischen Inseln begeistern.
Informationen in drei Sprachen
Auf der Hauptseite www.sacatusvacacionesdelarmario.com werden in drei Sprachen – Spanisch, Englisch und Deutsch – aktuelle Tipps zu Veranstaltungen und allgemeingültige Hinweise zu einem Aufenthalt auf den Inseln gegeben.
Die deutsche Version, die auch direkt unter www.outedeinenurlaub.com angesteuert werden kann, wartet ebenfalls mit spannenden Informationen zu Aktivitäten und Einrichtungen für LGTBs auf. Der derzeitige Aufhänger, der auch in den in die Seite integrierten Blogs zum Thema Nummer 1 wurde, ist das bevorstehende Maspalomas Gay Pride Festival, das vom 18. bis zum 25. Mai auf Gran Canaria stattfinden wird. Neben den aktuellen Veranstaltungshinweisen gibt es aber auch Informationen für diejenigen, die sich als Lesben oder Schwule wünschen, nicht nur ihren Urlaub auf den Kanaren zu verbringen, sondern auf die Inseln des ewigen Frühlings auszuwandern, um hier auf Dauer zu leben und zu arbeiten. Auch Hotels und Gästehäuser, die sich speziell auf die Bedürfnisse von Homo-, Trans- und Bisexuellen eingestellt haben, sind auf der neuen offiziellen Webseite vorgestellt.
Die Webseite ist Teil eines strategischen Marketingkonzepts, das man für den offiziellen Auftritt der Inselgruppe im weltweiten Wettbewerb um Feriengäste entwickelt hat. Fernández de la Puente, der als Viceconsejero bei der Kanarischen Regierung für das Thema verantwortlich zeichnet, betonte bei der Vorstellung der Seite, dass es sich hier nicht um eine zeitlich begrenzte Aktion handelt, sondern dass der Internetauftritt langfristig angelegt ist, so dass er sich zu einer festen Größe im oft unübersichtlichen Dschungel des WWW entwickeln kann.
Zielgruppe wurde erforscht
Vorausgegangen war der Entwicklung natürlich zunächst die Frage nach der Zielgruppe. Untersuchungen haben ergeben, dass der typische ausländische LGTB ein deutscher Mann ist. Er stellt mit 14 % den größten Anteil an der zu umwerbenden Gruppe. Dicht auf den Fersen ist ihm sein Kollege aus Großbritannien, der mit 13 % nicht unwesentlich weniger Anteil an der Gaycommunity auf den Kanaren hat. Immer wichtiger werden aber auch Besucher aus den kleineren europäischen Ländern. Schweden, Dänen, Niederländer und Belgier haben in den vergangenen Jahren stetig aufgeholt und ihre Präsenz in der Szene weiter ausgebaut. Größte Gruppe vor den ausländischen Besuchern bleiben aber die Homosexuellen aus dem eigenen Land. Sie stellen mit 19 % die größte Fraktion der LGTB auf den Kanarischen Inseln. Darunter stammen allerdings nur 4 % vom spanischen Festland, die restlichen 15 % sind ursprünglich schon auf dem Archipel zu Hause.
Am Ende ist es aber auch ganz gleich, woher die Besucher kommen, ob sie homo-, bi-, trans- oder heterosexuell sind, herzlich willkommen auf den liberalen Kanarischen Inseln sind sie alle gleichermaßen.
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