von Thomas Vollmer (Kommentare: 1) in Kategorie » Kanaren «
Heftige Wellen auf den Kanarischen Inseln forderten Todesopfer
Seit einigen Tagen geht es an den Küsten der Kanarischen Inseln recht wild zu. Wellen von bis zu fünf Metern Höhe prallen auf die Strände und Promenaden. Obwohl immer wieder gewarnt ist und die entsprechenden Flaggen an den Badestellen auf die Gefahr aufmerksam machen, setzen sich immer noch einige Unbelehrbare der Gefahr aus. Weil sie glauben, dem Meer trotzen zu können. Ein fataler Trugschluss, der für mindestens ein Todesopfer auf Teneriffa gesorgt hat.
Eine etwa 37 Jahre alte Frau wurde gestern gegen 11.00 Uhr vormittags an der Playa Paraíso in Adeje von einer riesigen Welle erfasst und ins Meer hinaus gespült. Die von Zeugen des Vorfalls unverzüglich alarmierten Rettungskräfte begannen sofort unter Einsatz eines Rettungskreuzers und eines Hubschraubers mit der Suche nach der vermissten Frau. Wenig später hat man sie gefunden und in ein Klinikzentrum gebracht, wo sie schließlich verstarb. Alle Wiederbelebungsversuche waren erfolglos geblieben. Ihre Identität konnte man bislang noch nicht klären.
Mehr Glück hatte eine 26-jährige Belgierin, die ebenfalls in Adeje, aber am Strand von La Caletta, fast ertrunken wäre. Zwar konnte sie sich gerade noch selbst mit Hilfe ihres Begleiters, der ebenfalls Probleme hatte, den Wellen zu entkommen, an Land retten. Allerdings hatte sie eine solche Menge Wassers geschluckt, dass man sie in eine Klinik bringen musste.
Suche nach einem Mann auf Gran Canaria wird fortgesetzt
Doch nicht nur auf Teneriffa, sondern auch auf Gran Canaria kam es zu dramatischen Szenen. Am Montagabend gegen 20 Uhr war ein 46-jähriger Mann in Telde trotz der stürmischen See zum Baden ins Meer gegangen. Er ist kurz darauf verschwunden. Trotz einer intensiven Suche an der Küste von Salinetas und Tufia konnte man den Mann bislang nicht finden. Es ist kaum davon auszugehen, dass man ihn noch lebend bergen kann. Anhand eines Rucksacks mit seinen Papieren, den er am Strand zurückgelassen hatte, konnte er bereits identifiziert werden.
Abgesehen von diesen Fällen hatten die Rettungskräfte in den vergangenen Tagen alle Hände voll zu tun. Besonders auf Teneriffa waren sie unermüdlich im Einsatz, um Menschen aus brenzligen Situationen zu befreien. Die sich trotz der aufgezogenen roten Flaggen, ins Meer begeben hatten. Viele Strände sind auch heute noch gesperrt, an anderen besteht zumindest eine erhebliche Gefahr. Dies ist durch eine gelbe Flagge angezeigt. Zwar ist an einem solchen Strand das Baden nicht verboten. Trotzdem sollten sich bei der Warnstufe Gelb nur geübte Schwimmer ins Wasser wagen.
Auch für die nächsten Tage warnt der staatliche Wetterdienst noch vor heftigen Wellen und böigen Winden auf alle Kanarischen Inseln. Lediglich an den Nordküsten von Gran Canaria und Teneriffa ist es weitgehend gefahrlos möglich, im Meer zu baden. An allen anderen Stränden des Archipels besteht weiterhin die Gefahr, von einer riesigen Welle erfasst und auf die offene See hinausgespült zu werden. Auch geübte Schwimmer haben gegen diese enormen Kräfte der Natur keine Chance.
Gefahr auch auf Promenaden und Küstenstraßen
Nicht nur an den Stränden, sondern auch an den Promenaden und auf den Küstenstraßen sollte man in den nächsten Tagen noch mit Vorsicht unterwegs sein. Auch wer sich an Land vermeintlich sicher fühlt, kann von einer hohen Welle erfasst und verletzt oder ins Meer gespült werden. So faszinierend es auch sein mag, den tosenden Fluten zuzuschauen. Das Risiko, von den Wassermassen verletzt oder getötet zu werden, ist größer, als allgemein angenommen wird. Deshalb die dringende Bitte der Strandwächter und Lebensretter: respektieren Sie das strikte Badeverbot bei aufgezogener roter Flagge. Halten Sie sich bei Sturmböen möglichst von den Uferstraßen fern.
Leider kommt es immer wieder vor, dass die Aufsichtskräfte beschimpft werden, wenn sie uneinsichtige Badegäste auf die drohenden Gefahren aufmerksam machen. Meist sind es genau diese unangenehmen Zeitgenossen, die sich am lautesten über die Arbeit der oft ehrenamtlichen Helfer beschweren, wenn es diesen einmal nicht gelingt, ein leichtsinnig aufs Spiel gesetztes Leben zu retten.
Kommentare
Kommentar von ralf |
In Mogan ist ein Einheimischer beim Anglen ins Meer gerissen worden und dabei ums Leben gekommen.
Habe gestern selber die Wellen hier nahe Las Palmas gesehen….auch wenn sie fuer Touristen ungefaehrlich aussehen….sie sind es nicht!
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