von Thomas Vollmer (Kommentare: 1) in Kategorie » Gran Canaria «

Kampf gegen illegale Vermietungen wird verstärkt

Im Zuge ihres Kampfes gegen illegale Vermieter von Touristenbetten hat die Vereinigung Aebat (Asociación de Empresarios de Bungalows y Apartamentos Turísticos), ein Zusammenschluss von Unternehmern aus der Touristikbranche auf Gran Canaria, allein in den letzten Monaten mehr als 130 Anzeigen gegen Vermieter von Apartments und Gästezimmern erstattet, die weder über eine Anmeldung beim Finanzamt verfügen, noch andere, für die touristische Vermietung zuständige Stellen darüber informiert haben.

Konkurrenz durch illegale Vermietungen

Auch wenn es den organisierten Vermietern bei ihrem Kampf sicherlich weniger darum geht, dem Staat mehr Einnahmen zu verschaffen, sondern eher darum, unliebsame Konkurrenz auszuschalten, ist ihre Verärgerung über die nicht ganz ehrlichen Mitbewerber zu verstehen. Wer weder Steuern zahlt, noch sonstige Auflagen erfüllt, trotzdem aber die touristische Infrastruktur nutzt, kann seine Unterkünfte natürlich günstiger anbieten als diejenigen, die sich – soweit auf den ersten Blick nachvollziehbar – an die gesetzlichen Vorschriften halten.

In erster Linie richtet sich der Feldzug bislang noch gegen die organisierte illegale Vermietung ganzer Apartmenthäuser oder Bungalowanlagen. Der Präsident der Aebat, Luis Bravo de Laguna, sieht darin jedoch nur die Spitze eines Eisberges, den man jetzt langsam zum Schmelzen bringen soll. Die unkontrollierte Vermietung hat nach seiner Ansicht so große Ausmaße angenommen, dass dadurch die gesamte Branche bedroht wird. Auch immer mehr private Anbieter drängen auf den Markt, die glauben, das Finanzamt nicht über ihre Einnahmen informieren zu müssen, wenn sie ab und an mal ihre nicht benötigten Zimmer oder Ferienwohnungen gegen Geld Touristen zur Verfügung stellen.

Internetportale für private Zimmervermietungen werden immer beliebter

Internetportale, auf denen private Anbieter ihre Unterkünfte einstellen, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Auf Airbnb, Wimdu und anderen Seiten treffen sich Anbieter und Schnäppchenjäger, die ihren Urlaub nicht in unpersönlichen Hotels verbringen wollen, sondern in gemütlichen Zimmern und Ferienwohnungen, in denen auch die persönliche Betreuung nicht zu kurz kommt. Diese interessante und spannende Art, ein paar erholsame Tage zu verbringen, ist eine hervorragende Alternative zu Pauschalreisen, bei denen für spontane Ideen kaum Platz ist.

Problematisch wird es dann, wenn die Gastgeber ihre durch die Vermietung erzielten Einnahmen dem zuständigen Finanzamt nicht mitteilen. Was für die Gäste kein Problem darstellt, könnte für die Vermieter allerdings durchaus zu einem solchen werden, nämlich dann, wenn Organisationen wie die Aebat den Nebeneinkünften auf die Schliche kommen. Wenn es bislang auch nur die größeren Fische sind, nach denen die Vereinigung der legalen Vermieter Ausschau hält, so ist es jedoch nicht auszuschließen, dass auch kleinerer „Beifang“ mitunter in den Netzen hängen bleibt.

Wer also seine Zimmer, wenn auch nur sporadisch, Urlaubern anbietet, sollte die Hinweise zu diesem Thema auf den Seiten der Internetportale aufmerksam durchlesen und befolgen. Der zusätzliche Aufwand, der dadurch entsteht, ist schnell vergessen, wenn danach nicht nur die Gäste ruhig schlafen können, sondern auch der Vermieter.

Kommentare

Kommentar von sven |

Bin durch Zufall auf den Artikel gestoßen, der an Aktualität ja nicht verloren hat. Ganz im Gegenteil. Ich sehe es etwas anders. Viele Vermieter von wunderschönen Ferienhäusern und Ferienwohnungen werden ja in diese „Schattenwirtschaft“ regelrecht rein gedrängt, da es zum Großteil einfach unmöglich ist, eine offizielle Lizenz zur touristischen Vermietung zu erwerben. Ich sehe es – ähnlich wie die ASCAV – und würde mir für die Vermietung von Ferienwohnungen deutlich liberale Gesetze wünschen, die der steigenden Nachfrage gerecht wird und die die Immobilieninhaber nicht kriminalisieren, sondern sie in Ruhe und Frieden ihre Steuern zahlen lässt, die sie ja zahlen wollen, wenn sie nur könnten. Meine Meinung habe ich dazu auch in meinem Blog http://www.canariasol.de veröffentlicht und trauere derweil mit anderen am Grab des unbekannten Individualtouristen….

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