von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Gran Canaria «
Stimmenanteil der PP bei Wahlen auf den Kanaren nahezu halbiert
Dass die gestrigen Regional- und Kommunalwahlen entscheidende Änderungen in Spanien bringen würden, damit war allgemein gerechnet worden. So ist es nun auch gekommen. Als größter Verlierer geht die konservative PP, die die nationale Regierung in Madrid stellt, aus der Abstimmung hervor. Für viele Beobachter weisen die Wahlergebnisse daraufhin, dass die Zeit der Regierung von Mariano Rajoy bald abgelaufen ist.
Auf den Kanarischen Inseln stürzte die Partido Popular bei den Wahlen zum Regionalparlament besonders stark ab. Statt der 31,9 % im Jahr 2011 konnten die Kandidaten der Konservativen diesmal nur noch 18,6 % der Stimmen erringen. Noch gravierender waren die Verluste bei der Abstimmung über die Zusammensetzung des Inselparlaments auf Gran Canaria. Lediglich 17,5 % der Wähler auf der Insel gaben den Kandidaten der PP ihre Stimme. Vier Jahre zuvor waren es noch 38,8 % gewesen.
PP muss Niederlage hinnehmen
Auch in der größten Stadt des Kanarischen Archipels, in Las Palmas de Gran Canaria, mussten die Bewerber der PP eine herbe Niederlage hinnehmen. Nach einer Legislaturperiode, in der die PP mit 16 der insgesamt 29 Sitze die absolute Mehrheit besaß, muss sie sich nun mit 10 Mandaten zufrieden geben, bleibt damit jedoch immer noch stärkste Partei im Stadtrat.
Nur im Süden Gran Canarias, in der Gemeinde San Bartolomé de Tirajana, in der die bekannten Touristenorte Playa del Inglés und Maspalomas liegen, sorgte Bürgermeister Marco Aurelio Pérez dafür, dass sich die Verluste der PP in Grenzen hielten. Mit 44,1 % lag das Ergebnis nur knapp 2 Prozentpunkte unter dem der vorherigen Wahlen. Mit 13 von 25 Abgeordneten kann die Partido Popular hier weiter mit absoluter Mehrheit regieren.
Nach den Wahlen geht nun fast überall auf den Kanaren die Suche nach geeigneten Koalitionspartnern los. Eine wichtige Rolle könnten dabei Podemos spielen. In nahezu allen Regional- und Kommunalparlamenten schaffte es die neue Linke, den etablierten Kräften wichtige Sitze abzunehmen und sich fest im Parteiengefüge des Landes zu verankern. Wahlsieger Fernando Clavijo von der Coalción Canaria hat nun jedenfalls eine breite Auswahl an potenziellen Partnern und muss nicht unbedingt eine Allianz mit der PSOE eingehen, um eine stabile Regierung auf den Kanaren zu bilden.
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