von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Kanaren «

Inselregierungen starten internationale Kampagne gegen Ölbohrungen

Der Widerstand gegen die Pläne zur Errichtung von Bohrinseln vor den Küsten von Lanzarote und Fuerteventura nimmt zu. Mit einer weltweiten Kampagne, die mehr als eine Million Euro kosten wird, soll die Weltöffentlichkeit auf die Problematik der Ölbohrungen aufmerksam gemacht werden. Ziel der Aktion ist es, die Bohrungen vor den Kanaren zu verhindern und alternative Möglichkeiten der Energiegewinnung aufzuzeigen.

Unterstützung durch internationale Organisationen

Unterstützt werden die Inselregierungen von Lanzarote und Fuerteventura dabei von zahlreichen internationalen Organisationen aus den Bereichen Naturschutz und Ökologie. Unter anderen beteiligen sich der WWF, Greenpeace, Amigos de la Tierra und SEO/Birdlife an der Aktion. Aber auch lokale Stiftungen, wie etwa die Fundación César Manrique oder die Fundación José Saramago, haben sich den Protesten angeschlossen.

Auf der Internetseite www.savecanarias.org ist eine Petition präsentiert, die schon nach kurzer Zeit mehr als 28.000 Menschen unterzeichnet haben. Die Protestnote ist gerichtet an den Präsidenten des Europäischen Parlaments, den deutschen SPD-Politiker Martin Schulz, an den Präsidenten der Europäischen Kommission, Jose Manuel Durao Barroso, sowie an den Präsidenten der spanischen Zentralregierung in Madrid, Mariano Rajoy.

Obwohl diese weltweite Protestaktion nur mit erheblichen finanziellen Mitteln durchgeführt werden kann, bleiben die Kosten für die Inselregierungen von Lanzarote und Fuerteventura überschaubar. Durch die tatkräftige Hilfe der internationalen Organisationen, die diese Aktion nicht nur mit ihrem Logo auf der Webseite, sondern auch finanziell unterstützen, kann man eine breite Öffentlichkeit über die Pläne von Repsol und seinen Mitstreitern, zu denen auch die deutsche RWE Dea Energy gehört, informieren.

Risiken für Mensch, Natur und Wirtschaft

In der Petition sind deutlich alle Gefahren und Risiken für Natur und Umwelt dargestellt, die mit den Ölbohrungen vor den Kanaren verbunden sind. Auch auf die negativen Auswirkungen auf den wichtigsten Wirtschaftszweig der Kanarischen Inseln, den Tourismus, wird mit Nachdruck hingewiesen. Die ökologischen und wirtschaftlichen Folgen eines Unfalls auf einer der Bohrinseln, bei dem Öl unkontrolliert austritt, wären für die Region äußerst fatal. Nicht nur, dass einzigartige Meeresfauna und -flora verlorengehen geht, auch der Tourismus wäre über lange Jahre so stark geschädigt, dass die Kosten kaum zu beziffern sind.

Die Befürworter der Bohrungen stellen gegen die nach ihrer Ansicht geringen Risiken die großen Investitionen, die auf den betroffenen Inseln durch die Ölgesellschaften getätigt sind. Bei genauerer Betrachtung jedoch stellt sich dann recht schnell heraus, dass die von Repsol genannten Zahlen bei weitem über dem liegen, was am Ende tatsächlich auf den Inseln ankommt. Die echten Gewinne werden, wie so oft, an ganz anderer Stelle gemacht, nur nicht bei denen, die vor Ort das Risiko tragen und im schlimmsten Falle in einer verseuchten Umwelt leben müssten. Auch die versprochenen Arbeitsplätze könnten nur in wenigen Fällen von lokalen Kräften besetzt werden.

Petition kann auf Webseite unterschrieben werden

Wer sich dem Protest anschließen möchte, kann dies auf der Seite tun, indem er die dort vorgestellte Petition, die auch in deutscher Sprache verfügbar ist, unterzeichnet. Je größer die Zahl der Unterstützer, desto größer die Chance, dass das Urlaubsparadies der Kanaren auch in Zukunft erhalten bleibt und nicht zur Basis für Ölkonzerne mutiert.

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