von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Gran Canaria «

Las Canteras macht seinem Namen alle Ehre

Er wird in einschlägigen Reisemagazinen immer wieder als einer der schönsten Stadtstrände der Welt bezeichnet, Las Canteras, die Steinbrüche. Und wer ihn einmal besucht hat, teilt diese Einschätzung wahrscheinlich. Die Bewohner von Las Palmas de Gran Canaria wissen eh, was sie an dem mehrere Kilometer langen Sandstreifen haben, der in ihrer Stadt das Meer vom Land trennt. Etwas Besonderes wird er nicht nur durch das quirlige Leben, das hier während der ganzen Woche herrscht, sondern auch dadurch, dass ihm ein natürliches Riff vorgelagert ist, das die Bucht und das darin lebende Meeresgetier vor allzu starken Wellen schützt. Dieser Schutzwall, der wohl in früherer Zeit auch als maritimer Steinbruch gedient hat, hat dem Strand seinen Namen eingebracht.

Bucht muss in regelmäßigen Abständen ausgebaggert werden

Die natürliche Barriere zwischen Bucht und offenem Meer verhindert jedoch auch, dass einmal angeschwemmter Sand allein durch die Meeresbewegungen wieder abgetragen werden kann. Um einem völligen Versanden des Areals vorzubeugen, müssen in regelmäßigen Abständen die Bagger anrücken und den überschüssigen Sand abtragen. Die letzte Aktion dieser Art fand im Jahr 2009 statt, als man 60.000 m³ fein gemahlenes Gestein ausgehoben und mit Lastwagen zum Strand von El Veril transportiert hat, wo diese Frischzellenkur höchst willkommen war, da hier verschiedene Sturmfluten der Küstenlinie arg zugesetzt hatten. Auch andere Strände des Südens, in San Bartolomé de Tirajana und Mogán, haben in der Vergangenheit vom Sand aus der Hauptstadt profitiert.

Im kommenden Jahr 2014 soll es nun wieder einmal so weit sein. Die Stadtverwaltung von Las Palmas und die für die Strände zuständige Behörde der Inselregierung haben angekündigt, dass im Mai erneut das schwere Gerät im Freizeitparadies Nr. 1 der Stadt zum Einsatz kommen wird, um die Bucht von überflüssigem Kleinstgestein zu befreien. Die genaue Menge wurde noch nicht festgelegt. Man rechnet jedoch mit einem Volumen zwischen 50.000 und 70.000 m³.

Insgesamt hat man im letzten Jahrzehnt bereits 95.000 m³ Sand in Las Canteras entfernt, von dem 2003 auch ein Teil in der Hauptstadt geblieben ist. Bei der ersten Aktion vor 10 Jahren hat man mit dem Material der zweite Strand der Stadt, Las Alcaravaneras aufgefüllt.

Empfängerstrand steht noch nicht fest

Welches Gestade diesmal der Empfänger der großzügigen Spende von Las Canteras sein wird, steht bisher noch nicht endgültig fest. In jedem Fall aber wird der Sand in den Süden der Urlaubsinsel gehen. Neben der Stadtverwaltung von Mogán, hat auch der private Betreiber des künstlich angelegten Sandstrandes von Amadores, der zwischen Puerto Rico und Mogán liegt, Interesse an dem wertvollen Material bekundet.

Wenn also mal wieder übereifrige Ticketeros mit dem überschwänglichen Versprechen, der weiße Sand kommt eigens aus der Karibik zum Wohle der Touristen, stimmt dies nur zum Teil. Auch wenn die krümelige Grundlage des Stranderlebnisses tatsächlich aus anderen Gefilden hierher transportiert wurde, so ist die Karibik jedoch weit, Las Canteras dagegen nur einen Katzensprung entfernt.

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