von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Kanaren «
Führerschein? Fehlanzeige!
Dass zum Führen eines Fahrzeugs auch auf den Kanaren ein gültiger Führerschein notwendig ist, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Bei einigen Zeitgenossen scheint diese Nachricht jedoch offensichtlich noch nicht angekommen zu sein, wie einige Fälle aus der letzten Woche beweisen.
Seit Jahrzehnten ohne Führerschein unterwegs
Zunächst war da der 83 Jahre alte Mann aus Las Palmas, der im Rahmen einer Routinekontrolle im Barrio Santa Catalina der Hauptstadt Gran Canarias aufgefallen. Das Unheil nicht ahnend, war der Rentner mit seinem Auto in der Calle Nicolás Estévanez unterwegs, als die Polizei ihn stoppte. Bei der Überprüfung seiner Papiere staunten die Beamten dann nicht schlecht, als sie feststellen mussten, dass der Mann in seinem ganzen Leben noch nie einen Führerschein besessen hatte, was ihn jedoch seit Jahrzehnten nicht daran gehindert hat, fröhlich am Straßenverkehr teilzunehmen.
Ganz so schlecht können seine Fahrkünste auch ohne das obligatorische Dokument nicht gewesen sein. In all der Zeit war der Senior niemals in einen Unfall verwickelt gewesen oder auf andere Art und Weise unangenehm im Verkehr aufgefallen. Trotzdem muss der rüstige Rentner nun mit einer saftigen Strafe rechnen. Zwar wird er wohl nicht, wie das spanische Gesetz es zulassen würde, ins Gefängnis wandern müssen, die Geldstrafe wird mit etwa 1000 Euro aber auch nicht gerade günstig ausfallen. Ob der Mann seine nie absolvierte Fahrprüfung noch nachholen will, ist nicht bekannt.
Tank und Punktekonto leer
Anders als im ersten Fall war ein Bürger aus Gáldar, dessen Auto man verlassen auf der Autobahn GC-2 im Norden Gran Canarias gefunden hat, den Behörden sehr wohl schon bekannt. Beamte der Guardia Civil waren auf das Fahrzeug aufmerksam geworden, weil es ungesichert auf dem Standstreifen der Autobahn abgestellt worden war. Anzeichen für eine Panne waren auf den ersten Blick nicht zu entdecken, ebenso wenig wie der Fahrer des Autos. Dieser tauchte erst auf, als die Polizisten bereits einen Abschleppwagen bestellt hatten, der das die Verkehrssicherheit gefährdende Fahrzeug ins Polizeidepot bringen sollte.
Er gab an, sein Fahrzeug sei in der Nacht zuvor gestohlen worden, was er angeblich auch schon bei der Polizei in Las Palmas gemeldet hatte. Bei einer näheren Untersuchung des Fahrzeugs konnten die Beamten jedoch keinerlei Spuren feststellen, die auf einen Diebstahl des Autos hingewiesen hätten. Allerdings fanden sie heraus, warum das Auto verlassen am Straßenrand stand. Es war schlicht und einfach der Mangel an Treibstoff. Der Tank war vollkommen leer. Bei der Überprüfung des Falles mussten die Polizisten feststellen, dass der Besitzer in der Vergangenheit des Öfteren durch seine Fahrweise aufgefallen war, was sein Punktekonto nach und nach auf Null gebracht hatte. Dies ist in Spanien gleichbedeutend mit dem Entzug der Fahrerlaubnis. Außerdem war das gestrandete Fahrzeug nicht versichert. Auf Grund all dieser Erkenntnisse geht die Polizei nun davon aus, dass es sich bei dem angeblichen Diebstahl um eine reine Schutzbehauptung handelt. Gegen den Mann wurde deshalb Anzeige erstattet.
Zwei Tote und ein Verletzter
Weitaus tragischer als die Fälle auf Gran Canaria ging eine Geschichte auf Teneriffa aus. Hier waren am Ende zwei Tote, ein Verletzter und ein Totalschaden zu beklagen. In Arona auf der Tf-66 hatten sich Beamte der Guradia Civil postiert, um dort den Verkehr zu beobachten. Als sie ein verdächtiges Fahrzeug bemerkten, das ihren Kontrollpunkt passierte, entschlossen sie sich, den Wagen anzuhalten. Der Fahrer gab aber lieber Gas, was eine kurze Verfolgungsjagd zur Folge hatte. Weit kam der Flüchtige jedoch nicht. Aus noch nicht geklärtem Grunde verlor der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug, das sich daraufhin mehrfach überschlug. Ergebnis der misslungenen Flucht sind nun zwei tote Passagiere und ein leicht verletzter Fahrer. Auch dieser Mann verfügt zwar über zahlreiche Vorstrafen, aber nicht über eine gültige Fahrerlaubnis. Dies dürfte jedoch nun sein kleinstes Problem sein.
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