von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Kanaren «

Kein Grund zu weiterer Besorgnis

Nur etwa 200 Kilometer von den östlichen Inseln der Kanaren entfernt, vor der Küste Marokkos, war am vergangenen Sonntag ein mit Schweröl beladener Tanker auf Grund gelaufen. Fehlende Informationen über die konkrete Situation des Havaristen gaben in der Folge Raum für heftige Spekulationen. Erst eine offizielle Anfrage der Inselregierung von Lanzarote bei den Verantwortlichen in dem nordafrikanischen Nachbarland brachte dann etwas Licht in die Angelegenheit.

Auf Grund gelaufener Tanker stellt keine Gefahr für die Umwelt dar

Das relativ neue, unter marokkanischer Flagge laufende Schiff aus dem Jahre 2001 befindet sich in einem sehr guten Zustand und verfügt über sämtliche Sicherheitseinrichtungen, die ein Auslaufen der schwarzen Fracht verhindern sollen. In der Zwischenzeit sind Rettungsexperten an der Unglücksstelle eingetroffen und haben mit den Bergungsarbeiten begonnen. Die holländische Spezialfirma, die mit dieser Aufgabe betraut ist, verfügt über die notwendige technische Ausstattung und über geschultes Personal, das sich schon in zahlreichen vergleichbaren Situationen bewährt hat. Zunächst pumpt man jetzt das Öl ab, um jegliche Gefahr für die Umwelt auszuschließen. Erst danach soll der Tanker mit Bergekränen angehoben und abgeschleppt werden. Die weiterhin bestehenden widrigen Wetterverhältnisse führen zwar zu Verzögerungen, stellen aber keine gravierenden Probleme dar. Selbst ein Sprecher der Umweltschutzorganisation Greenpeace bestätigte, dass es keinerlei Verschmutzung der Küstengewässer gegeben habe und diese auch nicht zu befürchten seien.

Experten können keine Anzeichen für zu erwartende schwere Beben finden

Auch nach der zweiten Besorgnis erregenden Nachricht der letzten Woche, dem heftigen Erdbeben auf El Hierro, ist auf der Insel wieder weitgehend Ruhe eingekehrt. Zwar gibt es an vielen Stellen in den Bergen immer noch gesperrte Straßen und abgerutschte Hänge, die meisten Verkehrswege sind jedoch wieder befahrbar. So konnten auch die an zwei Stränden isolierten Touristen ihren unfreiwillig verlängerten Badeaufenthalt mittlerweile beenden und in ihre Hotels zurückgebracht werden.

Dies war über mehrere Stunden nicht möglich gewesen, da die Zufahrtswege zu den Stränden durch Geröllmassen blockiert waren. In den Erschütterungen vom vergangenen Freitag sehen Seismologen und Geologen nach ersten Erkenntnissen jedoch keinen Hinweis auf eine weitere Zunahme der bereits vorhandenen verstärkten vulkanischen Aktivität in der Region. Bei dem heftigen Erdstoß der letzten Woche und den 12 leichteren Nachbeben soll es sich um die Folgen früherer Ereignisse handeln, bei denen Risse in der Erdkruste entstanden sind, die jetzt zu dem aktuellen Beben geführt haben.

Im Moment können die Wissenschaftler aber keine Anzeichen dafür finden, dass sich derartige Ereignisse oder gar noch stärkere Beben in nächster Zeit wiederholen werden. Zwar sind die Kanarischen Inseln nun mal vulkanischen Ursprungs und deshalb immer gefährdeter als andere Gebiete, zu erhöhter Sorge besteht jedoch kein Anlass.

Nach diesen Entwarnungen können sich die Menschen auf den Kanarischen Inseln nun beruhigt auf die ausgelassenen Feiern zum Jahresende und zur Begrüßung des neuen Jahres freuen.

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