von Kathrin Switala (Kommentare: 0) in Kategorie » Kanaren «

Neue Flugverbindung von den Kanaren auf die Kapverden

Ab 17. Juni bis zum 16. September 2014 bietet sich für die Bewohner der Kanarischen Inseln ein weiteres Urlaubsziel auf den Kapverdischen Inseln. Denn die Fluggesellschaft Binter Canarias hat nun auch die kleine Insel Ilha do Sal in ihren Flugplan aufgenommen. Ab Gran Canaria gelangt man dann in 2:40 h direkt ohne Zwischenstopp auf die Salzinsel des Archipels. Der Flieger startet hier auf den Kanaren um 17:30 h. Jedoch bekommt man durch die Zeitverschiebung am Ankunftsort eine Stunde geschenkt. Die Zeit des Rückfluges um 19 Uhr hat Vor- und Nachteile, da man einerseits am Urlaubsort noch den ganzen Tag genießen kann, auf Gran Canaria allerdings eine zusätzliche Übernachtung einplanen muss, sofern man von einer der anderen Kanareninseln kommt. Ein Weiterflug am selben Tag ist durch die späte Ankunft nicht mehr möglich. Die eingesetzte Maschine des Typs Bombardier CRY-900 wird bis zu 90 Flugäste befördern können.

Die Fluggesellschaft Binter Canarias ist nach wie vor unangefochtener Platzhirsch in Sachen Flugverbindung zwischen den Kanarischen Inseln. Neben 150 täglichen Flügen zwischen den sieben Kanarischen Inseln El Hierro, Fuerteventura, Gran Canaria, La Gomera, Lanzarote, La Palma und Teneriffa und zum spanischen Festland über das gesamte Jahr, ermöglicht die kanarische Fluggesellschaft auch internationale Flüge nach Portugal (Lissabon, Madeira), Marokko (Agadir, Casablanca, Marrakesch, El Aaiún) und zu weiteren Zielen in Afrika (Banjul, Kap Verde, Ponta Delgada, Dakar).

Bisher ist es über Binter bereits möglich, die größte Kapverdische Insel Santiago anzufliegen. Zweimal in der Woche, Dienstag und Freitag wird dort die Hauptstadt Praia angesteuert. Für einen Flugpreis ab knapp 200 Euro pro Person für Hin- und Rückflug eine gute Alternative zu anderen Zielen. Die Flugpreise zum neuen Ziel auf den Kapverden sind allerdings momentan nicht gerade günstig.

Die Salzinsel – Ilha do Sal

Zu den 9 bewohnten der insgesamt 15 Inseln umfassenden Inselgruppe mit einer Gesamtfläche von knapp über 4000 Quadratkilometer und eine Gesamteinwohnerzahl von etwas über 500.000 zählt auch die kleine Insel Ilha do Sal mit nur 30 Kilometern Länge und 12 Kilometern in der Breite. Die geringe Größe der Insel lässt bereits vermuten, wie das Leben hier zugeht.

Nur 14.816 Einwohner leben auf den 216 km² und führen ein ruhiges und beschauliches Leben.

Bei den Touristen ist vor allem der Inselsüden beliebt. Die malerische Bucht des Fischerdorfes Santa Maria zieht die Menschen an. Es gibt Geschäfte, Bars und sogar einen Bäcker mit frischem Brot bis zum Abend. Am dortigen Bootsanleger verkaufen die heimischen Fischer ihren frischen Fang am Mittag direkt. Auch Segel- und Angelausflüge werden dort angeboten.

Die Salzinsel ist, wie der Name schon verrät, vor allem wegen ihrer Salinen bekannt, die heute allerdings nur noch zu einem Teil der Salzgewinnung dienen. Besucher schätzen die heilsame Wirkung eines Bades in den Salinenbecken. So manche Hautkrankheit konnte man damit erfolgreich behandeln.

Auch Surfer kommen hier aufgrund idealer Windbedingungen auf ihre Kosten und so haben sich mittlerweile einige Surf- und auch Tauchschulen auf der Insel niedergelassen, die interessierten Wassersportlern Unterricht geben.

Die Kapverden

Ihren Namen verdanken sie den Portugiesischen Seefahrern. Cabo Verde, das grüne Kap, wurde es genannt, obwohl die eher Wüsten ähnliche Erscheinungsform wenig Grund dafür gibt. Lediglich in den östlichen Teilen gibt es Mangroven-Sümpfe. Auch die kanarische Dattelpalme hat es geschafft, mit der Trockenheit zu leben. Die Kapverden bilden einen afrikanischen Inselstaat, 460 Kilometer vor der westafrikanischen Küste. Auf den insgesamt 4033 km² leben insgesamt 516.000 Einwohner, ein Fünftel davon allein in der Hauptstadt Praia. Man spricht hier portugiesisch, gehört aber seit den 70er Jahren nicht mehr zu Portugal. Die Währung ist der Kap-Verde-Escudo.

Die 15 Inseln des Archipels teilen sich in Inseln „über und unter dem Wind“ auf, also Ilha da Barlavento, dazu gehört auch Ilha do Sal und Ilha de Sotavento, wozu die Insel Santiago zählt.

Der Nord-Ost-Passat bestimmt auch hier, wie auf den Kanaren, das Klima und sorgt ganzjährig für angenehm milde Temperaturen, allerdings mit einer relativ hohen Luftfeuchitgkeit von 70%. Die Touristen ziehen vor allem die kilometerlangen feinen, weißen Sandstrände an und die Wassertemperaturen zwischen 22°C und 27°C. Durch den spärlichen Regen hat man hier zudem eine fast 100%ige Sonnengarantie, was dem Tourismus zugute kommt, für die Bevölkerung allerdings schon mehrfach zu Hungersnöten führte. Viele Bewohner zogen aus diesem Grunde fort, um aus der Ferne die Familie zu unterstützen. Dadurch liegt der Altersdurchschnitt auf den Kapverden bei nur etwa 17,4 Jahren. 90% der Nahrungsmittel müssen von außen hergebracht werden, da die wenigen Regenfälle eine eigene Landwirtschaft nicht möglich machen.

Zwei Drittel der Bevölkerung erhält Unterstützung durch ausgewanderte Angehörige. Vielleicht kann sich durch die neue Flugverbindung ein wenig mehr der Tourismus etablieren und damit die Möglichkeit bieten, eine Infrastruktur auszubilden, damit die Bewohner nicht weiterhin die Inseln verlassen müssen um anderswo Arbeit zu finden. La Palma kennt dieses Problem und scheint derzeit noch etwas träge in der Absicht, dem Tourismus ein ernsthafte Chance zu geben. Solange die verantwortlichen Politiker genug Geld verdienen und ohne Veränderung ihre Familien durchbringen, wird sich daran wohl auch in absehbarer Zeit nichts ändern.

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