von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Gran Canaria «
30er Zonen werden ausgeweitet
In einigen Teilen der Hauptstadt Gran Canarias sind sie schon seit geraumer Zeit zu sehen, jetzt werden auch die Straßen des Barrios Alcaravaneras im Zentrum von Las Palmas mit den horizontalen Hinweisen auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung versehen.
Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg, der langfristig dazu führen soll, dass alle Nebenstraßen von Las Palmas zu Tempo-30-Zonen werden. Die Stadtverwaltung folgt damit einem Trend aus anderen europäischen Ländern, die bereits in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts damit begonnen haben, ihre Städte umzugestalten. Durch die Ausweisung großflächiger Zonen mit einer strikten Geschwindigkeitsbegrenzung sollen die Straßen sicherer und attraktiver für die Menschen werden, die in ihnen wohnen. Weniger Unfälle, weniger Abgase und auch weniger Lärm versprechen die Befürworter dieser Maßnahmen. Die Gegner bezweifeln diesen Effekt und sehen in den Begrenzungen lediglich eine weitere Einnahmequelle für die klammen Stadtkassen. Die Erfahrungen zeigen jedoch tatsächlich eine positive Wirkung auf die Umwelt und auf die Verkehrsopferstatistik, wenn Städte diesen Weg gehen, um weniger autofreundlich und dafür menschenfreundlicher zu werden.
Hauptverkehrsadern nicht betroffen
Wie groß die Einschränkungen für die Automobilisten am Ende wirklich sein werden, wird die Zukunft zeigen. In vielen Straßen der Hauptstadt, auf denen jetzt offiziell das Tempolimit gilt, war es in der Vergangenheit durch die baulichen Gegebenheiten, die Parksituation und andere äußere Umstände für verantwortungsvolle Autofahrer eh nicht möglich, sich mit mehr als den nun zulässigen 30 km/h vorwärts zu bewegen. Die Hauptverkehrsadern der betroffenen Stadtviertel sind auch weiterhin von der Beschränkung nicht betroffen. Alle Verkehrswege, auf denen pro Stunde mehr als 500 Fahrzeuge unterwegs sind, bleiben von der Neuregelung ausgeschlossen. Dies gilt ebenso für Straßen, die durchschnittlich von mehr als 6.000 Fahrzeugen pro Tag befahren werden.
In einem mehrstufigen Plan sollen nach und nach weitere Bezirke von Las Palmas verkehrsberuhigt werden, bis die gesamte Stadt mit Tempo-30-Zonen versehen ist. Auf der nun anstehenden vierten Stufe wird der Asphalt in Alcaravaneras, Schaman, Escaleritas und Guanarteme von den öffentlich bestellten Straßenmalern mit den großflächigen, leuchtenden und damit auch im Dunklen unübersehbaren Hinweisen verziert. Vertikale Verkehrsschilder am Straßenrand wird es nur am Anfang und am Ende einer 30er-Zone geben. Trotzdem werden sich Temposünder in Zukunft nicht damit herausreden können, dass sie die Hinweise auf die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht wahrgenommen hätten. So groß und schillernd, wie sie auf der Straße prangen, sind sie nun mal für jeden, der mit der im Straßenverkehr erforderlichen Aufmerksamkeit unterwegs ist, nicht zu übersehen.
Saftige Strafen erst nach einer Übergangsphase
Wer dann doch einmal zu schnell unterwegs sein sollte, ob absichtlich oder ohne Vorsatz, muss in Zukunft mit einer saftigen Strafe rechnen. Nach einer Übergangsphase, in der die Beamten der Policia Local angewiesen sind, Milde walten zu lassen und die Verkehrsteilnehmer lediglich auf die Neuregelung hinzuweisen, werden notorische Raser mit bis zu 300 Euro zur Kasse gebeten. Außerdem verliert das Punktekonto zwei seiner wertvollen Zähler. Am Ende könnte dies bei unverbesserlichen Wiederholungstätern dazu führen, dass sie ganz entschleunigt zu Fuß gehen müssen und so ein echtes Gefühl dafür bekommen, wie schnell 30 Kilometer pro Stunde tatsächlich sind.
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