von Thomas Vollmer (Kommentare: 1) in Kategorie » Kanaren «
Kanarische Inseln verlieren weiterhin ausländische Residenten
Nach einer jetzt veröffentlichten Statistik des Instituto Nacional de Estadística (INE) haben sich auch im vergangenen Jahr wieder zahlreiche ausländische Residenten aus den Einwohnlisten der Gemeinden auf den Kanarischen Inseln streichen lassen. Mit einem Rückgang von 5,6 % der nicht-spanischen Bevölkerung liegen die Kanaren an der Spitze dieser Entwicklung.
In absoluten Zahlen ging die Gesamtbevölkerung auf dem Kanarischen Archipel im Jahr 2014 um 6.166 Einwohner zurück. Damit sank die Zahl der auf den Inseln gemeldeten Person erstmals wieder unter die Grenze von 2,1 Millionen Menschen.
Nur wenige Gebiete verlieren keine Residenten
Als Gründe für die Abwanderung werden weiterhin die schwierige wirtschaftliche Lage des Landes und die dadurch fehlenden Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt genannt. In den ersten Jahren der Krise hofften nicht nur viele ausländische Bewohner, dass sich die ökonomischen Verhältnisse bald wieder bessern würden. Bis ins Jahr 2011 wuchs daher die Bevölkerung auf den Kanaren, die seit den 1990er stetig gestiegen war. Seitdem jedoch geht es bergab. Insgesamt ist die Einwohnerzahl auf allen Kanarischen Inseln in den letzten Jahren um 28.120 Residenten gesunken.
Bis auf die Balearen, Murcia und das Baskenland haben alle spanischen Regionen an Einwohnern verloren. Eine Ausnahme bildet hier lediglich die Exklave Melilla auf dem afrikanischen Kontinent. Trotz der Zäune mit denen man sich gegen die Flüchtlingen wehrt, ist die Zahl der Bewohner um 988 Menschen angestiegen.
Auf den Kanaren dagegen stammt die größte Gruppe der ausländischen Residenten aus Italien, gefolgt von Briten und Deutschen. Besonders die Rumänen haben in den letzten Jahren aufgeholt und belegen nun Platz vier bei den Einwanderern aus der EU. Bei Immigranten aus Nicht-EU-Staaten liegen die Marokkaner an erster Stelle, dicht dahinter folgen Chinesen und Kubaner.
Kommentare
Kommentar von nauticcus |
Da bin ich aber etwas skeptisch……
Das wird wohl sehr vielschichtig sein und etliche Gründe haben.
Sich abmelden und tatsächlich weg gehen, sind schon zwei unterschiedliche Sachverhalte. Seitdem die spanische Steuerbehörde den hier residenten und angemeldeten Rentnern Briefe schickt und deren (spanische) Steuererklärungen anmahnt, melden sich viele deutsche Rentner wieder ab, bleiben aber dennoch hier wohnen. Die meisten deutschen Rentner müssen ja in Deutschland keine Steuern auf ihre Altersbezüge abführen; wenn sie jedoch den Mittelpunkt ihres Lebensinteresses hier auf den Kanaren haben, natürlich hier ihre Einkünfte versteuern. Was liegt näher, als sich hier erst mal abzumelden und sich damit – vermeintlich – der hiesigen Besteuerung der Rente zu entziehen. Zwar gibt es auch hier Freibeträge, die sind aber deutlich niedriger als in Deutschland. Ähnliche Sachverhalte möge auch auf andere Nationalitäten zutreffen. Sicherlich spielt auch die Wirtschaftskrise eine erhebliche Rolle, weswegen etliche ehemalige Residente die Kanaren verlassen haben – ob die sich alle allerdings nicht nur abgemeldet haben, sondern auch weg gezogen sind, bezweifele ich. Das Meldewesen wird hier ja bisher ziemlich lax gehandhabt, und keine Gemelde legt wirklich Wert darauf, numerisch weniger Einwohner dokumentiert zu haben. Hängen doch stattliche Zuschüsse und etliche Gelder an die Gemeinden von der Kopfstärke ab. Vermutlich haben sich vor allem aus den erstgenannten Gründen Einwohner offiziell abgemeldet. Ob sie dann auch wirklich weg gezogen sind, ist immerhin fraglich. Allerdings entfallen natürlich auch durch die Abmeldung eine Vorteile (z. Bsp. _Residentenrabatt“ bei innerspanischen Reisen, Teilnahme am spanischen Sozialsystem). Aber auch hier gibt es Spielraum für Täuschen und Tricksen.
Einen Kommentar schreiben