von Wolfgang Heinrichs (Kommentare: 1) in Kategorie » Kanaren «

Calima – Afrikanischer Sand bedeckt die Kanaren

Zur Zeit ist auf vier der sieben Kanarischen Inseln mal wieder ein Wetterphänomen aufgetreten. Mit schöner Regelmäßigkeit tritt es an dem Archipel vor der afrikanischen Westküste auf: Der Calima.

Bei klarer Sicht kann man von hier aus Berge im Hintergrund sehen.
Bei klarer Sicht kann man von hier aus Berge im Hintergrund sehen.

Die östlichen Inseln Lanzarote, Fuerteventura und Gran Canaria sind auf Grund ihrer größeren Nähe zum afrikanischen Kontinent meist stärker von diesem Naturschauspiel betroffen als die weiter westlich gelegenen Inseln. So ist es auch in diesen Tagen. Während die Bewohner der Ostprovinz unter dem Wind und dem Sand aus der Sahara leiden, ist Teneriffa nur teilweise betroffen, und die Inseln La Gomera, El Hierro und La Palma bleiben gleich ganz verschont von den unangenehmen Begleiterscheinungen, die der Calima mit sich bringt.

hier ist der Calima schön zu sehen. Datum der Aufnahmen: 04.02.13. Für Quellenagaben bitte auf das Bild klicken.
hier ist der Calima schön zu sehen. Datum der Aufnahmen: 04.02.13.

Calima bringt Saharastaub auf die Kanaren

Mit mehr als 75 km/h wird derzeit der Sand aus der Wüste über das Meer auf die Inseln getragen. Er hüllt so die Landschaft in eine große Staubwolke. Dies führt dazu, dass alles mit dem feinen Sand bedeckt wird, der durch alle Ritzen dringt. Auch erhebliche Behinderungen im Verkehr sind eine Begleiterscheinung des Calima. Auf dem Flughafen Gando auf Gran Canaria zum Beispiel beträgt die Sicht im Moment weniger als 1.500 Meter, was den Flugbetrieb stark belastet. Hinzu kommen heftige Böen, die zu weiteren Schwierigkeiten führen können. Obwohl die Sicht auf den Flughäfen von Teneriffa immer noch sieben Kilometer beträgt und hier auch sonst nicht mit so heftigen Auswirkungen zu rechnen ist, hat das Meteorologische Institut auch die größte der Kanarischen Inseln in ihre Wetterwarnung aufgenommen. Die Warnstufe Gelb gilt derzeit damit auf den vier östlich gelegenen Inseln.

Nur 40 Minuten braucht die Wolke von der afrikanischen Küste, bis sie auf die Kanaren trifft und das Atmen, gerade für Kleinkinder und ältere Menschen, zur Qual macht. Wer schon generell mit Atemwegserkrankungen belastet ist, sollte entsprechende Vorkehrungen treffen und einen Aufenthalt im Freien ebenso vermeiden wie körperliche Anstrengungen. Auch ein Mundschutz kann helfen, die feinen Staubpartikel aus den Atemwegen fernzuhalten.

Ein Hausputz ist Pflicht

Trotz aller Unannehmlichkeiten und Gefahren, ist der Calima doch auch ein faszinierendes Naturschauspiel. Besonders auf Satellitenbildern kann man das Phänomen bewundern. Voraussichtlich bis Mittwochnachmittag wird der Wind noch den Sand der Sahara auf den Inseln verteilen. Danach beginnt der gründliche Hausputz. Dieser ist auf jeden Fall nötig, um den Staub, der sich überall angesammelt hat, zu entfernen.

Der Wetterdienst der Kanaren wird über die weitere Entwicklung laufend informieren.

Kommentare

Kommentar von Thomas |

So einen Calima habe ich auch schon einmal erlebt. Waren dann am Strand, da ist es deutlich angenehmer. Bergwanderungen sollte man auf alle Fälle vermeiden.

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